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Mittwoch, 1. April 2020

Der Aussichtsturm auf dem Valtenberg

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Auf dem 587 Meter hohen Valtenberg wurde im Jahre 1857 der steinerne Aussichtsturm eingeweiht.
Benannt wurde er nach König Johann von Sachsen.



Der Valtenberg ist die höchste Erhebung des Lausitzer Berglandes.
Ansicht aus Richtung Neukirch.



Tafel am Ausgangspunkt unterhalb des Skiliftes.


Von hier gibt es den kürzesten Aufstieg zum Gipfel.


Das gesamte Areal ist Naturschutzgebiet.


Der Stein erinnert an den Umbau des Skihanges.


Der kürzeste Weg hat natürlich auch die größte Steigung, 


Die Bergbaude mit dem Aussichtsturm ist erreicht.


Auf dem Gipfel kreuzen sich viele Wanderwege. Hier beginnt auch der Oberlausitzer Bergweg.


Das Wappen am Eingang zur Baude


Der Turm hat eine Höhe von 22 Metern.


An der Außenseite ist eine Plakette mit dem Portrait von König Johann angebracht.


Unter dem Wappen erinnert eine Tafel an die Erbauer.
Der Turm wurde damals in einer Zeit von nur 150 Bautagen errichtet!



Der Treppenaufgang hat 130 Stufen.


Galerie mit alten Ansichten des Turmes




Postkarte aus dem Jahr 1904


Da gab es noch Winter!


Auf der Aussichtsplattform


Orientierungstafel auf den Zinnen


Blick nach Nordwesten in Richtung Bischofswerda


Im Norden reicht der Blick bis zur Lausitz in Brandenburg.


Im Nordosten: Bautzen


Im Osten liegt Weifa.
Der Blick reicht vom Großen Picho (498 Meter) auf der linken Seite über die Gipfel um den Czorneboh (556 Meter) bis zum Kottmar (583 Meter) ganz rechts.



Die Aussicht nach Südosten zum Zittauer Gebirge ist leider durch die Bäume verdeckt.


Zwischen den Bäumen der Tannenberg (Jedlova, 774 Meter), über der Baumspitze der Kaltenberg  (Studenec, 733 Meter), ganz rechts der Rosenberg (Ruzovsky vrch, 619 Meter)


Blick nach Süden:
Zwischen Kaltenberg  und Rosenberg liegt  der langgestreckte Tanzplan (Tanecnice, 597 Meter), rechts der Hohe Schneeberg ( Decinsky Sneznik, 723 Meter), davor der Unger (537 Meter).



Die obere Liftstation
Leider ist der Ausblick nach Südwesten stark eingeschränkt.



Noch eine Besonderheit auf der Aussichtsplattform:
Die historische Gradmessungssäule 



1864 wurde auf dem Turm diese Vermessungssäule der Königlich-Sächsischen Triangulation errichtet. Die Säule 1. Ordnung trägt die laufende Nummer 6 (von insgesamt 36).


Infotafel über die Sächsische Landesvermessung


Jetzt noch einmal größer am Horizont entlang:
Keulenberg (413 Meter), Schleißberg (423 Meter) und Schwedenstein (418 Meter) über Bischofswerda



Hochstein (449 Meter), Ohorner Steinberg (432 Meter) und Schwarzenberg (413 Meter)


Kraftwerk Schwarze Plumpe


Kraftwerk Boxberg


Die Stadt Bautzen


Der Bautzener Stausee


Großer Picho (498 Meter)


Sendeanlagen auf dem Großer Picho


Döhlener Berg (514 Meter), Czorneboh (556 Meter), Kuppritzer Berg (505 Meter) und Hochstein (542 Meter)


Weifa und die Weifaer Höhe (504 Meter)
Am Horizont die Landeskrone (419 Meter), Kötzschauer Berg (465 Meter), Rotstein (455 Meter), Schafberg (449 Meter) und Bileboh (499 Meter)



Der Sender Löbau auf dem Schafberg, rechts davon der Gusseiserne Türm auf dem Löbauer  Berg (448 Meter)


Der Kottmar (583 Meter), dahinter in 75 Km Entfernung  die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter)


Kleiner Buchberg (Maly Buk, 712 Meter) und Kaltenberg (Studenec, 733 Meter)


