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Dienstag, 18. März 2014

Ein Haufen Geld...

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Museum der Westlausitz, Kamenz

Bei Schwepnitz in der Westlausitz gibt es eine Kiesgrube - was ansonsten nichts Besonderes ist. Dort hat vor über 1500 Jahren, wahrscheinlich irgendein Römer (ist leider nicht mehr rekonstruierbar), sein Portmonnaie verloren - mit immerhin 121 Silberdinaren darin. Das war damals eine ganze Menge Geld. Und diese Münzen (das Portmonnaie ist schon lange verrottet) haben 1985 zwei Schüler in jener Kiesgrube gefunden. Da es damals noch kein Ebay gab und die Schüler ehrliche Leute waren, kam der Silberschatz nicht von der Auktion, sondern direkt aus der genannten Kiesgrube in das Staatliche Münzkabinett nach Dresden, wo erfahrene hauptamtliche Numismatiker feststellten, daß die Münzen zwischen 64 und 164 n.Chr, in Rom geprägt worden sind. Hier haben wir also den seltenen Fall vor uns, daß man genau weiß, woher das Geld kommt - nämlich aus einer Münzpresse in Rom. Bei dem Geld auf der Bank (und nicht in der Kiesgrube) ist das nicht mehr so klar. Deshalb zur Aufklärung folgender kleiner Essay (B. Ehrlich):

Es geht um Geld. Ein Thema, mit dem wir täglich konfrontiert werden, praktisch und theoretisch. In den Medien ist es dauerhaft präsent, an den Stammtischen sowieso, ein Heer von Finanzberatern überzieht das Land und verspricht das Blaue vom Himmel und von Staats wegen wird einmal hinten und dann wieder vorn am Hemd gezogen, um die Löcher zu stopfen, die ständig hier und da aufgehen. Und man fragt sich, wer überschaut dieses System überhaupt und wer beherrscht es noch ? Ich glaube : keiner. Situativ kann man immer Ursachen von Skandalen und Schuldige identifizieren (Lehmann-Pleite und Folgen) und auf Ereignisse einwirken (Eurokrise), aber welche Maßnahmen werden gegen böse und gierige Akteure ergriffen, die immer wieder versuchen, das System aus dem Gleichgewicht bringen? Wie nachhaltig sind diese Maßnahmen und welche Wirkungen werden damit an anderer Stelle ausgelöst? Es verhält sich damit ungefähr so, als würde man in die Tiefen des Universums vordringen und sich fragen : „was kommt dahinter noch ?“ Niemand weiß es so genau.


Zwar gibt es immer wieder Kritik an der etablierten Geldpolitik


und Überlegungen, dieses zu reformieren, aber irgendwo stochern die Apologeten dann doch im Nebel herum. Bis da etwas besseres kommt, ist jedermann zum einen gut beraten, mit den ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen eigenverantwortlich gut zu haushalten und nur Geschäfte abzuschließen, die er voll inhaltlich versteht, zum anderen aber auch bestimmtes Herrschaftswissen einzusetzen. Das kann man sich aneignen.


Sofern Sie mit dem Institut Ihres Vertrauens über einen Kredit sprechen, dann fragen Sie doch ganz einfach Ihren Berater, woher das Geld eigentlich kommt, für welches Sie Zinsen und in welcher Höhe bezahlen sollen. Wahrscheinlich werden Sie über die Antwort überrascht sein. Wenn Sie diesen Beitrag verstanden haben, dann verfügen Sie vermutlich über eine gute Verhandlungsmasse.

www.wincontact.de

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