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Sonntag, 31. August 2014

Von Christophsgrund zum Jeschken

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Für Einheimische gehört diese Tour eher zum Standardprogramm. Christophsgrund (Kryštofovo Údolí) ist ein idyllischer Erholungsort mit Tradition und der Jeschken (Ještěd) dominiert mit seinem markanten Profil sowieso die Landschaft. Die Aussicht vom Reichenberger (Liberec) Hausberg ist phänomenal - bei gutem Wetter versteht sich - so dass er den Gast magisch anzieht. 

Schon Paudler hat in seinem Buch 'Der neue Kammweg vom Jeschken zum Rosenberge' auf den Erholungsort Christophsgrund hingewiesen, aber man muss es leider sagen, er hat so ziemlich von Franz Klutschak abgeschrieben. In seinem 1860 erschienenem Buch 'Auf der Reichenberg-Pardubitzer Bahn ins Gebirge' würdigt er die landschaftlichen Schönheiten entlang der Strecke. 

'Vor allem aber reich ist die Bahn an landschaftlichen Schönheiten, an romantischen Partien und bietet namentlich in ihrer nördlichen Hälfte dem Reiselustigen eine Fülle von kürzeren und längeren Ausflügen zu lockender Auswahl'. 

Nach einer abenteuerlicher Tunnel- und Viaduktpassage mit der Bahn finden wir uns bald in Christophsgrund. Über den Ort weiß Klutschak zu berichten: 

'Hier ist man in der Clam'schen Schweiz, einem engen romantischen Thale, von dessen Lehnen steil absteigend, mit dem verschiedenartigsten Laub- und Nadelholz bewaldete Höhen sich erheben. Das Thal heißt auch Grund schlechtweg, oder Hollundergrund, letzteres nach seinen vielen Hollunderbüschen, die nebst den vielen Obstbäumen in der Blüthezeit das Thal mit lieblichem Duft erfüllen und es daher im Frühjahr zu einem Lieblingsausflug der Reichenberger machen, wozu auch der an den waldigen Lehnen massenhaft wachsende köstliche Waldmeister beiträgt, der bei diesen Partien im Maitrank eine große Rolle spielt.'

Ergänzend sei noch erwähnt, dass in den Tälern um Christophsgrund im Frühjahr auch das Bärlauch blüht und die Luft mit seinem schweren Duft schwängert. Ansonsten hat sich der Ort gut herausgeputzt, so dass man gerne hier verweilt. 

Der Weg von Christophsgrund zum Jeschken und zurück verläuft überwiegend auf den bewaldeten Wegen der beiden Kämme, die den Ort von Osten und Westen umschließen, so dass von hier wenig Blicke in die Landschaft möglich sind. Aber plötzlich am Auerhahnsattel (Na Výpřeži ) steht der Jeschken vor uns. Über den Turm mit Hotel und Sendeanlagen, der anstelle der im Jahre 1963 abgebrannten Baude errichtet wurde, mag man geteilter Auffassung sein, aber das Gesamtensemble aus Berg und der hyperbolischen Hülle, mit der der Gipfel irgendwo im Himmel zu verschwinden scheint, ist heute aus der Landschaft nicht mehr wegzudenken. Der Architekt Karel Hubáček hat für seinen Entwurf namhafte internationale Preise abgeräumt. Über die Aussichten vom Gipfel muss man keine weiteren Worte verlieren. Gesegnet ist der, dem das Wetter mitspielt. Jener wird so schnell das Plateau nicht verlassen und die Rundansicht ausgiebig genießen. Manch einer ist in den Berg so verliebt, dass er vom Aufstieg (zu Fuß wohlgemerkt) nicht genug bekommen kann. Am 23.12.2006 berichtete die Sächsische Zeitung von einem gewissen Jiří Manek, der es nicht lassen konnte :

'Eigentlich hatte sich Jiří Manek ja „nur“ 710 Aufstiege auf den 1012 Meter hohen Jeschkengipfel vorgenommen. Innerhalb eines Jahres wohlgemerkt. 710 deshalb, weil die Deutsche Lilly Flassak im Jahre 1937 insgesamt 709-mal auf dem Jeschken war und Manek es für an der Zeit hielt, diesen Rekord endlich zu brechen'.

