Seiten

Sonntag, 31. Juli 2016

Verschmähter Leserbrief auf den Artikel 'Wie attraktiv ist der Landkreis?' der Sächsischen Zeitung vom 28.Juli 2016

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich - bezieht sich auf den Landkreis Zittau-Görlitz (OL)


Bereits in der Ausgabe der SZ vom 19.12.2011 durfte ein Professor Ragnitz sich damit ausbreiten, dass es eine Chance für bestimmte Regionen sei, sich um Industrien zu bemühen, die sonst keiner haben will, wie Schweinemast- oder Müllverbrennungsanlagen. Gemeint war der Landkreis Görlitz. Und obwohl Prof. Ragnitz danach zurück gerudert hat, setzen Sie jetzt mit Ihrem Beitrag noch einen drauf und lassen das Wort 'Sterbebegleitung' durchscheinen. Daraus ergeben sich mehrere Fragen

1. Wer hat die Studie in Auftrag gegeben, mit welchem Ziel und mit welcher Fragestellung? Wie wir wissen, gibt es auch falsche Fragen.

2. Was sind das für Wissenschaftler, die Straßen in Kulturlandschaften nur noch schottern wollen? Von Wissenschaftlern erwarte ich Lösungsansätze mit positiven Ergebnissen und nicht die Prophezeiung des Untergangs. Das kann jeder. Wofür und von wem werden diese Herrschaften eigentlich bezahlt? Würden sie die gleichen Empfehlungen in allen benachteiligten deutschen Regionen erteilen?

Die südliche Oberlausitz war bis zur Wende 1989 ein industrialisierter Standort, wenn auch mit einer sehr schlechten Grundsubstanz. Diese Voraussetzung hatten aber alle ostdeutschen Regionen gleichermaßen. Dass hier eine totale De-Industrialisierung erfolgte, war ausschließlich dem politischen Willen der seit 1991 regierenden Verantwortungsträger geschuldet. Nach deren Vorstellungen wurden die Fördermilliarden vorwiegend in die 'Leuchttürme' investiert, während die Provinz auszusterben begann. Und das findet man aus heutiger Perspektive auch noch gelungen. 

Diese Verantwortungsträger verstehen bekanntlich, mit Geld umzugehen. Sie gönnen sich teure Hobbys, wie z.B. die Beteiligung an einem defizitären Luxuskonzern in Meißen oder die Beteiligung am Weingut 'Schloss Wackerbarth' in Vertretung durch die SAB und sie müssen bis heute noch Steuermilliarden an die Landesbank Baden-Württemberg überweisen für die Verluste der Zockereien der ehemaligen sächsischen Landesbanker. Geld, welches in den ländlichen Regionen freilich fehlt.

Was sind das für qualifizierte Schlussfolgerungen, welche die Autoren der Studie ziehen, wenn sie feststellen, dass trotz neuer Arbeitsplätze in den Gewerbegebieten von Kodersdorf oder Zittau trotzdem kein Zuzug erfolgt. Die richtige Frage wäre doch, wie viele Arbeitsplätze in diesen Regionen sind unbesetzt und wie verhält es sich im Vergleich dazu mit der Arbeitslosenstatistik? Was soll man von der Qualität solcher 'wissenschaftlichen' Arbeiten und ihrer Schöpfer halten und davon, dass man jetzt für einen kleinen Leuchtturm plädiert? Haben sie noch nicht verstanden, wie gefährlich das ist, sich auf solche vermeintlichen Schwergewichte wie Siemens oder Bombardier zu verlassen?

Ich habe seit der Wende noch nie gehört, dass man versucht hätte, die Standortvorteile der Region herauszustellen. Das wissen unsere Wissenschaftler natürlich nicht, dass wir an der Grenze zu Tschechien gelegen sind und die Region um Liberec und Mlada Boleslav zu den am stärksten industrialisierten Gebieten im Lande gehören. Sie wissen offenbar auch nicht, wie die Tschechen unterdessen ihre Infrastruktur ausgebaut haben und dass tschechische Bürger zunehmend in Deutschland auf Wohnungssuche sind und hier einkaufen. Sie wissen auch nicht, insbesondere mit Blick auf die viel beschworene Tourismusbranche, dass sich direkt vor unserer Haustür eine Landschaft ausbreitet, die es mit den schönsten Regionen Europas aufnehmen kann. Lassen sich daraus keine Standortvorteile ableiten? Und man fragt sich schon, warum daraus keine Impulse ausgerechnet hier im großartigen Deutschland entstehen.

