Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Der kleine Ort Drehsa liegt im Landkreis Bautzen und gehört heute als Ortsteil zur Stadt Weißenberg. Hier gibt es einen Aussichtsturm, der acht Jahrzehnte eine völlig andere Funktion hatte.
Drehsa
erreicht man aus Hochkirch auf der S110 über Rodewitz, aus Weißenberg
auf der S111 über Wurschen oder aus Bautzen auf der S111 über dem
Abzweig am Flugplatz.
Der Ortseingang von Drehsa aus Richtung Wurschen.
Die Spitze des Turmes erhebt sich über den dichten Baumbestand.
Der Turm befindet sich innerhalb der Mauern des ehemaligen Rittergutes.Seine Gesamthöhe beträgt 28 Meter.
Blick durch eine vergitterte Öffnung in der Außenmauer
Der Eingang von Westen über die Straße „Am Kirschberg“.
Auf der Informationstafel am Eingang findet man den ernüchternden Hinweis:
„Schloss, Park & Rittergut befinden sich in Privatbesitz und sind leider nicht öffentlich zugänglich. Wir danken für Ihr Verständnis.“
Bei
einem privaten Aufenthalt wurde mir durch den Eigentümer von Schloss
und Park Drehsa der Besuch des ansonsten nicht frei zugänglichen Turmes
ermöglicht.
Zur
Versorgung von Schloss und Stallungen wurde 1889 dieser Wasserturm
errichtet. 1967 wurde der Ort an die Fernwasserversorgung angeschlossen.
Nach fast acht Jahrzehnten endete somit seine eigentliche Funktion.
Bei seiner Renovierung wurde der Wasserturm zum Aussichtsturm umgebaut. 1994 erfolgte die Eröffnung
Der Eingang zum Turm heute. Die Wandstärke im unteren Bereich beträgt 80 cm.
115 Stufen führen nach oben.
Heute erinnert nichts mehr an die ursprüngliche Funktion als Wasserturm.
Der
Umgang der Aussicht ist 18,8 Metern hoch. Hier befand sich früher der
Hochbehälter. Er hatte ein Fassungsvermögen von 36 Kubikmetern.
Die Fensteröffnungen ohne Glas ermöglichen gute Sicht und Fotos ohne störende Reflexionen.
Blick über Drehsa nach Nordosten
Hohe Dubrau (307 Meter), Kollmer Dubrau (303 Meter) und Monumentenberg (293 Meter)
Der Aussichtsturm auf dem Monumentenberg
Die Kirche in Gröditz
Weiter östlich verdecken leider die Bäume die Sicht.
Links vom Windrad der Hochstein (406 Meter) in den Königshainer Bergen, rechts der Strohmberg (264 Meter)
Erst im Südwesten sieht man hinter den Bäumen ein Stück vom Czorneboh (566 Meter) und rechts davon den Hromadnik (508 Meter)
Die Kirchtürme von Bautzen
Rechts vom Stadtzentrum: Wohnblöcke von Bautzen-Gesundbrunnen
Ende der Besichtigung
Abstieg. Zur Sicherheit sind Fangnetze angebracht.
Erinnerungstücke im Treppenhaus
Wetterfahne heute
Turm vor der Sanierung. (Foto aus dem Bilderrahmen zur Turmgeschichte)
1994 wurden Dach, Treppen und Uhr erneuert.
Eingerüsteter Turm während der Sanierung. (Foto aus dem Bilderrahmen zur Turmgeschichte)
Der gesamte Turm wurde 1994 neu geputzt.
Der Turm am Abend. Foto: Neumann (Heimatverein Drehsa)
Die Wander Card vom Aussichtsturm
Der Turm gehört auch zum Wappen von Drehsa.
An dieser Stelle gilt mein Dank dem Eigentümer von Schloss und Park, der mir den Besuch des Turmes ermöglichte. Er möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es aktuell keinen direkten
Zugang zum Turm gibt und man sich diesbezüglich bitte immer an die
Gemeinde wenden möchte.