Ich möchte hiermit an einen großen Erforscher der Hölle und der sich darin ereignenden Höllenqualen erinnern - Giovanni Battista Manni. Er wurde um das Jahr 1591 in Vincenzo geboren und erreichte ein für damalige Zeiten hohes Alter von zweiundachtzig Jahren. Sein berühmtes, mit vielen Holzschnitten versehenes Werk "La prigione eterna dell'inferno" weist ihn als führenden Höllenkundler (Infernologe) seiner Zeit aus. Es erschien im Jahre 1666 in Venedig und brachte es auf einen großen Bekanntheitsgrad nicht nur unter seinen akademischen Kollegen. Denn nirgends wurden bis dahin die Höllenqualen, die der arme Sünder nach seinem Dahinscheiden zu erwarten hat, so plastisch bildnerisch dargestellt wie hier. Auch räumte er in diesem epochalen Werk mit einigen Vorurteilen auf. So widerlegt er darin im Sinne einer wissenschaftlichen Quellenkritik eine große Anzahl unrichtiger Behauptungen seiner Fachgenossen, um dann mit bestechender Logik den Nachweis zu führen, dass die Hölle weder am Nord- noch am Südpol, weder auf dem Mond noch auf der Sonne und auch auf keinem Kometen zu suchen sei, sondern dort, wo man sie eh schon immer vermutet hat – im Schoße der Erde. Der Beweis dafür ist offenkundig – die Lüftungskamine der Hölle sind nämlich nichts anderes als die Vulkane!
Es ist wirklich schade, dass dieser große Wissenschaftler (wie auch sein Fachgebiet) seit der Kant'schen Aufklärung (deren Rückabwicklung wir heute in Deutschland mit Staunen beobachten dürfen) der Vergessenheit anheim gefallen ist. Deshalb habe ich ihn in meinem Panoptikum auch einen eigenen Absatz gewidmet... (Wer will, darf ihn suchen)