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Dienstag, 29. Mai 2012

Gemeiner und Geißklee-Bläuling

Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau


Der "Gemeiner Bläuling" (Hauhechelbläuling, Polyommatus icarus) ist der häufigste Bläuling um Zittau. Hier ein Männchen. Seine Raupe lebt hauptsächlich von Klee.


Der Geißklee-Bläuling (Plebejus argus) ist ein klein wenig kleiner und hat am Außenrand leicht abgeschattete Flügel. Ob dieses Männchen auf der Margerite zu dieser Art gehört oder auch ein "Gemeiner" ist (icarus), wage ich nicht 100% zu sagen. Dazu müßte man die Flügelunterseite besser sehen.


Das hier scheint jedenfalls ein weiblicher Geißklee-Bläuling zu sein. Auch hier bin ich nicht 100% sicher, da der nahe verwandte Idas-Bläuling (Plebejus idas) ihm zum Verwechseln ähnlich sieht. Um beide Arten zu unterscheiden, müßte man sich schon mit einer Lupe ihre Beine genauer ansehen. Das wird aber in freier Wildbahn und ohne dem Schmetterling böses zu tun, kaum gelingen. Da idas i.A. recht selten ist, wird das hier fotografierte Exemplar wohl keiner sein. argus hat dagegen die Tendenz an günstigen Orten "häufig bis gemein" aufzutreten. Früher war er in der Oberlausitz nicht sehr häufig, wenn man Heinrich Benno Möschler glauben darf (siehe hier). Dafür gab es damals (um 1850) bei uns noch fast zwei Dutzend Bläulingsarten. Aber das war einmal... Also freuen wir uns, daß der Geißkleebläuling am Olbersdorfer See offensichtlich ideale Bedingungen vorgefunden hat und wir ihm zuschauen können, wenn er zwischen den Blumen herumflattert.



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Blumenmeer (Margeriten) am Olbersdorfer See

Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau


Panorama Olbersdorfer See zu Pfingsten ...

Und hier noch einmal ganz groß (Achtung: eventuell lange Ladezeiten)



 
Blick über den See zur Napoleonslinde...

Montag, 28. Mai 2012

Windkraftnutzung: Die Lichtenberger Mühle


Wenn man in Norddeutschland eine Panoramaaufnahme der wunderschönen Landschaft macht, hat man garantiert eine, meist aber "viele" Windmühlen (WKA's) mit darauf. Es wäre doch mal eine schöne Aufgabe für einen Fotografen solange es noch geht dort eine Stelle mit freien Horizont zu finden, von der man aus ein 360° Panorama schießen kann, ohne daß eine "Windmühle" das Bild mit verziert. In Nordböhmen ist es umgekehrt. Hier muß man schon etwas "suchen", um eine Windmühle ablichten zu können. Ein besonders außergewöhnliches Exemplar ist die "Lichtenberger Mühle" in dem nach dem Krieg devastierten Dorf "Lichtenberg" am "Lichtenberger Teich" (Svetlik) westlich von Obergrund ("Straße" über den  Bahnübergang beim Bahnhof Horny Polubny folgen). Sie zeigt ganz anschaulich, daß die Technik der "Windmühle" schon recht alt und bewährt ist. Eine gewisse Rückentwicklung ist lediglich in der Anzahl der Windmühlenflügel sowie in der Form, wie sie sich heute in eine gewachsene Kulturlandschaft einfügen, zu erkennen.


Zustand um 1930. Im Hintergrund der Tanneberg ...


Die Lichtenberger Windmühle ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Es handelt sich um die letzte Holländer-Windmühle, die sich in Nordböhmen erhalten hat. Erbaut wurde sie im Jahre 1843 von dem Müller Anton Worm und war bis 1945 in Betrieb. Danach hat man sie - wie das gesamte Dorf (von denen nur noch einige wenige Häuser stehen) - verfallen lassen:

Quelle: Deutsche Fotothek / Europeana; um 1977


Nach der "Wende" gelangte die Mühle wieder in Privatbesitz. Ab 2002 begann man nach und nach mit der Wiederherstellung dieses Baudenkmals. Zuerst wurde das Dach erneuert, dann die innere Mechanik wieder instand gesetzt und zuletzt die neuen, mächtigen 5 Flügel montiert. Ein Dank an alle, die halfen, dieses Kulturdenkmal zu erhalten.



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Sonntag, 27. Mai 2012

Das Prebischtor im Elbsandsteingebirge

Ein Gastbeitrag von Prof. M.Dopleb, Zittau


Solch eine Attraktion - einen riesigen geschlossenen Sandsteinbogen - kann man sonst nur noch in den USA (Rainbow-Bridge) bewundern. Bei uns steht er gleich um die Ecke in der "Böhmischen Schweiz" unweit Herrnskretschen (Hrensko) bzw. Rainwiese (Mezni Louka). Er ist unter dem Namen "Prebischtor" bekannt (Spannweite~26 m, lichte Höhe~16 m, Breite~8 m). Gleich daneben wurde 1881 ein Ausflugslokal errichtet (Falkennest). Um "Tor" und "Nest" zu besuchen, muß man seit einigen Jahren Eintritt berappen (am besten Kronen tauschen).


Dahinter der markante "Vulkankegel" des Rosenberges...


Früher führte ein "Wanderweg" über das Tor. Er ist aber zum Schutz dieser einmaligen Sehenswürdigkeit schon seit vielen Jahrzehnten gesperrt.

Und hier noch eine atemberaubende Sicht auf die gegenüberliegenden Sandsteinwände...


Und hier noch einmal ganz groß (Achtung: eventuell lange Ladezeiten)

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Samstag, 26. Mai 2012

Erkundungen auf "Marschners Wiese"...


Heute bin ich wieder mal zu "Marschners Wiese" bei Kreibitz geradelt. 25 km übers Gebirge sind für einen alten Mann zwar nicht ohne - aber ich liebe halt die Gegend. 


In folgenden ein paar Fotos, die ich dort oder in der unmittelbaren Umgebung (Irichtberg) gemacht habe. Die Wiese selbst habe ich schon einmal in einem anderen Blogbeitrag vorgestellt.


Blüte von Gamander-Ehrenpreis


Schmalblättriges Wollgras. Es bedeckt große Teile der Feuchtwiese an den gleichen Stellen, wo in Menge auch der Sumpf-Schachtelhalm wächst...


Blüten des Sumpf-Vergißmeinnichts...


Bekannt ist "Marschners Wiese" durch die große Zahl von Orchideen, die dort wachsen. Ich konnte Breitblättriges Knabenkraut erspähen...


Hier hat es sich ein Ampfer-Widderchen auf den Orchideen-Blüten bequem gemacht...


Gefleckte Blätter sind typisch für das Breitblättrige und für das Fuchs'sche Knabenkraut, welches hier an feuchten Stellen in Menge wächst. Die beste Zeit, um sie zu bewundern, ist Anfang Juni.


Blüte des Bach-Nelkenwurz


Die Nachtviole findet man etwas abseits am Waldrand des Irichtberges


Die häufigste Blume neben dem Scharfen Hahnenfuß ("Butterblume") auf den trockenen Teilen der Gebirgswiese ist die Kuckucks-Lichtnelke - hier mit einem Ampferwidderchen (auch mehre "Kuckucke" waren zu hören)


Die "Stahlmotte" (Lithosia quadra, hier ein Weibchen) ist ein sogenannter "Flechtenbär", dessen Raupen sich von Baumflechten ernähren. Hier neben einer Spinne..


Der "Goldgrüne Blattnager" hat seine goldgelbe Beschuppung schon etwas verloren, ist aber an seinen roten Beinen noch gut erkennbar. Er gehört zur Familie der Rüsselkäfer.


Die Scheck-Tageule ist auf den trockenen Stellen von "Marschners Wiese" recht häufig...


Das könnte ein Nachtigall-Grashüpfer sein...


Leider war der Schnabel voll mit Insekten - deshalb konnte ich den Ruf nicht hören. So kann ich nur vermuten, daß es sich um eine Gartengrasmücke (oder einen Laubsänger?) handelt...


Aber dafür ist das eindeutig eine Singdrossel, die offensichtlich eine Kinderschar zu versorgen hat...


Crambus lathoniellus ist ein Kleinschmetterling, der bei uns häufig auf Waldwiesen anzutreffen ist. Seine Raupe ernährt sich u.a. von Rasen-Schmiele.


Beim ersten Augenschein-nehmen würde ich diese Spinne als eine Plattbauchspinne der Gattung Zelotes (mit Beute) ansehen...


Alles Kuckucks-Lichtnelken...


und dazwischen ein Hartheu-Spanner Siona lineata...

Und nun noch ein Wiesenpanorama...


Und hier noch einmal ganz groß (Achtung: eventuell lange Ladezeiten)


Eine veränderliche Krabbenspinne mit Beute...


und zum Schluß ...


noch einer der seltenen  Trauer-Rosenkäfer ...

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Szenen eines Luftkampfes...


26. Mai 2012: Ein Roter Milan segelt über den Hang des Irichtberges bei Daubitz (Doubice)...


und wird plötzlich von einer Cessna (?) und einem Turmfalken in die Zange genommen.


Während sich die Cessna (?) als harmlos erwies, setzte der Turmfalke wie eine Stuka zum Angriff an...


den der Milan nur mit Mühe parieren konnte, wie folgende Szenen zeigen...





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