Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Der Pöhlberg (831 Meter) ist der Hausberg von Annaberg-Buchholz im
Erzgebirge. Das Foto zeigt den Blick von der Aussichtsplattform der St.
Annenkirche nach Osten zum Pöhlberg.
Schon von hier fällt jedem Besucher der weiße Aussichtsturm auf dem
flachen Berg ins Auge. Er ist nur 1,8 Kilometer vom Kirchturm im
Stadtzentrum von Annaberg-Buchholz entfernt.
Von der B95 biegt man beim Wildtiergehege in die Ernst-Roch-Straße ein.
Nach zwei Kilometern erreicht man den Parkplatz am Aussichtsturm.
In der letzten Kurve, nur 120 Meter vor dem Turm, biegt ein Weg links
von der Einbahnstraße ab. Von hier sind es nur wenige Schritte zur
Station 130 der Königlich-Sächsische Triangulirung.
Turm und Berghotel liegen auf 825 Meter Höhe.
Links davon ist der offizielle Parkplatz.
Neben dem Hotel gibt es einen großen Biergarten.
Von hier hat man schon eine schöne Aussicht auf Annaberg.
Noch besser ist die Sicht natürlich vom Aussichtsturm zu erwarten.
Der Aussichtsturm wurde 1896 erbaut und am 12. Juli 1897 eröffnet.
Alte Postkarte mit Bergpanorama von 1897
Der Turm hat eine Höhe von 35 Metern.
Alte Postkarte um 1914
Die dazugehörige Ausflugsgaststätte mit Hotel wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erweitert.
Alte Postkarte von 1917
Der Aussichtsturm heute.
Er wurde nach umfangreicher Sanierung am 19. Mai 2001 der
Öffentlichkeit übergeben, mit schmucker Fassade, saniertem Aufgang und
neuer Aussichtsplattform.
Die Inschrift der Gedenktafel über dem Eingang zum Berghotel lautet:
ZUR ERINNERUNG
AN DIE JUBELFEIER
DES VIERHUNDERTJÄHRIGEN BESTEHENS
DER STADT ANNABERG
1886
Aushang im Eingangsbereich:
Turmaufgang zum Pöhlbergturm
Wenn Sie die 159 Stufen erstiegen haben, werden Sie mit der herrlichen
Aussicht über das sächsische und böhmische Erzgebirge belohnt. Der Turm
hat eine Gesamthöhe von 32 Metern.
Die Eintrittskarten und den Schlüssel bitte am Bufett/ Gaststube abholen!
Erwachsene: 1,00 €
Kinder: 0,50 €
Gruppen ab 10 Personen
pro Person 0,80 €
Nach der Holztreppe im Hotelbereich erfolgt der weitere Aufstieg über gerade Treppen
… und eine eiserne Wendeltreppe …
… bis zur vollverglasten .Aussichtsplattform.
Auf dem Fensterbrett sind Orientierungshilfen angebracht.
Leider ist das Wetter nicht immer super:
Der Ausblick nach Süden zum Bärenstein (898 Meter), rechts dahinter
verbirgt sich der Gipfel vom Fichtelberg (1215 Meter) in den Wolken.
Im Südwesten: Der Scheibenberg (807 Meter)
Die Stadt Annaberg-Buchholz im Westen
Der nördliche Teil von Annaberg
Im Nordosten endet durch den Baumbewuchs die Aussicht. Durch die
Vollverglasung lassen sich leider auch Reflexionen nicht ganz vermeiden.
Noch einmal größer: Der Spitz-Berg (Velký Špičák, 965 Meter)
Der Bärenstein (898 Meter) mit Berghotel und Sendemast
Der Scheibenberg (807 Meter), rechts dahinter der 30 Kilometer entfernte Auersberg (1018 Meter)
Nur am Fichtelberg (1215 Meter) lichtet sich die Wolkendecke leider nicht.
Das Stadtzentrum von Annaberg
Die St. Annenkirche mit Aussichtsplattform
Vor dem Abstieg muss auch noch auf den sehr sauberen Zustand dieses
Aussichtsturmes hingewiesen werden. Er hebt sich dadurch von ähnlichen
Türmen erfreulich ab.
Ein Besuch vom Pöhlberg ist auf jeden Fall zu empfehlen:
Leicht erreichbar, gute Gastronomie und eine weite Aussicht - Es muss nur noch das Wetter mitspielen!
