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Donnerstag, 30. November 2023
Dienstag, 28. November 2023
Mal wieder zum Friedrichsberg
Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Die unmittelbar vor der Haustür gelegenen Gefilde haben wir so ziemlich abgewandert, viel Neues zu entdecken gibt es da nicht. Aber man kann die Wanderziele clever anders vernetzen und neue Routen testen. Außerdem ändert sich im Laufe der Zeit auch die Besetzung der Wandergruppe und die „Neuen“ können also noch etwas lernen. Daneben bieten sich jahreszeitlich andere Sichten auf die Landschaft und manchmal verändert sich auch dieselbe durch Eingriffe des Menschen. Das werden wir auch heute im Umfeld des Friedrichsberges (Bourny) erleben, der heute unser Ziel ist.
Wir erinnern uns: der Friedrichsberg wurde 2010 von einem schweren Orkan heimgesucht, dem die Buchenbestände an seiner Westflanke zum Opfer fielen. Daraus ergaben sich neue, schöne Sichtachsen über das Lausitzer Gebirges. Daran hofften wir, uns heute wieder zu berauschen. Erstaunt waren wir, dass das nun nicht mehr uneingeschränkt möglich ist. Seit unserem letzten Besuch sind fünf Jahren vergangen und schon schließt sich langsam wieder der Wald. Vor allem junge Fichten sind rasch empor geschossen, zwischendurch junge Buchen. Die Aussicht verschwindet langsam wieder.
Wir starten früh bei noch ziemlich nebligem Wetter an der Chata Luž in Jägerdörfel (Myslivny). Unterhalb der Baude entfaltet sich trotzdem bereits ein zauberhaftes Gebirgspanorama. Der Roll (Ralsko) und die Bösige (Bezdězy) erheben sich am Horizont aus dem Dunst. Kurz nachdem wir in den Wald eintreten, sehen wir am Wegrand einen liegen gelassenen Haufen Müll. Hat man das heute nötig, seinen Unrat im Wald zu entsorgen, fragt man sich. Bei näherem Hinsehen stellen wir fest, dass es sich dabei um ein Knäuel unlängst benutzter Schlafsäcke handelt, die achtlos liegen gelassen wurden. Man kann sich unschwer einen Reim darauf machen: die Schläfer werden sie nicht mehr benötigen, denn sie haben sich vermutlich einen Kilometer weiter von der deutschen Polizei aufgreifen lassen. Wer räumt nun die Schlafsäcke weg?
Wir haben uns kaum benutzte Wege ausgesucht, um nicht die Forststraßen benutzen zu müssen. Dementsprechend geht es teilweise holterdiepolter über Stock und Stein. Am Friedrichsberg lichtet sich dann der Wald. Um diesen herum wurde größerer Holzeinschlag vorgenommen. Um den Gipfel des Berges herum führt ein gut begehbarer Forstweg, der auf den Karten nicht eingezeichnet ist. Etwa dort, wo die vom Sturm gerissene Schneise beginnt, zweigt ein dürrer Pfad hinauf zum Gipfel ab. Oben trifft man dann auf den regulären herauf kommenden Wanderweg, den man für den Abstieg nutzen kann.
Auf dem Rückweg statten wir der Schwefelquelle (Sirný pramen) einen Besuch ab, deren Wasser durch Abbauprodukte von Eisenbakterien braun gefärbt ist. Der offenbar durch Algen grünlich wabernde Teppich im Wasser erzeugt einen lebhaften Farbkontrast.
Gemütlich wandern wir weiter über die Hochfläche am Steinberg (Kamenný vrch) nach Niederlichtenwalde (Dolní Světlá bei nunmehr herrlichem Herbstwetter). Schön zeigt sich die einsetzende Laubfärbung. Nach Einkehr setzen wir unseren Rückweg fort über den Rabenstein, den Cotta-Weg und ein Stück auf dem Lehrpfad des Lausche-Hochmoores. Kurz vor der Wende wurde das Moor blödsinnigerweise melioriert, um die Fläche landwirtschaftlich nutzen zu können. 1999 wurden Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt in der Hoffnung, dass sich wieder der ursprüngliche Biotop entwickeln würde. Man liest, dass man auf einem guten Wege sei.
