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Dienstag, 30. November 2010

Eine Giftschlange ...

In unserer Gegend gibt es drei Schlangenarten - zwei Nattern und eine Viper. Über Letztere, Vipera berus, möchte ich etwas erzählen. Kreuzottern sind im Zittauer Gebirge und in den sich daran anschließenden böhmischen Bergen weit verbreitet, obwohl man sie nicht oft zu Gesicht bekommt. Wenn man aber eine Stelle kennt, wo sie sich gern sonnen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß man sie am nächsten Tag an der gleichen Stelle wieder antrifft. Bei uns gibt es hauptsächlich die graue, deutlich gezeichnete Form. Die rötlich-braune Variante habe ich bisher erst einmal gesehen und zwar in einem Hochmoorgebiet im benachbarten Isergebirge. Das folgende Foto ist auf dem Kaltenberg (Studenec) aufgenommen worden, welcher sich zwischen Teichstadt (Rybnice) und Böhmisch-Kamnitz (Cesky Kamenice) befindet und auf dessen Südseite sich riesige Blockfelder aus Phonolithblöcken erstrecken. Wie alle Vulkanberge ist er mit einem alten Rotbuchenwald bedeckt - also ein idealer Biotop für die Kreuzotter:


Dieses Exemplar war mit einer Länge von über einem Meter schon recht eindrucksvoll. Leider hatte sie es sehr eilig und verschwand schnell wieder in einer Spalte zwischen den Steinen. Groß Angst muß man vor einer Kreuzotter normalerweise nicht haben. Man wird eigentlich nur gebissen, wenn man auf sie aus Versehen drauf latscht. Aber auch das ist selten, da man gewöhnlich gar nicht so nahe an sie herankommt. Kreuzottern suchen lieber das Weite, als daß sie sich mit einem Wanderer anlegen. Trotzdem habe ich schon öfters erschlagene - Blindschleichen - gefunden, die nicht Günther-Jauch-taugliche Zeitgenossen für Kreuzottern gehalten haben (z.B. auf dem stark frequentierten Weg auf den Berg Oybin).  Also, wenn Sie mal eine solche Schlange zu Gesicht bekommen sollten - keine Panik, einfach mal stille halten und sich darüber freuen, daß es so etwas überhaupt noch bei uns gibt...

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