Einer der größten und schönsten unserer einheimischen Tagfalter ist der Segelfalter (Iphiclides podalirius). Diese Aufnahme eines frisch geschlüpften Exemplars habe ich am 29. April 2007 auf der Hasenburg im Böhmischen Mittelgebirge aufgenommen.
Zuvor kannte ich ihn von Angesicht her nur aus Ungarn und vom Radobyl her, von dem die folgende Aufnahme eines bereits etwas abgeflogenen Exemplars stammt:
Der Segelfalter gehört zusammen mit dem Schwalbenschwanz (Papilio machaon) zu den sogenannten Ritterfaltern (Papilionidae), die besonders in den Tropen in großer Zahl und Formenvielfalt vorkommen. Bei uns in der Oberlausitz ist er sehr selten geworden oder meist sogar verschwunden. Ich jedenfalls habe hier noch keinen zu Gesicht bekommen. Dabei ist die Hauptfutterpflanze seiner Raupen, Weiß- und Schlehdorn, überall vorhanden. Um 1858 herum muß er jedenfalls noch ein ganz gewöhnlicher Falter gewesen sein, wie Möschler in seiner Arbeit "Die Schmetterlinge der Oberlausitz" (Neues Lausitzsches Magazin, Band 34, 1858) anmerkt:
Diese Zeiten sind aber lange vorbei. Häufiger ist er in Sachsen noch an den Elbhängen bei Dresden zu finden, wo die Raupen an Aprikosenbäumchen leben. Es ist eigentlich Schade, daß dieses Kleinod unserer Natur nur noch selten zu sehen ist, wenn er elegant, nur manchmal mit einem Flügelschlag unterbrochen, an Bergkuppen entlang segelt.
Als klassisch gebildeter Mensch kann man sich die lateinischen Artnamen dieser Ritter der Lüfte leicht merken, zumindest wenn man einmal Homer's Ilias gelesen hat: Podaleirios und Machaon waren zwei griechische Ärzte (genauer zwei Söhne des Asklepios), die am Feldzug gegen Troja (Ilion) teilgenommen haben.
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