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Donnerstag, 5. Januar 2017

La Palma revisited 2016, Teil 1

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Wieder hat es uns im Spätherbst nach La Palma verschlagen, auf die Isla Bonita. Dem Lockruf der Insel ist einfach nicht zu widerstehen. Ausführliche Beschreibungen findet man hier (ziemlich am Ende der Übersicht). Daher nur ein paar kurze Ausführungen über neue Eindrücke und Ereignisse.

Anfangs haben wir noch überlegt, ob wir tatsächlich in 2016 nach La Palma fliegen, weil im August diesen Jahres ein schwerer Waldbrand den südlichen Teil der Insel verwüstet hat, nicht weit entfernt von unserem gewohnten Quartier. Etwa 5.000 ha Baumbestand wurden Opfer der Flammen, die ein Migrant (deutscher Aussteiger) durch Verbrennen von benutztem Toilettenpapier ausgelöst hat. Das sind knapp 20% des Waldbestandes der Insel. Ein Mitarbeiter der Forstbehörde bezahlte die Löscharbeiten mit seinem Leben.


Das ist ein herber Verlust für die wunderbare Natur auf diesem grünen Eiland. Es bleibt die Hoffnung, dass sich der Wald regeneriert, denn die kanarische Kiefer ist in der Lage, wieder auszutreiben, so lange noch genügend lebendes Holz vorhanden ist. Aber es dürfte einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen, bis die Schäden vernarbt sind.

Der Nordteil der Insel ist unversehrt geblieben und stellenweise von üppigem Regenwald überwuchert. Einen schönen Eindruck davon erhält man, wenn man die etwas abenteuerliche Landstraße LP 109 befährt, die kurz hinter Barlovento von der Ringverbindung abzweigt, welche um die Insel führt (abgesehen natürlich von den Wanderungen nach Los Tilos oder in die Galga-Schlucht). Die gut befestigte Straße führt allerdings durch unbeleuchtete, grob behauene Tunnel und schlängelt sich entlang steiler Felswände von Baranco zu Baranco. Stellenweise fährt man in einer Röhre, die von dem üppigen Grün beidseitig der Straße umhüllt wird. Aufregend ist das allemal.

Auch, wenn man die Insel schon oft besucht hat, entdeckt man immer wieder Überraschendes, z.B. die kleine Kalvarie in der Nähe des Friedhofs von San Andres oder das Meeresschwimmbecken Charco Azul und natürlich nette Restaurants mit besonderem Flair. 

Etwa das kulinarische 'Azul' in el Castillo ist hier zu erwähnen oder der einfache Kiosk 'Zamora' bei den Bananenplantagen von Fuencaliente. Letzterer ist ein annehmbarer Ersatz für das nach wie vor schmerzlich vermisste 'Kiosco 7 Islas' in El Remo. Aber es gibt gute Kunde. Ein Neubau ist so gut wie fertiggestellt (obwohl optisch etwas gewöhnungsbedürftig, weil eher an einen Western-Saloon erinnernd). Das 'Zamora' liegt auf einem Lavarücken über dem Meer, bietet einfache, aber gute Kost (natürlichen frischen Fisch) und eine garantiert idyllische Abendstimmung.. 

Das 'Azul' ist etwas für Freunde des erlesenen Geschmacks und des besonderen Ambiente. Gelegen auf den Hanglagen des Zentralgebirges in el Castillo und umgeben von Weinreben, Opuntien, Oliven- und Drachenbäumen ist es nicht so einfach zu finden. Trotzdem wird eine Reservierung empfohlen. Es gibt genügend Kenner des Lokals, die bei einem Glas Wein hier die Atmosphäre des Sonnenuntergangs genießen möchten.

Ansonsten hatten wir den Eindruck, dass die Insel bunter wird. Die Menschen lieben die Farben und verstehen sie wirkungsvoll einzusetzen, sei es durch die Blumen in den Gärten oder an den Balkonen oder die lebhaften Farben der Häuserfassaden bzw. der Fincas. Auch ein Bummel durch die kleine historische Inselhauptstadt Santa Cruz ist ein Erlebnis. Es erfreuen uns die handwerklich filigran gearbeiteten Balkonagen an den Häusern der früheren Seefahrer und die repräsentativen Fassaden der Bürgerhäuser, die von einstigem Wohlstand künden. Man besichtige unbedingt das Rathaus mit seinen Kassettendecken und Fresken und gönne sich in einem der kleinen Restaurants einen Kaffee oder ein Glas Wein.

Man sollte eigentlich im nächsten Jahr einmal wo anders hin reisen, um Neues kennenzulernen. Aber ich glaube, das wird nix. Einmal La Palma - immer La Palma.

Es folgen die Teile 2 und 3


Im November sind die Lokale nicht überlaufen





Außer das kulinarische 'Azul' in den 'hängenden Gärten' von el Castillo





Ein ganz anderes Ambiente: das 'Zamora' bei Fuencaliente
















Der Ersatz für 'Kiosco 7 Islas' in el Remo; stand vor der Eröffnung


Die Folgen des Großbrandes im August 2016












Ich bin einfach davon geflogen






Die kanarischen Kiefern können nach einem Brand wieder ausschlagen

Schnappschüsse in der Inselhauptstadt Santa Cruz



















Schnappschüsse in Los Llanos







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