Fatal wäre es natürlich, wenn die Fürsten in der Landeshauptstadt auf einmal feststellten, dass sich in der Provinz plötzlich Unternehmen ansiedeln, die man gerne lieber in Hauptstadtnähe gesehen hätte. Ich möchte die Fürsten fragen, ob sie sich in der Geschichte auskennen und wissen, dass die Oberlausitz bis 1635 zu Böhmen gehörte und ich würde sie gerne fragen, was sie davon hielten, wenn sich die Menschen hier dieser Tradition besinnen würden und eine Sezession zugunsten Böhmens/Tschechiens betreiben würden angesichts der Vernachlässigung, die sie hier erfahren. Das ist nur eine hypothetische Frage, aber ich vermute fast, sie würden sie ziehen lassen.

Björn Ehrlich


Freitag, 29. Juli 2016

Eine Runde durch die Kunnersdorfer Schweiz in Nordböhmen (4)

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Der vierte Teil über die Kunnersdorfer Schweiz (Kunratické Švýcarsko) soll den etwas weniger bekannten Zielen in dieser umfangreichen Felsenwelt gelten. Trotzdem bietet diese Wanderung allerhand interessantes.


Ausgangspunkt der Wanderung sind die Kunnersdorfer Teiche.


Am Straßenrand, unweit vom Damm des unteren Teiches findet man Parkmöglichkeiten, die Angler und im Sommer auch Badegäste nutzen.


Auf der anderen Straßenseite führt dort ein unmarkierter Weg in den Wald. Schon nach wenigen Schritten erreicht man die ersten Felsen.


Dazwischen sind enge Schluchten


An mehreren Felsen sind deutlich Spuren von Steinbruchtätigkeit zu finden.


Nach den letzten auffälligen Steinen folgt man ein längeres Stück dem Waldweg, bis man auf eine weite Wiesefläche kommt.


Von dort hat man einen schönen Blick zum Urteilsberg (Ortel, 554 m).


Durch die blühende Wiese erreicht man den gelb markierten Wanderweg, der an der Straße nach Kleingrün (Drnovec) beginnt.



Wenn man auf diesem Weg östlich den Waldrand erreicht ist ein Abstecher an der Böschungskante nach rechts empfehlenswert.


Von hier hat man eine gute Aussicht bis zum Jeschken (1012m).


Der 665 Meter hohe Limberg (Jezevčí vrch)



In entgegengesetzter Richtung sieht man hinter Kleingrün (Drnovec) den Grünberg (Zelený vrch, 586 m).

Heidenelke


Zurück auf dem gelben Weg geht es steil nach unten. Nicht weit, dann zweigt links ein Trampelpfad ab. Achtung! Der Wegweiser ist nur von unten erkennbar.



Die Markierung führt leicht ansteigend zu den Felsen.

Dort ist der Eingang zur Waltro-Höhle.

Die kleine Höhle war während der deutschen Besetzung Unterschlupf für die Widerstandsgruppe von Walter Hofmann, genannt Waltro.


Sie reicht etwa 8 Meter in den Sandsteinfelsen hinein.


Neben der Höhle wachsen viele Heidelbeeren.

Zurück auf dem sandigen Wanderweg geht es weiter ins Tal hinab.

In der Navigations-App OsmAnd wird unweit von diesem Weg „Nadel“ (Jehla) angezeigt.
Diesen Kletterfelsen zu finden ist eine echte Herausforderung.

Die „Kunnersdorfer Nadel“ ist heute fast zugewachsen. Nur von der Talseite aus ist sie zwischen Kiefern und Farn schwer zu erreichen. Hinweis eines Kletterfreundes: Machete nicht vergessen!


Oberer Teil der Kunnersdorfer Nadel

Donnerstag, 28. Juli 2016

Tagschmetterlinge im Juli... (Oberlausitz, Nordböhmen)


Admiral


Tagpfauenauge


Schachbrettfalter


Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling


Geißkleebläuling


Baumweißling


Hauhechel-Bläuling


Schornsteinfeger. Brauner Waldvogel


Weißes C


Distelfalter


Dukatenfalter, Männchen


Dukatenfalter, Weibchen


Faulbaum-Bläuling


Großer Kohlweißling


Feuriger Perlmutterfalter


Großes Ochsenauge, Weibchen


Grünaderweißling


Kaisermantel, Männchen


Kleiner Feuerfalter


Kleiner Heufalter, Kleines Wiesenvögelchen


Rotbraunes Wiesenvögelchen


Schwalbenschwanz


Schachbrettfalter, Damenbrett


Wegerich-Scheckenfalter


Brauner Waldvogel, Schornsteinfeger


Senfweißling


Wachtelweizen-Scheckenfalter, Weibchen


Wachtelweizen-Scheckenfalter


Zahnflügel-Bläuling