Die WANDER CARD vom Aussichtsturm auf dem Pöhlberg
Im Anhang finden Sie noch den Text von zwei Aushängen im Treppenaufgang:
Des Pöhlbergs Name
Ein ungelöstes Rätsel wird wohl immer die Frage bleiben, wie der Berg zu
seinem Namen gekommen ist. Er heißt im 15. und in der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts Belberg, auch Beleberg, wie in dem Briefe der
Kurfürstin Margarete vom Jahre 1483. In der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts tritt urkundlich auch die Form Peelberg auf. Albinus
verwendet in seiner Bergchronik die Bezeichnung Pelberg, Jenisius nennt
ihn auf dem Holzschnitt von Annaberg Bülberg. Auf Dielichs
Federzeichnung unserer Stadt (um 1630) heißt er Pielberg, in Christian
Lehmanns „Historischem Schauplatz“ Pilberg und Pölberg. Der gelehrte
Annaberg-Chronist Paul Jenisius deutet den Namen Pöhlberg als Bühel-
oder Hügelberg, weil er die umliegenden Berge überrage. Pöhlberg wäre
demnach abzuleiten von Hügel, das sich allmählich verwandelte in Bühl,
Biehl, Bihl, Beul, Büchel, Buckel. Da der ursprüngliche Sinn des Wortes
Bühl nicht mehr verstanden wurde, fügte man später noch das Wort Berg
an.
Wahrscheinlicher ist mir die Ansicht, die bereits Albinius vertrat,
wonach der Berg von dem Flüßchen Pöhla seinen Namen erhalten hatte. Daß
Berge nach Wasserläufen benannt werden, von denen ihr Fuß bespült wird,
ist durchaus nichts Seltenes.
Quelle: Willy Roch „Unser Pöhlberg“, 1947
Einweihung Pöhlberg – am 19.Mai 2001
Nicht nur Buchholz kann in diesem Jahr mit Glanzlichtern aufwarten.
Auch in Annaberg werden, dank einer guten Zusammenarbeit zwischen
Stadtrat, Stadtverwaltung, Förderstellen und Firmen, zahlreiche
ehrgeizige Vorhaben realisiert. Neben dem Rathausumbau und dem Bau der
Tiefgarage unter dem Annaberger Markt zählt dazu auch die Aufwertung des
Naherholungsgebietes am Pöhlberg. Mit einem bunten Programm für alle
Altersgruppen, das unter dem Motto „Vom Berg zu Berg“ steht, wird am 19.
Mai die Wiedereinweihung des Plateaus und des Turmes gemeinsam mit
allen interessanten Bürgern gefeiert.
Stimmung, Spaß und gute Laune sind dabei garantiert. Nicht nur
Wanderlustige und Biergarten-Fans sind an diesem Tag ganz herzlich auf
den Pöhlberg eingeladen. Tolle Spiele für Kinder, Musik des
Bergmusikkorps Freiberg, ein spannendes „Pöhlberg-Rätsel“ und zahlreiche
weitere Angebote sorgen ab 14.00 Uhr bis in den späten Abend für beste
Unterhaltung.
Mit dem Höhepunkt wird die Sanierung des Pöhlberg-Plateaus offiziell
abgeschlossen. Nach mehrmonatiger Rekonstruktion erstrahlt der Hausberg
unserer Stadt wieder in neuem Glanz. Mit zahlreichen Maßnahmen wurde das
Naherholungsgebiet wieder zu einem echten Anziehungspunkt für Einwohner
und Touristen umgestaltet.
Schon an der Auffahrt zum Berg lädt der neu gestaltete Wanderparkplatz
dazu ein, von hier aus die Schönheiten des Gebietes, wie z. B. den
Pöhlberg-Rundgang, den Hagebuttenweg oder die Basaltformation
„Butterfässer“ zu erkunden. Im Winter kann der Platz als Ausgangspunkt
für ausgedehnte Langlauftouren oder für Fahrten auf der längsten
Rodelbahn des Landkreises genutzt werden. Auf dem Plateau finden sich
nun attraktive Aussichtspunkte, ein Pavillon und ein Biergarten, der mit
Natursteinen und Holz ansprechend gestaltet worden ist.
Die Jüngsten werden sich über einen neuen Spielplatz freuen, der mit modernen Spielgeräten so richtig zum Herumtollen einlädt.
Der Turm des Pöhlberghauses ist wieder zu einem städtischen Wahrzeichen
geworden. Eine schmucke Fassade, der sanierte Aufgang und eine
vollkommen erneuerte Aussichtsplattform laden zum Aufstieg ein.
Ein Dank gebührt in diesem Zusammenhang dem Land Sachsen und dem Bund,
die das Vorhaben im Rahmen der Fremdenverkehrs-Förderung unterstützt
haben.
Quelle: Stadtanzeiger - Amtsblatt der Stadt Annaberg-Buchholz, Ausgabe 4, 26. April 2001