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Mittwoch, 1. Dezember 2010

Mauersegler

Ich achte jedes Jahr Anfang Mai auf die Ankunft der Mauersegler in unserer Stadt. Sie treffen immer am 3. Mai oder am 4. Mai ein, wobei sie sich durch ihre schrillen Rufe bemerkbar machen die, sie pausenlos ausstoßen, wenn sie mit atemberaubender Geschwindigkeit und Eleganz durch die Luft segeln. Nur dieses Jahr habe ich den ersten schon am 1. Mai gesehen - ein Vorbote der globalen Klimaerwärmung? ;-)


Mauersegler führen ein aufregendes Leben - ein Leben in den Lüften. Wenn sie sich im Frühjahr aus Südafrika zu ihren Brutgebieten nach Deutschland aufmachen, werden sie nicht ein einziges Mal den Boden berühren. Fressen, schlafen, segeln - alles das passiert in der Luft. Zum Brüten reicht ihnen ein kleiner Absatz unter einem Haussims - wie bei meinem Nachbarn. Dort ziehen sie im Frühsommer eins, zwei Junge auf, die, bis sie flügge sind, von beiden Elternteilen den ganzen Tag über mit Insekten gefüttert werden. Und dann kommt der große Augenblick: Nach einem speziellen Ruf der Eltern stürzen sich die jungen Mauersegler todesmutig in die Tiefe, breiten ihre Schwingen aus und werden, bis sie geschlechtsreif sind und selbst brüten, nicht mehr den Erdboden berühren. Die Jungtiere bleiben dann noch ein paar Tage bei ihren Eltern, bis sie mit anderen jungen Mauerseglern zusammen kleine Schulen bilden, die gemeinsam laut kreischend durch die Lüfte ziehen, bis es um den 18. August herum wieder still wird. Ihre gemeinsame Reise in das südliche Afrika hat begonnen.


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