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Dienstag, 26. April 2016

Unterwegs auf Kreibitzer Fluren (Nordböhmen)

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

'Herr Th. Schäfer, in Dresden sagt in seinem Führer durch Nordböhmen ausdrücklich: “Die Umgebung von Kreibitz bietet eine Menge bisher leider zu wenig beachteter lohnender Wanderziele.“ Und er hat Recht mit seinem Ausspruche.' Dies lässt uns Amand Paudler einleitend in einem Bericht über eine Wanderung zur Klötzerhöhe (Pařez) und zum Irichtberg (Spravedlnost) wissen. (Die Schreibweise lässt der Phantasie freien Lauf, von Irigtberg bis Ihrigberg ist alles möglich).

Als ich dies las, fiel mir ein, dass auch ich noch nie auf dem Irichtberg gewesen bin. Wahrscheinlich lag das daran, dass mir irgendwer einmal berichtet hat, oben sei keine Aussicht mehr. Das kann man so nicht sagen. Das Panorama, von dem uns Paudler erzählt (freie Sicht nach 3 Seiten), ist durch den Baumbestand heute nicht mehr vorhanden, aber die Aussicht über das Kreibitztal hinüber zur Bergkette des Lausitzer Gebirges ist immerhin formidabel (besonders, wenn sie nicht durch das Laub der Bäume beeinträchtigt ist) und die Basaltfelsen am Weg zum Gipfel hin sind ebenfalls sehenswert, jedenfalls für den, der schöne Gesteinsformationen in sein Herz geschlossen hat. Wer daran keinen Gefallen findet, kann sich den Anstieg sparen und aus niedrigerer Perspektive am Waldrand südlich des Berges von der Fuchsbleiche (Liščí Bělidlo) aus das herrliche Panorama vom Tannenberg bis zum Huttenberg genießen. Auf dem Rückweg treffen wir auf eine bemerkenswerte Felspartie, zu der ich keinerlei Literatur gefunden habe, nur die Bezeichnung Kleines Felsentor (Malá skalní brána). Wenn man auf den Felsen ein wenig herum kriecht, tut sich der eine oder andere schöne Blick zum Kaltenberg (Studenec) auf.

Bevor wir eigentlich zum Irichtberg hinüber schreiten, wandern wir zunächst hinauf zur Klötzerhöhe. Von den Wiesen, welche den Gipfel umgeben, erwartet uns eine schöne Aussicht auf das Kreibitztal und zum Irichtberg selbst. Der weitere Weg dorthin geht dann auf Sicht über Wiesen und in dem kleinen Tal, welches die beiden Berge trennt, muss man versuchen, den durchfließenden Bach trockenen Fußes zu überwinden. Die Wiesen um die Klötzerhöhe sind eingekoppelt, aber jetzt im Frühjahr ist noch kein Vieh auf der Weide.

Wie Theodor Schäfer schon sagt, bietet die Gegend um Kreibitz (Chřibská) zahlreiche lohnende Wanderziele. Ein weiteres zur damaligen Zeit war Böhm's Berg (Böhmův vrch oder auch Český vrch). Der örtliche Gebirgsverein hatte hier 1886 einen Aufstiegsweg eingerichtet und Sitzgelegenheiten geschaffen. Nichts davon ist mehr vorhanden. Der schön ausgeformte Gipfel ist heute mit Buchenwald bewachsen und man kann bestenfalls zwischen den Stämmen hindurch noch die Gegend zwischen Ottenberg (Větrny vrch) und Hohenleipa (Vysoká Lípa) erahnen. Sehr schade, aber wie es sich für die Berge in Nordböhmen gehört, schließt seinen Gipfel wenigstens ein Basaltfelsen ab. Auf dem beiliegenden Kartenausschnitt ist der Abstecher zu Böhm's Berg blau markiert.

Ein wenig hatten wir uns auf die Frühblüher auf den Wiesen und die blühenden Hecken gefreut. Leider war es noch nicht so weit. Aber vielleicht ist gerade das der Grund um in einigen Wochen noch einmal wieder zu kommen und die Orchideenblüten an der Brodský-Wiese (Louka u Brodských) und der Marschnerwiese (Marschnerova louka) zu bewundern. 

Die GPS-Daten der Tour findet man hier.



Blick von der Klötzerhohe zum Irichtberg


Böhm's Berg, Rosenberg und Schäferberg


An der Irichtbleiche




Hohler Lerchensporn am Irichtberg



Am Gipfel des Irichtberges




Hinter dem jungen Grün (Ahorn) verbirgt sich der Rosenberg


Die Klötzerhöhe


Der Daubitzbach


   Dreifaltigkeitskapelle am Irichtberg



Kirche von Daubitz


Auf dem Gipfel von Böhm's Berg


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