Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Während die
Menschheit an dem staatlichen Corona-Regime leidet, versuchen wir
den
Zuständen noch das Beste abzugewinnen und sozusagen noch einen
gewissen Mehrwert für uns zu erringen. Dazu
gehört unter anderem, dass wir die Zeit nutzen, einmal unsere
schöne
Oberlausitz richtig kennenzulernen und jeden Winkel zu
durchstöbern.
Das Bemerkenswerte daran ist, dass man dabei auf ungeahnte
landschaftliche Kleinodien stößt und dazu noch in Gegenden, wo man
sie überhaupt nicht vermutet hätte. Solches wird uns auch heute
zuteil.
Die Täler der Spree
bei Neusalza Spremberg und des Schönbacher Wassers scheidet ein
Höhenzug, über den sich der Große Wald ausbreitet. Bei einer
Wegekreuzung an der Verbindungsstraße zwischen Neusalz und
Schönbach
beginnen wir unsere Wanderung und durchstreifen zunächst den
Großen
Wald. In dieser Gegend treffen wir mehrfach auf Reste alter
Steinbrüche, hervorzuheben der wassergefüllte Schwarze Bruch, in
dessen Umfeld ein ausgewilderter Ziegenbock sein (friedliches)
Unwesen treibt. Ausgangs des Waldes, in dem sich auch die von uns
schon besuchten Örtlichkeiten der Steinklunsen, Thors Amboss und
der
Hahnenberg
befinden, führt ein Forstweg durch ein weitläufiges
muldenartiges Gelände in das Schönbacher Tal.
Wir durchwandern
den
hübschen Ort Schönbach (am Kiensteen gibt es neue
Nachrichten) und erreichen alsbald Dürrhennersdorf.
Südwestlich nehmen wir dabei eine langgestreckte Anhöhe wahr. Das
ist der Seidelberg, von dem kaum einer unserer Wanderfreunde je
schon einmal gehört hat. Ein landwirtschaftlicher Weg führt uns
von
Osten her direkt hinauf zu seinem Gipfel. Schon mit zunehmendem
Anstieg ahnen wir, dass uns von dieser flachen Anhöhe wohl
ein besonderes Landschaftsspektakel erwartet. Und in der Tat
bietet
sich unserem verwöhnten Auge ein überraschend opulentes Panorama,
welches
auf einer Informationstafel hinreichend erläutert wird. Eine
Anzahl
von 27 Erhebungen bis hin zum Jeschken werden hier aufgezählt,
wobei
wir meinen, dass bei längerem Hinsehen noch weitere Entdeckungen
gemacht werden können. Zum Beispiel lassen sich in großer
Entfernung noch weiße Kämme des Isergebirges erkennen, die nicht
erwähnt sind. Umwandert man das kleine Wäldchen bei der
Erklärungstafel,
entdeckt man den Löbauer Berg,
den Rotstein, die Landeskrone, den Bieleboh
und das Massiv um Czorneboh,
Hochstein
und Kötzschauer
Berg. Man muss sich dann ein wenig Zeit nehmen, um die Berge
auseinander zu halten. Bei schönem Wetter kann man sich hier ruhig
ein Stündchen niederlassen, um dieses Panorama zu genießen. Wir
sind ja
nicht auf der Flucht, sondern wollen uns dem Genusse des Wanderns
hingeben und da gehören Wanderpausen einfach dazu. (Nebenbei
gesagt,
heute gab es nebst anderer Köstlichkeiten wieder heiße Wiener
Würstchen.)
Ein angenehmer Weg
führt nun hinunter nach Neuschönberg. Wer sich von dieser
Schilderung angezogen fühlt und nun einmal den Seidelberg
kennenlernen möchte, dem sei der gemütliche Aufstieg von
Neuschönberg empfohlen. Für
uns heißt es aber nun, zu unseren Fahrzeugen zurückzukehren. Der
Weg führt uns durch den Friedersdorfer Wald an den Ortsrand von
Friedersdorf und vorbei an einigen Teichen zurück zum
Ausgangspunkt.
An der allgemeinen Stimmung der Wanderfreunde ist abzulesen, dass
die absolvierte Tour ganz dem Geschmacke der Teilnehmer
entsprochen hat.
Die GPS-Daten zu
dieser Tour findet man hier.
Der
Schwarze Bruch im Großen Wald. Der Eigentümer des Geländes
überwacht aus erhöhter Lage das Treiben in seinem Reich
Zahlreiche Steinhalden zeugen vom früheren Steinbruchbetrieb im
Großen Wald
Ein
sanftes Hügelland erstreckt sich zwischen der Ortslage von
Schönbach und dem Großen Wald
Am Kiensteen
erfährt man die neuesten Geschichten aus der Oberlausitz und der
Welt, auch über Corona und das Rentensystem
Blick über
Dürrhennersdorf zum Löbauer Berg
Der
Seidelberg mit seinen Aussichten
Abstieg
nach Neuschönberg
Tierische Gesellen in Friedersdorf
Der
Hufeisenteich
Wanderwege,
wie wir sie lieben