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Mittwoch, 8. November 2023

Der Aussichtsturm Polzenwarte in Bensen

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Bensen am Polzen (Benešov nad Ploučnicí) ist eine sehenswerte Kleinstadt etwa 8 Kilometer östlich von Tetschen (Děčín). Hier gibt es einen etwas ungewöhnlichen Aussichtsturm: Die Polzenwarte (Ploučnická vyhlídka).


Vom Stadtzentrun fährt man über die Brücke vom Polzen (Ploučnice) und biegt nach dem Bahnübergang sofort rechts ab. Neben dem Denkmal und kurz hinter der Eisenbahnbrücke kann man parken. Der gelbe Wanderweg führt zur Polzenwarte. Man kann auch in der Straße Sokolský vrch oder Pod Vyhlidkou parken. Von dort führt ein nicht markierter Weg zum Aussichtspunkt.


Die Polzenwarte (Ploučnická vyhlídka) vom Rathaus aus gesehen – von Ferne sieht sie wie ein gewöhnlicher Pavillon aus.


Erst bei Annäherung bemerkt man, dass eine Treppe zum Dach hinauf führt.


Die Polzenwarte (Ploučnická vyhlídka) ist 10 Meter hoch und hat zwei Aussichtsplattformen.


Benannt wurde das Gebäude nach dem Fluss Polzen (Ploučnice), es ähnelt anderen Flusswarten wie der nahegelegenen Elbwarte bei Tetschen (Děčín). Als Standort wählte man einen Hang vom Stadtwald über dem Bahnhof mit Blick auf die ganze Stadt. Er liegt reichlich  50 Höhenmeter über dem Fluss.
Alte Postkarte um 1910


Eingeweiht wurde das Bauwerk am 8. Juni 1902
Die Besonderheit ist die Aussichtsplattform auf dem Dach des Pavillons.
Alte Postkarte um 1920


Zur 7 Meter hohen oberen Plattform führt eine Treppe mit 26 Stufen.
Alte Postkarte von 1924


Um 1940 wurden Bäume in der Umgebung angepflanzt. In den folgenden Jahrzehnten wechselten Sanierung und Zerstörung durch Vandalismus mehrfach. Das führte zu einer jahrelangen Schließung der oberen Plattform.
1994, 2000 und 2011/12 erfolgten weitere Erhaltungsarbeiten und die Abholzung zur Schaffung der Sicht.
Die nächste Farbgebung dürfte schon bald anstehen.


Heute ist die Polzenwarte (Ploučnická vyhlídka) zu jeder Zeit frei zugänglich, Eintritt wird nicht erhoben.


Über die Treppe erreicht man die obere Aussichtsplattform. Die Sicht ist leider nur auf Richtung Norden beschränkt.


Der Ausblick über die Stadt Bensen am Polzen (Benešov nad Ploučnicí):
Hutberg (Hlídka, 480 m) und Dobern Berg (Dobrná, 534 Meter)


Das Stadtzentrum, darüber der Ziegenrücken (Kozí vrch, 401 Meter)


Der einsehbare Sektor endet nach knapp 90 Grad Blickwinkel beim Hochwald (Vysoký les, 464 m). Links davon ist die einzige Stelle mit weitem Ausblick.


Jetzt größer:
Links der Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) aus einer Entfernung von 15 Kilometern
732


Der Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) mit den großen Geröllfeldern


Links der Kleine Ahrenberg (Javorek, 686 Meter), rechts der Goldberg (Zlatý vrch, 657 Meter)


Unterhalb vom Goldberg (Zlatý vrch, 657 Meter) ist die Felswand vom Silberberg (Stříbrný vrch, 600 Meter) zu sehen


Das Zentrum von Bensen (Benešov nad Ploučnicí) mit Unterem Schloss (Dolní zámek), Oberem Schloss (Horní zámek) und Rathaus (Radnice)


Das Rathaus von Bensen (Radnice Benešov nad Ploučnicí)


Die Rathausuhr


Die Kirche Mariä Geburt in Bensen (Benešov and Ploučnicí)


Grabmal der Familie Mattausch  auf dem Friedhof von Bensen (Benešov and Ploučnicí)


Trotz des relativ kleinen Gesichtsfeldes bietet die Polzenwarte (Ploučnická vyhlídka) eine sehr schöne Sicht auf die Stadt Bensen (Benešov nad Ploučnicí) und die Berge bis hin zum Kaltenberg (Studenec, 737 Meter).


