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Samstag, 24. August 2013

Exkursion in die ehemalige Hainewalder Sandgrube (Oberlausitz)


Eine halbe Stunde mit dem Rennrad von zu Hause aus - und man ist an einem für einen Naturfotografen paradiesischen Fleckchen Erde - die alte Sandgrube in Hainewalde. Eigentlich wollte ich nur mal nach der "Böhmischen Trüffel" schauen, die hier, wenn auch selten, manche Jahre zu finden ist. Aber mit Pilzen sieht es heuer leider noch sehr mau aus. Aber das wird sich hoffentlich noch ändern.

Nach der Aufgabe der ausgedehnten Sandgrube (nur an einer Stelle wird noch etwas Sand abgebaut) und ein paar lokalen Aufforstungsversuchen mit Kiefern hat man sie ansonsten sich selbst überlassen, was zu einer ausgedehnten Ruderalflora mit dichten Beständen von Weißem Steinklee, verschiedenen Distelarten, Hornklee, Leinkraut und einer Vielzahl von Korbblütlern geführt hat. Und natürlich hat sich gerade hier die Kanadische Goldrute und das Kanadische Berufskraut stark ausgebreitet.



Es gibt noch einen Aufschluß diluvialer Sedimente, wo noch heute feinkörniger Sand abgebaut wird. Die unterschiedlich gefärbten Sandlagen sind wie Jahresringe und kennzeichnen die Zeiten, wo beim Abschmelzen des letzten pleistozänen Inlandeises (das bei Oybin das Zittauer Gebirge überschritten hat und für das Trogtal zwischen Töpfer und Ameisenberg verantwortlich ist) mächtige Sand- und Kiesschichten sowie Findlinge (die noch heute im Grubengelände herumliegen - siehe Foto mit der Heidelibelle) abgelagert wurden. In dieser Sandgrube fand man im vorigen Jahrhundert  u.a. den Malzahn eines fossilen Wildpferdes. 



Eine Keilfleck-Schwebfliege...


Jetzt im August wächst überall das Leinkraut...


In der Sandgrube ist auch ein idyllischer Teich gelegen, in dem die "fleischfressende Pflanze" mit dem Namen "Wasserschlauch" (Utricularia spec.) in großer Zahl vorkommt - was nicht gerade schön für die Wasserflöhe ist...


Ich vermute - kann es aber nicht genau sagen (ich wollte nicht baden gehen, um sie mir genau anzuschauen) - daß es sich um den Gewöhnlichen Wasserschlauch (Utricularia vulgaris) handelt.


Die roten Augen verraten, daß es sich hier um eine männliche Heidelibelle handelt, die sich auf einem Findling niedergelassen hat...


Und das scheint das Weibchen zu sein...


Ein kleiner Blattkäfer auf der Blüte des strahligen Berufskraut...


Das Trittsiegel eines Rehs ... Rehe habe ich 4 Stück gesehen...


Der gut geniesbare Grüne Birkentäubling - aber wie gesagt, mit Pilzen war so gut wie nichts los. Neben ein paar Täublingen konnte ich sonst nur noch zwei nicht mehr ganz frische Perlpilze sowie einen Goldgelben Lärchenröhrling erspähen. Zum "Mitnehmen" hat es sich nicht gelohnt...


Eine kleine Wildbiene auf der Blüte des Doldigen Habichtskrauts...


Ein Kleiner Kohlweißling und ein Sechsfleck-Widderchen...



Und hier saugt das Weibchen einer "Goldenen Acht" an einer Rotkleeblüte...


Bläulinge waren in der Sandgrube in Menge unterwegs - in zwei Arten: Himmelblauer (Foto) und Argusbläuling


Der Sandboden ist schon recht karg und nährstoffarm. Aber manchmal findet ein Blümchen doch etwas Humus im trockenen Sand...


Vom Rand der Grube hat man einen schönen Blick zum Hainewalder Spitzberg, auf dessen Westseite jetzt die Silberdisteln blühen...

www.wincontact32.de

1 Kommentar:

  1. Auf diese Seite stieß ich (natürlich), weil ich diese Sandgrube irgendwann im Vorbeifahren gesehen hatte, dabei mit kurzem Seitenblich interessant fand, und nun mal wiedersehen wollte, richtig betrachten. Nun muss ich noch die genaue Lage herausfinden, denn der mit Naturliebe und Sachkenntnis geschriebene Beitrag hat mich erst recht neugierig gemacht.

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