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Dienstag, 30. August 2022

Der Aussichtsturm auf dem Mittelberg bei Nebra (Die Himmelsscheibe von Nebra – Teil 1)

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Auf dem Mittelberg (252 Meter) bei Nebra in Sachsen-Anhalt, nur wenige Schritte vom Fundort der Himmelsscheibe entfernt, steht dieser Aussichtsturm.


Man erreicht ihn von Kleinwangen, einem Ortsteil von Nebra aus. Dort befindet sich ein großer Besucherparkplatz. Auf dem rund sechs Kilometer langen Arche-Rundweg mit roter Markierung gelangt man zum Turm. 

Der Text der Info-Tafel am Parkplatz:

ARCHE NEBRA - DIE HIMMELSSCHEIBE ERLEBEN
Die Himmelsscheibe von Nebra zeigt die bislang älteste konkrete Darstellung des Kosmos weltweit. Vor etwa 3.600 Jahren auf dem Mittelberg vergraben, wurde das einzigartige Zeugnis der Bronzezeit im Jahr 1999 von Raubgräbern aufgefunden. Die Darstellungen auf der Scheibe verschlüsseln nach jüngsten Erkenntnissen unter anderem eine komplexe Schaltregel, die Sonnen- und Mondjahr in Einklang bringt.
Das Besucherzentrum Arche Nebra macht die Welt der Himmelsscheibe erlebbar - von der Herstellung über die Nutzung und Niederlegung bis hin zur abenteuerlichen Wiederauffindung der Bronzescheibe. Ein digitales Planetarium veranschaulicht die komplexen astronomischen Zusammenhänge, die auf der Scheibe dargestellt sind.
Auf dem Mittelberg holt das Himmelsauge den Himmel auf die Erde und markiert so die Fundstelle der Himmelsscheibe. Ein Aussichtsturm, gestaltet wie der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr, macht die bronzezeitlichen Horizontbeobachtungen heute wieder nachvollziehbar.
Das Original der Himmelsscheibe von Nebra befindet sich im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale).


Wir entschieden uns, den Rundweg entgegengesetzt zur Uhrzeigerrichtung zu gehen.

Hinten: Der Mittelberg (252 Meter)


Anfangs war es noch eine gemütliche Wanderung zwischen Feldern und Wiesen. Später im Wald entwickelte es sich aber zu einem beschwerlichen Parcours über umgestürzte Bäume.

Nach rund einer Stunde für die Strecke von 2,3 Kilometern erreicht man die waldfreie Fläche auf dem „Gipfel“ des Mittelberges mit dem markanten Aussichtsturm. 

Der Text der Info-Tafel:


DER AUSSICHTSTURM
Unweit der Fundstelle ist ein Aussichtsturm zu finden. Der 30 Meter hohe Turm hat eine Neigung von 10 Grad und ist somit gleichzeitig der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr. 


Das Bauwerk wird durch einen senkrechten Schnitt geteilt. Dieser Schnitt markiert die Sichtachse zum Brocken. Zur Sommersonnenwende geht an diesem Punkt die Sonne unter und auch hier ließ sich die Himmelsscheibe als Sonnenkalender benutzen.

Die verschiedenen Sichtachsen zu den markanten Punkten in der Umgebung werden auf dem Mittelbergplateau durch 50 cm breite Betonbänder im Boden aufgezeigt.

Das Betonband mit der Beschriftung SONNENAUFGANG

ZUR WINTERSONNENWENDE

Die verschiedenen Sichtachsen auf der Info-Tafel

Der Turm aus Sichtbeton wurde 2007 erbaut.

Blick nach oben

Der Aussichtsturm ist ganzjährig geöffnet, nur bei Eisglätte ist der Turm geschlossen. Eintrittsgeld wird nicht erhoben.

Der Treppenaufgang befindet sich im größeren Teil des Bauwerkes, der durch den senkrechten Schnitt entstand.

Der gesamten Treppenaufgang ist mit Stahlnetzen gesichert.

Es sind 176 Stufen zu erklimmen.

Die Aussichtsplattform in 30 Meter Höhe ist erreicht.

Der Blick nach Nordwesten

Die Spitze des kleineren Teils vom Turm

Der Südosten mit dem Besucherzentrum 

Das Besucherzentrum der Arche Nebra ist genau auf den Aussichtsturm ausgerichtet.

Im Südwesten liegt der Ort Memleben, bekannt durch Kaiserpfalz und Kloster.

Im Westen ist die Landschaft überwiegend flach.

Erst im Nordwesten erhebt sich der Kyffhäuser (474 Meter).

Fernmeldeturm Kulpenberg und Kyffhäuser-Denkmal

Windkraftanlagen im Norden

Leider teilweise vom Baum verdeckt: Der Fundort der Himmelsscheibe

Abstieg – Die Treppenanlage von oben

Nur wenige Schritte neben dem Turm liegt die Fundstelle der Himmelsscheibe.

Der Aussichtsturm auf dem Mittelberg erhielt 2007 den Architekturpreis von Sachsen-Anhalt


 Die WANDER CARD vom Turm

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