Aber irgendwie kann er nun gar nicht mehr aufhören: „Das günstige Wetter, die frische Luft und vor allen Dingen die positive Wirkung auf die Gesundheit zwingen mich, immer weiterzumachen“, sagt er mit der größten Selbstverständlichkeit der Welt. Manek kämpft nicht mehr gegen einen Konkurrenten – er will seine eigenen Kräfte testen.

Ich habe ohne Diät zehn Kilogramm abgenommen, fühle mich viel jünger, werde nicht krank und brauche kein Viagra“, schmunzelt der Rentner aus Jablonec (Gablonz). Und die beiden künstlichen Hüftgelenke, lacht er, machen das alles wunderbar mit. 1000 Aufstiege hatte er bis Mitte Dezember geschafft, noch ein paar sollen bis zum Jahresende hinzukommen. Dann wird er den momentanen Rekordhalter Vladimir Ježek wieder übertrumpft haben.

1250 Meter lang ist die kürzeste, steile Strecke direkt unter der Seilbahn. „Wenn ich das mal zusammenrechne“, sagt Manek, „dann bin ich schon längst an der internationalen Raumstation vorbeigelaufen“. Die ist 260 Kilometer von der Erde entfernt. Und er rechnet weiter: Wenn er bis zu seinem 95. Lebensjahr so weitermacht und täglich wenigstens einmal hinaufsteigt, schafft er noch das Goldene Abzeichen für den 10000. Aufstieg. Das ist bis jetzt nämlich noch nie einem Menschen gelungen. Das Silberne Abzeichen für 5000 Aufstiege gewann Frieda Mandelik. Auch das war schon vor dem Krieg.

Manek geht nicht nur zu Fuß, sondern nimmt ab und zu auch das Fahrrad oder seine Skier. Eine Stunde und 20 Minuten braucht er für den Weg hinauf. Meistens verordnet er sich drei Aufstiege pro Tag. Und jedes Mal holt er sich im Berghotel einen Stempel.'

Ob Herr Manek heute noch Rekorde am Jeschken jagt, ist derzeit nicht bekannt.


Wiesenlandschaft oberhalb von Christophsgrund



Ein Stück des Weges führt entlang des Gleiskörpers der ehemaligen „Nordböhmischen Transversalbahn“


Seltener Ausblick vom östlichen Jeschkenkamm, hier zum westlichen Isergebirge


Bei Schönwetter wimmelt es auf dem Jeschkenplateau


Die Anwesenheit eines Tauchers soll wohl daran Erinnern, daß hier früher alles von Meer umgeben war. Wäre noch zu klären, was er da in seinem Taucheranzug verbirgt


Herrlicher Rundblick vom Jeschken










An der Moiselkoppe (Malý Ještěd) stand früher die Jäckelbaude; heute gibt es von hier nur noch einen verschämten Blickt zum Roll (Ralsko)



Dichte Wälder um das Tal von Christophsgrund


Nach Verlassen des Tunnels geht es über das Viadukt von Neuland (Novina)


Ortsansichten von Christophsgrund




Eine andere Jahreszeit: Winteraufnahmen vom Jeschken






Freitag, 29. August 2014

Pilze: Weißer Anis-Egerling oder "Schafspilz"


Ein sehr stattlicher und fast immer madenfreier Champignon ist der Gemeine Anis-Egerling (Agaricus arvensis), den man ab und an in kleinen Gruppen auf Wiesen, am Rande lichter Waldränder und sogar in Parkanlagen finden kann. Er wird in unserer Gegend (Oberlausitz) oft als "Schafspilz" bezeichnet und ist für den Pilzkenner eine willkommene Beute... Nun gibt es aber auch ein paar "Giftchampignons" wie z.B. den Karbol-Egerling. Was kann man da dem unsicheren Pilzsammler raten? Finger davon lassen? Champignons im Supermarkt kaufen? Mein Tip wäre a) schauen, ob er irgendwo tiefgelb anläuft - wenn "nein" - dann b) Nase dranhalten: stinkt er nach Phenol ("Karbol"), sollte man mit leichten bis mittleren Magenbeschwerden rechnen, duftet er dagegen leicht nach Anis, dann wird er eher zur Gaumenfreude - so wie die hier am Wochenende fotografierten Exemplare...