Vorbei an der
Wache in Waltersdorf geht es wieder hinauf zur Chata Luž, wo
sich die Runde schließt. Die Kulisse mit Roll und Bösigen ist
jetzt von goldenem Herbstlaub umrahmt.
Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.
Der Aussichtsturm "Glück Auf" in Eibenstock
Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Von der B 283 Aue – Klingental kann man direkt auf die Schneeberger Straße (S 275) oder die Muldenhammerstraße gelangen.
Im Jahr 1910 errichtete der Erzgebirgsverein Eibenstock das steinerne Bühlhaus als Gaststätte und Wanderheim.
Alte Postkarte um 1915
Foto: Stahl- und Anlagenbau Schädlich GmbH Stützengrün
Foto: Stahl- und Anlagenbau Schädlich GmbH Stützengrün
Foto: Stahl- und Anlagenbau Schädlich GmbH Stützengrün
Bereits am 30. April 2008 war Eröffnung.
Foto: Stahl- und Anlagenbau Schädlich GmbH Stützengrün
Eintritt: 0,50€ über Münzautomat (Der Automat wechselt nicht!)
Nur die Sicht war leider sehr mäßig.
Blick nach Westen zur Talsperre Eibenstock und dem Kuhberg (794 Meter)
Am rechten Bildrand: Der Auersberg (1018 Meter)
Darüber: Ellbogen, 899 Meter), Brückenberg (964 Meter) und Heckleite (862 Meter)
Die Talsperre Eibenstock
„GLÜCK AUF!" – TURM
Bauwerksdaten:
Höhe der Turmspitze: 33,89 m = 685,09 m ü. NN
Höhe der Aussichtsplattform: 28,56 m = 679,76 m ü. NN
Anzahl der Stufen: 168
Masse der Stahlkonstruktion: 54 t
Masse des Fundaments: 360 t
08309 Eibenstock, Rathausplatz 1
037752/57-0
08248 Klingenthal, Kirchstraße 39
037467/542-0
Lichtenauer Straße 1
037462/655-0
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… Berg tu dich auf, bring uns das Glück ... das ist der wahre Sinn des bergmännischen Grußes „Glück auf!“ (aus Festschrift 850 Jahre Bergstadt Eibenstock)
Wenn auch die ursprüngliche Bedeutung des „Glück auf! - Berg tu dich auf!“ verloren gegangen ist, so ist der Gruß bis heute im gesamten Erzgebirge wie auch im Ruhrgebiet vor allem unter Männern und guten Bekannten üblich. In der Hymne aller Bergleute, dem Steigerlied, fand das „Glück auf!“ weltweite Verbreitung.
Ein herzliches „Glück auf!“ am Bühl, dem kleinen Ausflugsberg am Rande der Stadt. Hinter dem Bühl liegt die „Grün", eines der bedeutendsten historischen Bergbaugebiete, wo jahrhundertelang vor allem Zinnerz gewonnen wurde. Durch die Allerheiligen-Binge und nach Überquerung der B 283 wird der familienfreundliche Rundwanderweg am Gerstenberg erreicht. Von dort aus schlängeln sich schmale Pfade durch die bizarre Bergbaulandschaft und führen den Besucher in eine andere, längst vergangene Zeit. Lassen Sie sich einladen, auf dem ca. 1,5 km langen Rundgang die Geschichte des Eibenstocker Bergbaus zu erleben, der vermutlich im 13. Jh. begann. Bis zum Spätmittelalter wurde ausschließlich Seifenzinn durch Auswaschen der Zinnerzkörnchen aus dem Bachgeröll gewonnen. Als Arbeitsgeräte der Zinnseifner sind Keilhaue und Seifengabel ins Eibenstocker Stadtwappen eingegangen.
Nähere Angaben im Faltblatt „Der Eibenstocker Bergbau- und Seifenlehrpfad", erhältlich u.a. in der Touristinformation.