Der Aussichtsturm auf dem Vorderen Heidelberg

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Vor dem zentralen Teil des Riesengebirges (Krkonoše) verläuft in Nord-Süd-Richtung der langgestreckte Heidelbergkamm (Žalský hřbet). Hier steht auf dem Vorderen Heidelberg (Přední Žalý, 1019 Meter) der einzige steinerne Aussichtsturm des Riesengebirges.

Man erreicht ihn am einfachsten von der Straße Nr. 295 aus. Etwa 5 Kilometer nach Hohenelbe (Vrchlabí) in Richtung Spindlermühle (Špindlerův Mlýn) erreicht man den Parkplatz vom Skiareál Hackelsdorf (Herlíkovice). Er liegt gleich hinter einer Brücke direkt an der Elbe (Labe). Von dort folgt man dem grünen Wanderweg zur Liftstation.
Man kann auch von Benetzko (Benecko) auf dem roten Wanderweg zum Turm gelangen.

Der 600 Meter lange Weg vom Parkplatz zum Lift (Lanovka) ist gut ausgeschildert.

In diesem Restaurant muss man vor dem Einstieg die Tickets erwerben.

Der Vierer-Sessellift fährt im Sommer nur aller halben Stunden.

Nach wenigen Minuten hat man die 400 Höhenmeter bis zur Bergstation überwunden.

Bis zum Turm sind es dann nur noch 250 Meter auf dem gelben Wanderweg.

Hier wird man von Rübezahl (Krakonoš) empfangen.

An der Stelle des heutigen Turmes gab es im 19. Jahrhundert zwei Vorgänger.

Bereits 1836 entstand ein einfacher Turm aus Holz, der auch der Vermessung diente. 1888 wurde er durch einen 15 Meter hohen eisernen Turm ersetzt, der aber schon nach zwei Jahren abgebaut werden musste. 1890 wurde daneben eine hölzerne Baude mit Veranda errichtet.
Alte Postkarte um 1895

Der heutige steinerne Turm wurde 1892 auf Initiative von Graf Harrach erbaut und am 7. September 1892 als Franz-Josef-Turm eingeweiht. 
Alte Postkarte um 1898

Das Restaurant brannte 1900 bis auf die Grundmauern nieder.
Foto um 1960 von der Infotafel 

Die neue Gaststätte wurde 1904 durch Graf Harrach errichtet und existierte bis 1939. 
Alte Postkarte um 1925

Erst 2008/09 wurde auf den vorhandenen Fundamenten eine neue Baude errichtet, die dem Bau von Harrach ähnlich war.

Der Turm hat eine Höhe von 18 Metern. Zum 120. Jubiläum im Jahre 2012 wurde er rekonstruiert.

Auf dem Sims über dem Eingang grünt es schon wieder.

Der Turm ist von Mai bis September täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, ab Oktober nur an Wochenenden.
Die Kasse mit Souvenirverkauf verbirgt sich hinter dieser kleinen Luke nach der Eingangstür.

Die Holztreppe im Turm hat 89 Stufen.

Die Aussichtsplattform hat eine Höhe von 16,5 Meter.

Auch ein stationäres Fernrohr steht zur Verfügung.

Holztafeln mit dem Gebirgsrelief helfen bei der Orientierung.

Leider ist die Sicht trotz schönem Wetter nur mäßig - Der Blick zum hügligen Vorgebirge

Die Berge sind oft nur durch Bäume hindurch zu sehen.

Die Stadt Hohenelbe (Vrchlabí) im Süden

Der Switschin-Berg (Zvičina, 671 Meter)

Kumburk (642 Meter) und Bradlec (542 Meter)

Der Berg Tábor (678 Meter)

Der Kosakov (Kozákov, 744 Meter)

Der Doppelgipfel von Burg Trosky (514 Meter)

Der Jeschkenkamm (Ještědský hřbet), rechts davor die Schwarzbrunnkoppe (Černá Studnice, 869 Meter)

Der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter) mit seinem 88 Meter hohen Turm aus 42 Kilometer Entfernung.

Leider wird die Sicht zum Isergebirge (Jizerské hory) durch Bäume stark beeinträchtigt.

Kahler Berg (Lysá hora, 1344 Meter)

Das Berghotel Štumpovka, daneben die Baustelle der Rochlitzer Hofbaude (Dvořákova bouda, 1140 Meter), links oben die Skipiste von Rochlitz (Rokytnice nad Jizerou) am Kahlen Berg (Lysá hora, 1344 Meter).

Die Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter)

Rechts die Skipiste vom Schüsselberg (Medvědín, 1235 Meter), darüber die Große Sturmhaube (Smělec, 1424 Meter), links zwischen den Bäumen das Hohe Rad (Vysoké Kolo, 1509 Meter)

Über dem Eisenberg (Železný vrch, 1321 Meter) ragt zwischen den Bäumen die Kleine Sturmhaube (Malý Šišák, 1439 Meter) heraus.

Der Gipfel der Schneekoppe (Sněžka, 1603 Meter), davor die Hofbaude (Dvorská Bouda, 1313 Meter)

Der Fernsehturm auf dem Schwarzen Berg (Černá hora, 1299 Meter)

Die Wiese mit den Keilbauden (Klínové boudy, 1227 Meter)

Vorn das Hotel Moorhuhnbaude (Tetřeví Boudy, 1030 Meter), rechts oben die Prager Baude (Pražská Bouda, 1115 Meter).

Die Baude neben dem Turm

Die Sendeanlagen auf dem Aussichtsturm

Das Treppenhaus von oben beim Abstieg

Ein Besuch vom Aussichtsturm auf dem Vorderen Heidelberg (Přední Žalý, 1019 Meter) ist auf jeden Fall zu empfehlen: Leichte Erreichbarkeit, weite Sicht, gute gastronomische Versorgung und Ausgangspunkt für Wanderungen.

Die Touristische Visitenkarte vom Aussichtsturm mit Übersetzung:

TOURISTISCHE VISITENKARTE
Heidelberg (Žalý) 1019 m
Gipfel und steinerner Aussichtsturm, errichtet dank Graf Johann von Harrach 
18 m hoher Aussichtsturm, 89 Stufen, eröffnet im Jahr 1892.

Zurück an der oberen Liftstation

Plötzlich ist die Sicht wesentlich besser:
Der Schwarze Berg (Černá hora, 1299 Meter)

Hohes Rad (Vysoké Kolo, 1509 Meter), Große Sturmhaube (Smělec, 1424 Meter), Mannsteine (Mužské kameny, 1417 Meter) und Mädelsteine (Dívčí kameny, 1412 Meter).
Davor die Skipisten vom Schüsselberg (Medvědín, 1235 Meter).

Hochwiesenberg (Lučni hora, 1555 Meter), Plattenberg (Zadni Planina, 1422 Meter) und Friesberg (Světlý vrch, 1315 Meter), darüber der Brunnenberg (Studniční hora, 1555 Meter).
Am Berghang die Wiesen mit den Keilbauden (Klínové boudy) und den Fries-Hütten (Friesovy Boudy)

Die Wander Card vom Lift (mit Übersetzung):

WANDER CARD
Skigebiet Hackelsdorf (Herlikovice)
Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren mit Blick auf das Riesengebirge, barrierefreie Seilbahn