Die übersetzte Touristische Visitenkarte (Leider mit Fehler: Die Höhe müsste ca. 255 m statt 220 m sein!)
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Aussichtspunkt Polzenwarte 220 m
Aussichtsplattform in 7 m Höhe, 26 Stufen, 1902 eröffnet
Pavillon mit Treppe zum Dach und Blick auf Bensen


Die übersetzte Touristische Visitenkarte (Leider mit Fehler: Die Höhe müsste ca. 255 m statt 220 m sein!)
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Aussichtspunkt Polzenwarte 220 m
 
Aussichtsplattform 7 m hoch, 26 Stufen, Baujahr 1902
Pavillon mit begehbarem Dach und mit brauner Kuppel in Bensen, restauriert im Jahr 1994


Die übersetzte Touristische Visitenkarte (Leider mit Fehler: Die Höhe müsste ca. 255 m statt 220 m sein!)
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Aussichtspunkt Polzenwarte 220 m
 
Aussichtsplattform 7 m hoch, 26 Stufen, Baujahr 1902
Pavillon mit begehbarem Dach und mit brauner Kuppel in Bensen, restauriert im Jahr 1994


Die folgende Touristische Visitenkarte mit dem Blick von der Polzenwarte auf die Stadt:
TOURISTISCHE VISITENKARTE 
Bensen am Polzen 
Bensen ist eine Stadt in einem engen Tal am Zusammenfluss von Polzen und Absbach. Die erste Erwähnung des Namens stammt aus dem Jahr 1311 - Benessau
 
 
 
Anhang:

Text von der Info-Tafel an der Polzenwarte (automatisch übersetzt):

POLZENWARTE 
 
Höhe: 220 m über dem Meeresspiegel
Gebäudehöhe: 10 Meter 
Anzahl der Aussichtsplattformen:   2 
Anzahl der Treppen:   26 

Das Gebäude hat eine interessante Konstruktion, 3 Elemente eines Aussichtspavillons und einen klassischen Aussichtsturm. Der Pavillon verfügt über eine Aussichtsplattform auf dem Dach, die über eine Außentreppe zugänglich ist.

Max Heyssler, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Tourismus, hatte die Idee, auf dem Ziegenrücken eine Aussichtsterrasse mit Turm zu errichten. Gleichzeitig erfand er auch für sie ihren Namen.
Am Sonntag, dem 8. Juni 1902, wurde der Aussichtsturm feierlich eröffnet. Zahlreiche Menschen nahmen an der Zeremonie teil. Die Ehrengäste stiegen dann auf den Aussichtsturm und riefen dreimal: „Ehre sei Seiner Hoheit dem Kaiser“. Dann wurde die Hymne gespielt und feierliche Salven abgefeuert. Am Abend gab es ein Waldfest mit Musik und anschließendem Feuerwerk.
Gleichzeitig mit dem Aussichtsturm wurden im Stadtwald (Kozi hřbety, Ziegenrücken) Aussichtswege mit Bänken angelegt und am 4. Juni 1905 in der Mitte des Hauptweges ein großer Unterstand eröffnet. Die Hauptstraße vom Aussichtsturm hieß Robert-Manzer-Steig und vom Weg bei der Sandgrube in Richtung Hermersdorf Jägersteig – Myslivecká stezka.
Die heutige Sicht ist deutlich eingeschränkt. Noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der Umgebung Bäume gepflanzt. Im Jahr 1969 wurde der Aussichtspunkt rekonstruiert. Bei der Sanierung der Fassade wurden einige dekorative Elemente entfernt. Der Aussichtsturm wurde jedoch bald erneut beschädigt. Die obere Aussichtsplattform war in den achtziger Jahren viele Jahre lang unzugänglich. Vandalen rissen die Treppe herunter. Im Jahr 1994 wurde erneut eine komplette Rekonstruktion durchgeführt und die Aussicht wiederhergestellt, indem bereits sehr hohe, die Sicht behindernde umliegende Bäume entfernt wurden. Der nächste Umbau erfolgte im Jahr 2000. Im Jahr 2011 wurden die Treppenstufen und die Holzkonstruktion des Daches ersetzt und im Jahr 2012 erfolgte die Restaurierung der ursprünglichen fragmentierten Fassade mit Gesimsen.

Ludek Smejkal                   *2017*            www.facebook.com/horskyspolekbnpl


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