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Donnerstag, 1. September 2022

Vom Mittelberg zur Arche Nebra (Die Himmelsscheibe von Nebra – Teil 2)


Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Das Besucherzentrum am Arche-Rundweg


Die Fortsetzung des Arche-Rundweges erfolgt vom Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg entgegen der Uhrzeigerrichtung zum Besucherzentrum (2,8 Kilometer) und von dort zurück zum Parkplatz (700 Meter).


Orientierungstafel auf dem Mittelberg (252 Meter)


Die Informationen auf allen Tafeln sind in deutscher und englischer Sprache.


Info-Text:
DER MITTELBERG - FUNDORT DER HIMMELSSCHEIBE VON NEBRA 
Der Hortfund von Nebra - bestehend aus der Himmelsscheibe, zwei reich verzierten Schwertern, zwei Beilen, einem Meißel und Bruchstücken zweier Armspiralen - wurde im Jahr 1999 von zwei Raubgräbern auf dem Mittelberg entdeckt. Im Jahr 2002 in der Schweiz sichergestellt, befindet er sich seitdem in den Beständen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale).
Als die Himmelsscheibe vor etwa 3.600 Jahren vergraben wurde, war der Mittelberg unbewaldet, und die Sicht auf den Horizont war frei. Vom Mittelberg aus gesehen, ging die Sonne am Tag der Sommersonnenwende genau hinter dem Harz mit dem Brocken als höchstem Punkt unter. Hier ließ sich die Himmelsscheibe nach Norden ausrichten und als Sonnenkalender benutzen. Der Aussichtsturm macht die alten Sichtachsen nachvollziehbar. Zusätzlich sind diese im Boden als Betonstreifen markiert.


Nur etwa 50 Meter vom Turm entfernt ist der Fundort der Himmelsscheibe.


Die Fundstelle wird durch den Himmelsspiegel symbolisiert - ein Blick in die Erde und zugleich auch in den Himmel. 


Info-Text:
DAS HIMMELSAUGE
Das Himmelsauge kennzeichnet den exakten Fundort der Himmelsscheibe. Das Himmelsauge ist eine leicht gekrümmte Edelstahlscheibe im Boden. Bei einem Blick auf das Himmelsauge betrachtet der Besucher gleichzeitig den Himmel. Es dient als Spiegel und soll Himmel und Erde genau an der Stelle verbinden, an der 3.600 Jahre lang die Himmelsscheibe als Bild des Himmels im Boden verborgen lag.


Das Mittelbergplateau wurde als ein offenbar besonderer Ort in der älteren Eisenzeit (800 - 500 v. Chr.) durch eine niedrige Wallanlage eingefasst, die zum Teil rekonstruiert ist. Im Osten der Anlage ist der fragmentarisch erhaltene Ringwall erkennbar. 


Die freie Fläche auf dem Mittelberg ist nur für Wanderer und Radfahrer zu erreichen. Leider sind diese massiven Balken am westlichen Zugang die einzigen Sitzgelegenheiten.


Den etwa 400 Meter langen Weg bis zum Turm dürfen nur Rettungsfahrzeuge benutzen.


An diesem Weg zum nördlichsten Punkt des Arche-Rundwegs gibt es zwei Stationen vom Kunstweg „Zwischen Welt und Kosmos“.
TONIGHT – THE SKY von Michael Krenz
Heute Nacht wird der Sternenhimmel auf dem Mittelberg geboten.


Das „Himmelskino“ findet seit Jahrtausenden sein Publikum. Durch Beobachtungen des Nachthimmels ließen sich viele wichtige Erkenntnisse ableiten. Außerdem lieferten Sonne, Mond und Sterne schon immer Stoff für Erzählungen und Mythen.
Leider ist der Standpunkt für Beobachtungen des Sternhimmels mitten im Wald denkbar ungeeignet.


Der "Waldpavillon" von Hayato Mizutani 
Die acht Meter hohe Holz-Stahl-Konstruktion des japanischen Künstlers soll zum Nachdenken über die Zeit anregen. 


Der niedrige Eingang, wie in einem japanischen Teehaus, soll den Übergang zu diesem besonderen Ort der Ahnen darstellen. Der geringe Durchmesser steht für Enge …


… und der Blick nach oben in den offenen Himmel vermittelt die Weite, die mit den Menschen vergangener Kulturen verbinden soll. 


Blick zurück zum Aussichtsturm auf dem Mittelberg


Das Besucherzentrum Arche Nebra wurde nach zweijähriger Bauzeit im Juni 2007 eröffnet.


Werbeplakat im Eingangsbereich


Das Buchangebot zur Himmelsscheibe


Für jeden Anspruch etwas


Im Souvenirshop: Himmelsscheibe als Halskette oder als kleine Plakette


Die gibt es auch in groß zum stolzen Preis!


Oder wenigstens ein Schneidebrett für zu Hause


Der Hinweis auf die aktuelle Sonderschau


Die Arche Nebra – architektonisch interessant von innen …


… und vor allem von außen!
Durch das riesige Panoramafenster reicht der Blick zum Turm auf dem hundert Meter höheren Mittelberg.
Text auf der Infotafel: 
Bauliche Wahrzeichen für die Himmelsscheibe 
Weithin sichtbar erhebt sich das Besucherzentrum Arche Nebra über der Unstrut. Das scheinbar schwebende Gebäude am Fuß des Mittelberges greift ein Motiv der Himmelsscheibe von Nebra auf, die Sonnenbarke. Der goldene Baukörper richtet sich auf den 30 m hohen Aussichtsturm am Fundort der Himmelsscheibe. Besucherzentrum und Aussichtsturm auf dem Mittelberg sind bauliche Wahrzeichen für die Himmelsscheibe von Nebra. Sie stehen für die Faszination von Astronomie und Archäologie, für die Geschichte der Zeitmessung und für die kulturellen Wurzeln der Region.
Nach einem Internationalen Architektenwettbewerb im Jahr 2004/2005 gelangte der Entwurf des Züricher Architekturbüros Holzer Kobler Architekturen zur Umsetzung.


Blick vom Besucherzentrum zum Aussichtsturm auf dem Mittelberg


Das Gebäude mit Planetarium ist 60 Meter lang, der große Metallkörper leuchtet Gold eloxiert.


Zurück am Parkplatz, dem Ausgangspunkt für den Arche-Rundweg.

Wer den rund 5,5 Kilometer langen Rundweg mit 140 Höhenmetern nicht gehen möchte kann auch mit einem Shuttle-Bus von diesem Parkplatz zum Besucherzentrum und weiter zum nördlichsten Punkt vom Rundweg fahren. Von dort sind es nur noch etwa 400 Meter ohne wesentlichen Anstieg.



Die WANDER CARD vom Besucherzentrum



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