Seiten

Dienstag, 9. August 2016

Hinter den Kunnersdorfer Teichen (Teil 4)

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Ausgangspunkt für diese Wanderung sind wieder die Kunnersdorfer Teiche. Parken kann man an der Straße in der Nähe vom Damm zwischen den beiden Teichen



Der erste Teil des Weges führt direkt über diesen Damm.


Nach der Brücke gehen wir zunächst den Weg ein kurzes Stück nach links. An der rechten Hangseite liegt der schon von der Straße aus sichtbare Habryer Turm (Haberská věž).



Der bei Kletterfreunden beliebte Felsen weist eine interessante Oberfläche auf.





Direkt oberhalb befindet sich der Kleine Habryer Turm (Malá Haberská věž). Auch hier führen mehrere Kletterwege hinauf.





Zwischen beiden hindurch ist ein Stück vom Grünberg (Zelený vrch) zu sehen.Danach gehen wir den gleichen Weg zurück bis zur Brücke.


Wir folgen jetzt dem Weg am Waldrand. Hinter den Wiesen liegt der 398 Meter hohe Kunnersdorfer Hutberg (Klobouk).


An der nächsten Weggablung hat man die Wahl zwischen 3 Richtungen. Folgt man aus Versehen oder bewusst dem rechten Weg, so gelangt man bald zu einem außergewöhnlichen Highlight:




Ein Autofriedhof der übelsten Sorte inmitten der Natur!


Dieses Grundstück gehört zum Ortsteil „Dreihäuser“ (Třídomí). Der Zustand des Hauses ist aber so, dass der Ortsname bald zahlenmäßig nach unten korrigiert werden muss.



Neben dem Weg findet man wieder einen Eingang im Fels:


Auch hier wurde in mühevoller Arbeit ein Keller aus dem Sandstein gemeißelt. Im Gegensatz zum benachbarten Grundstück sieht es hier aber sehr aufgeräumt aus, obwohl jeder diesen Raum betreten kann!


Am Hang über dem Weg zum Autofriedhof gibt es mehrere markante Felsen.


Der interessanteste davon ist der Augustturm (Srpnová věž).


Dieser Kletterfelsen ragt aus dem steilen Hang heraus.


Er sieht von jeder Seite völlig anders aus.


Nach diesem kurzen Abstecher gehen wir wieder zurück bis zu der Weggablung und folgen nun dem mittleren Weg, der in der Karte gestrichelt eingezeichnet ist. Am Ende des felsigen Kammes zweigt auf der rechten Seite ein Trampelpfad ab. Nur wenige Schritte vom Weg entfernt ist dieser etwa vier Meter hohe Stein nicht zu übersehen.



Um 1740 schuf der Volkskünstler Franz Schier dieses Relief der Heiligen Dreifaltigkeit. Ursprünglich befand es sich an einem viel größeren Felsen, dem Dreihäuserstein.

Der obere Teil des Reliefs zeigt die von Engelsköpfen umgebene Heilige Dreifaltigkeit.


Der untere Teil, der meist im Schatten liegt, ist größtenteils von Flechten bedeckt. Er stellt das Himmelstor mit der Jungfrau Maria als Himmelskönigin und das Jesuskind unter einem Baldachin mit Königskrone dar.

ei

Als hier später ein Steinbruch eröffnet wurde ist der Dreihäuserstein fast vollständig abgetragen worden. Nur eine schmale Platte mit dem unversehrten Relief ist davon übriggeblieben. 


Deshalb ragt diese Platte mit dem oberen Teil des Reliefs heute frei aus dem Heidelbeerkraut heraus.


An der Felswand weiter hinten sind die Spuren vom ehemaligen Steinbruch sichtbar.


Offenbar wollte hier jemand Franz Schier nacheifern, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Nur das Monogramm dieses „Künstlers“ kann man als gelungen bezeichnen.


Waldmistkäfer


Kurz darauf führt der Wanderweg aus dem Wald heraus.



Von hier hat man eine gute Sicht zum 760 Meter hohen Kegel des Kleis (Klíč).



Dann erreicht man ein schönes Fachwerkhaus mit gepflegtem Garten.


An den folgenden Sträuchern wächst Hirschholunder.


Hier muss man aufpassen, denn rechts vom heutigen Wanderweg gab es früher einen Hohlweg. In den kann man nur von der unteren Seite gelangen.



Wenn man zwischen den Felsen ein kleines Stück zurück geht ist auf der linken Seite ein etwa zwei Meter hohes Relief zu finden. Es zeigt die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten.


Auf dem Esel sitzt Maria mit dem Jesuskind im Arm, daneben steht Joseph.



Darüber sind mehrere Engel dargestellt. Leider ist die Zeit nicht spurlos an dem Relief vorbei gegangen.



Der Hohlweg ist heute im oberen Teil nicht begehbar geschweige befahrbar.


Beim Bau des Weges wurde ein großer Teil des Felsens abgetragen. Die glatte Fläche bot sich für die Darstellung an. Wahrscheinlich ist dieses Relief auch ein Werk von Franz Schier.


Über die folgenden Wiesen kann man den Weg nach Klein-Mergtal (Mařeničky) wählen.



Die Disteln am Wegrand sind ein Paradies für Schmetterlinge (Distelfalter)


Sechsfleck-Widderchen


Kleiner Fuchs


Brauner Waldvogel, Schornsteinfeger


Großes Ochsenauge


Schachbrettfalter


Violetter Feuerfalter


Gepflegtes Kruzifix an der Straße in Klein-Mergtal. Die Inschrift im Sockel wurde nach dem 2. Weltkrieg entfernt.


Der Rückweg führt an der rechten Seite des kanalisierten Zwittebachs bis zum Damm zwischen den beiden Teichen.


Blick von den Felsen in der Nähe des Ausgangspunktes über den oberen Kunnersdorfer Teich mit dem Habryer Turm bis zum 665 Meter hohen Limberg (Jezevčí vrch).



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen