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Sonntag, 16. Februar 2014

Die Reste der alten Holländer-Windmühle auf dem Kahlen Berge bei Oberwittig am Rand des Isergebirges


An zwei Tagen im Jahr kann man vom Hasenberg bei Zittau aus die Sonne genau hinter dem Kahlen Berg bei Oberwittig aufgehen sehen. Auf diesem windigen unbewaldeten Hügel im Vorland des Isergebirges stand bereits 1830 eine Windmühle, die aber  - zuletzt als Aussichtsturm genutzt - nach der Vertreibung der Bewohner des Ortes Hohenwald (der Ort existiert nicht mehr) endgültig eingefallen ist. Dafür hat man auf der Anhöhe einen kleinen Windpark aus mittlerweile 11 WKA's angelegt. Meines Wissens sind das die einzigen WKA's im Bereich des böhmischen Lausitzer- und des Isergebirges. Die Tschechen sind halt nicht so verrückt wie die "Deutschen" - um es einmal pauschal auszudrücken. Dort kommt  i.d.R. Landschaftsverschandelung durch Energieerzeugungsanlagen mit vernachlässigbarer Leistungsdichte (insbesondere bei Flaute) gar nicht erst in Betracht. Aber ich wollte ja was über "die" Windmühle auf dem Kahlen Berge erzählen.


Die Holländer-Windmühle, deren Rundbau noch heute als Ruine vorhanden ist, wurde im Jahre 1830 von dem Anwohner des etwas tiefer gelegenen Ortes Hohenwald mit Namen Eduard Zückler aus groben Isergebirgsgranitblöcken erbaut. Es war damals die größte Windmühle weit und breit. Noch heute ragen ihre Mauern ~ 13 m in die Höhe. Im "Deutschen Krieg" von 1866 wurde sie leider von vorüberziehenden preußischen Soldaten angezündet (war damals offenbar so üblich) und danach nicht wieder aufgebaut. Es gab ja in Oberwittig noch eine weitere Windmühle, die erst 1945/46 zerstört wurde (sie lag einfach zu nahe an der nun polnischen Grenze). Die Windmühle auf dem Kahlen Berge wurde aber durchaus weiter genutzt - diesmal als Aussichtsturm mit einer traumhaften Panoramasicht über das gesamte Iser- und Jeschkengebirge sowie das Lausitzer Gebirge und Teile der Oberlausitz. Der Turm erhielt dazu einen - ich glaube hölzernen - Aufbau, so daß sich die Aussichtsplattform in ca. 20 m Höhe befand und damit die am Nordrand des Berges stehenden Bäume überragte. Und gleich daneben lud eine Gastwirtschaft "Wartburg" die oft recht zahlreich erschienenen Besucher zu einem zünftigen böhmischen Bier ein... Ja, lang ist es her.










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