Mittwoch, 27. August 2014

Blaugrüne Mosaikjungfer

Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau

Bei uns in der Oberlausitz ist die stattliche Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) nicht selten. Man kann sie im Spätsommer oft (am besten mit Fernglas) bei ihren rasanten Jagdflügen beobachten. Mit Fotografieren ist dabei meist nichts, weil sie sich selten einmal hinsetzt. Aber manchmal macht sie es doch, wie diese Aufnahmen beweisen.






Montag, 25. August 2014

Phantastische Ausblicke vom Rennersdorfer Kreuzberg über das Lausitzer Gebirge und die Böhmisch-Sächsische Schweiz


Der Rennersdorfer Kreuzberg vor knapp 100 Jahren - schon damals wurde die herrliche Aussicht gerühmt...


Und heute - mit neuerrichteten "Kreuz"


Und hier ein paar Panoramaaufnahmen ("groß" - Bild anklicken)...


Blick in Richtung Elbtal (Hintergrund) und Falkenburg, Marienfelsen und Rudolfstein (Vordergrund)



Blick zum Rosenberg über den Großen und Kleinen Zschirnstein, den Zirkelstein zu den Felsen bei Dittersbach




Blick vom Kreuzberg in Richtung Süden (rechts von der Mitte ist Tanneberg zu sehen) bis zum Kaltenberg (außerhalb des Panoramas)



Der beste Ausgangspunkt für den Aufstieg ist das neu renovierte Kinsky'sche Jagdschloß (heute Hotel).


Sonntag, 24. August 2014

Panorama von Dresden und des Inneren der Frauenkirche

Ein Gastbeitrag von Prof. M. Dopleb, Zittau


"Groß" jeweils Bild anklicken. Panorama von Dresden: rechts: Schloß, Semperoper, katholische Schloßkirche, Altstadtbrücke ...


Blick von der Altstadt über die Elbe zur Neustadt...


Innere Kuppel der berühmten Frauenkirche...



Samstag, 23. August 2014

Panorama vom Zittauer Marktplatz / Oberlausitz

Aufnahme Werner Schorisch, Zittau

"Groß" - Bild anklicken. Links: Dornspachhaus, Marsbrunnen, Johanniskirche, rechts: Zittauer Rathaus



Donnerstag, 21. August 2014

Trauermantel

Aufnahmen Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Im Spätsommer und im "Goldenen" Herbst kann man an lichten Waldwegen, wo auch einzelne Birken wachsen, hübsche "Trauermäntel" (Nymphialis antiopa) beobachten. Wie viele Edelfalter saugen sie gern an feuchten Stellen und werden manchmal auch vom Schweißgeruch eines Wanderers angelockt, was übrigens eine gute Gelegenheit ist, sich diesen hübschen Falter einmal genauer anzusehen...




Mittwoch, 20. August 2014

Blauäugiger Waldportier

Foto: Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Für mich doch recht überraschend konnte Björn im Elbtal bei Repnitz unweit Libochowan (Libochovany) beim Abstieg vom Eisberg diesen Blauäugigen Waldportier (Minois dryas) fotografieren. Ich kenne ihn nur aus Ungarn, wo er an vielen Stellen häufig vorkommt. Das er sich noch im Elbtal gehalten hat, war mir neu. Also ein Grund mehr, wieder mal hinzufahren...



Sternhimmel: Sommerdreieck Deneb - Wega - Atair mit Wolkendurchzug


Im Zentrum das Sternbild Schwan mit Deneb, rechts von der Mitte das Sternbild Leier mit der Wega als hellsten Stern, links unten Atair im Sternbild Adler. Die drei Sterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte "Sommerdreieck" am Himmel. Wer sich auskennt, findet auch noch die Sternbilder Delphin, Pfeil und Füchschen...


Aufnahmen bei Blende 3,5 (f=28,8 mm) mit 20 s Belichtungstreit bei ASA 2000 ohne Nachführung (Canon 70D) - 19.08.2014