Rosenberg ( Ruzovsky vrch, 619 Meter)


Der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Bukova hora, 683 Meter), davor der Große Winterberg (556 Meter)


Großer Zschirnstein (561 Meter), Hoher Schneeberg (Decinsky Sneznik, 723 Meter), davor der Unger-Berg (537 Meter)


Der Große Zschirnstein (561 Meter)


Aussichtstürme auf dem Hohen Schneeberg (Decinsky Sneznik, 723 Meter) und dem Unger (537 Meter)


Links der Aussichtsturm, rechts der Sendemast auf dem Unger. Links neben der Mastspitze der Milleschauer (Milesovka, 836 Meter)


Abstieg


Viele Wanderwege führen nach oben, eine gemütliche Bergbaude mit guter Gastronomie, ein Kinderspielplatz und eine weite Aussicht vom Turm.
Der Valtenberg ist stets einen Ausflug wert.


Zum Abschluss noch ein Gedicht von Brigitta Lange,
gewidmet anlässlich der 150. Wiederkehr der Einweihung des Turmes 
am 1.Juli 2007:



Geliebter Valtenberg, sei froh gegrüßt,
kannst deinen Gipfel stolz erheben,

weil du der höchste Berg der Heimat bist,
von dichtem grünem Walde rings umgeben.

Der Turm krönt dich seit hundertfünfzig Jahren,
zwei Bauden sind dem Brande nicht entgangen,
hast hin und wieder Freud und Leid erfahren,
ein paar Menschenalter sind derweil vergangen.

Einen Flugzeugabsturz musstest du erleben,
davon trugst du nur kleine Wunden;
dir konnte man die Schuld nicht geben,
dass dabei Menschen einst den Tod gefunden.

Du selbst bist schon Millionen Jahre alt,
die Steine aus Granit sind deine Zeugen.
Vor so viel mächtiger Naturgewalt,
muss man sich ehrfurchtsvoll verbeugen.

Den scheuen Tieren gibst du Lebensräume,
lässt seltene Pflanzen im Verborgnen blühen,
gibst müden Wanderern Kraft für ihre Träume,
dass sie gestärkt durch deine Wälder ziehen.

Du spendest Wasser tief aus deinem Innern,
das ist wohl eine deiner besten Gaben
und lässt damit an jene Zeit erinnern,
als man in dir nach edlem Erz gegraben.

Noch heut zeigst glitzernd du bisweilen
auf deiner kleinen Bäche klarem Grunde,
die alle flink hinab zu Tale eilen,
Goldkörnchen, einst in aller Munde.

Gar oft schon hab ich dich erstiegen,
mit Wanderfreunden oder auch allein,
sah meine Heimat mir zu Füßen liegen
und schloss sie tief in meinem Herzen ein.

Im Turm der Aufstieg ist beschwerlich,
wenn man in seinem Lebensalter vorgerückt;
er ist vergessen, sage ich ganz ehrlich,
durch alles, was das Auge dann erblickt.

Unglaublich weit kann ich ins »Biehmsche« sehen,
wie wir hier in der Oberlausitz sagen,
im Norden sehe ich die Türme Bautzens stehen,
kann östlich einen Blick bis Polen wagen.

Schau ich wachen Sinnes hin gen Westen,
grüßt mich das Erzgebirge aus der Ferne
und unsere Landeshauptstadt Dresden,
die sehn wir Sachsen sowieso recht gerne.

Es ist nicht möglich, alles aufzuzählen,
was unser Heimatland zu bieten hat.
Ich kann die Nähe oder Ferne wählen,
an beiden sehe ich mich niemals satt.

Daheim werd ich im Büchlein lesen
»Vom Valtenberg und seinen Sagen«,
von vielem, was schon fast vergessen
und was sich einst hat zugetragen.

Von Rittern les ich und von blankem Golde,
es ruht im Berge tief, gar wohl verborgen,
das sich schon mancher heimlich holen wollte,
um zu beenden große Not und Sorgen.

Dein Turmlicht sendet seinen goldnen Schein
hinab ins Wesenitztal in dunkler Nacht;
hier fühlt sich keiner einsam und allein,
denn du, mein Valtenberg, hältst treu die Wacht.



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