Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Der heutige Turm hatte schon zwei Vorgänger.
Foto von der Infotafel
Ausschnitt aus einer alten Ansichtskarte auf der Infotafel
Foto von der Infotafel
Den vollständigen Text der Infotafel finden Sie im Anhang.
Nach knapp einem Jahr Bauzeit wurde am 25. April 2020 dieser moderne Aussichtsturm eröffnet.
Er soll einem Baum nachempfunden sein. Stamm und Äste haben braune Farbe, Blätter erscheinen in sechs Grüntönen.
Aus den grünen Geländerfüllungen wurden die „Blätter“ ausgelasert. Es sind Walnussblätter, denn die Walnuss ist der Wappenbaum von Nossen.
Rechts die Freiberger Mulde
Beim Abstieg entdeckte ich noch dieses Schild:
Alte Liebe rostet nicht
Im Rodigt stand ein Turm zum Weilen, zum Schauen in die ferne Welt.
Doch Wetter, Rost und altes Eisen ließ bald den alten Turm verwaisen.
Ein letzter Gruß vom alten Turm steht öffentlich zur Schau gestellt,
als wollt er sagen: Vergesst mich nicht, denn alte Liebe rostet nicht.
Nun steht er hier, der neue Turm und dankt den edlen Spendern,
und lädt sie ein zu einem Blick, noch höher und viel weiter.
T. Pfennig 2019
Carola Wagner & Tommy Pfennig
Der neue Turm auf dem Rodigt ist architektonisch anspruchsvoll und ein gutes Beispiel dafür, dass neu errichtete Aussichtstürme nicht einheitlich und damit langweilig erscheinen müssen.
Möge er von Vandalismus verschont bleiben, damit man noch lange die weite Aussicht genießen kann.
Anhang:
Text von der Info-Tafel
Zur Geschichte des Rodigturms
1869 gründen naturliebende Nossener einen Verschönerungsverein,
dessen Mitglieder hauptsächlich Wanderwege anlegen und pflegen, Bäume
pflanzen und neue Anlagen schaffen. Sie sind es auch, die in den 1870er
Jahren einen kleinen hölzernen Turm auf dem höchsten Punkt des
Rodigtberges errichteten.
Wind und Wetter führen rasch zu Verwitterungen, so dass er laufend repariert und schließlich abgerissen werden muss.
Durch Benefizveranstaltungen sammeln die Heimatfreunde insgesamt 1200.- Goldmark für einen eisernen Turm, der in kurzer Zeit im Hammerwerk Obergruna konstruiert und gebaut wird. Bereits im Frühjahr 1884 erfolgt der Probeaufbau im Gelände der Firma an der Freiberger Mulde.
Nur einige Wochen danach, im Sommer 1884, folgt dann bereits die feierliche Einweihung auf dem Rodigt.
Der Turm lockt fast 100 Jahre Wanderer, Schulklassen, Heimatfreunde aus nah und fern nach Nossen, die den wunderbaren Blick von der oberen Plattform genießen.
Nach beiden Weltkriegen ist viele Jahre kein Geld für Pflege und Reparaturen des Turmes vorhanden. Stück für Stück verfällt der Turm, nur kleine Restaurierungen und Sicherungsarbeiten erfolgen. Nach der Wende dann tauchen Pläne für den Neubau eines Rodigtturmes auf, die aber scheitern. Es erfolgen aber wenigstens einige Reparaturen und es werden Spenden eingeworben.
Schließlich wird, unter Nutzung eines Teiles der Rodigtturmspenden, 1995 als "Ersatz" ein wunderschöner Marktbrunnen am Rathaus gebaut. Gelder, die ausdrücklich nur für den Turm gespendet wurden, z.B. 2000 US-Dollar eines ehemaligen Nosseners aus den USA, bleiben jedoch erhalten.
Der Rodigtturm verfällt immer mehr. Durchrostungen führen zunächst zur teilweisen Sperrung, dann zu einer Gitterabsperrung und im Dezember 2006 zum Abriss.
2013 scheitert ein weiterer Versuch für den Neubau eines Turmes.
2018 dann, Nossen gehört zum Klosterbezirk und damit ergibt sich die Möglichkeit an EU-Fördermittel zum kommen. Die Fördermittelanträge werden gestellt, weitere Spenden eingeworben, die große Spendenbereitschaft - auch aus aller Welt- erlaubt es, die Chance auf einen neuen Turm zu nutzen.
Text: Klaus Bausch
Wind und Wetter führen rasch zu Verwitterungen, so dass er laufend repariert und schließlich abgerissen werden muss.
Durch Benefizveranstaltungen sammeln die Heimatfreunde insgesamt 1200.- Goldmark für einen eisernen Turm, der in kurzer Zeit im Hammerwerk Obergruna konstruiert und gebaut wird. Bereits im Frühjahr 1884 erfolgt der Probeaufbau im Gelände der Firma an der Freiberger Mulde.
Nur einige Wochen danach, im Sommer 1884, folgt dann bereits die feierliche Einweihung auf dem Rodigt.
Der Turm lockt fast 100 Jahre Wanderer, Schulklassen, Heimatfreunde aus nah und fern nach Nossen, die den wunderbaren Blick von der oberen Plattform genießen.
Nach beiden Weltkriegen ist viele Jahre kein Geld für Pflege und Reparaturen des Turmes vorhanden. Stück für Stück verfällt der Turm, nur kleine Restaurierungen und Sicherungsarbeiten erfolgen. Nach der Wende dann tauchen Pläne für den Neubau eines Rodigtturmes auf, die aber scheitern. Es erfolgen aber wenigstens einige Reparaturen und es werden Spenden eingeworben.
Schließlich wird, unter Nutzung eines Teiles der Rodigtturmspenden, 1995 als "Ersatz" ein wunderschöner Marktbrunnen am Rathaus gebaut. Gelder, die ausdrücklich nur für den Turm gespendet wurden, z.B. 2000 US-Dollar eines ehemaligen Nosseners aus den USA, bleiben jedoch erhalten.
Der Rodigtturm verfällt immer mehr. Durchrostungen führen zunächst zur teilweisen Sperrung, dann zu einer Gitterabsperrung und im Dezember 2006 zum Abriss.
2013 scheitert ein weiterer Versuch für den Neubau eines Turmes.
2018 dann, Nossen gehört zum Klosterbezirk und damit ergibt sich die Möglichkeit an EU-Fördermittel zum kommen. Die Fördermittelanträge werden gestellt, weitere Spenden eingeworben, die große Spendenbereitschaft - auch aus aller Welt- erlaubt es, die Chance auf einen neuen Turm zu nutzen.
Text: Klaus Bausch