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Samstag, 24. April 2021

Wanderung zum Seidelberg bei Dürrhennersdorf

 Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Während die Menschheit an dem staatlichen Corona-Regime leidet, versuchen wir den Zuständen noch das Beste abzugewinnen und sozusagen noch einen gewissen Mehrwert für uns zu erringen. Dazu gehört unter anderem, dass wir die Zeit nutzen, einmal unsere schöne Oberlausitz richtig kennenzulernen und jeden Winkel zu durchstöbern. Das Bemerkenswerte daran ist, dass man dabei auf ungeahnte landschaftliche Kleinodien stößt und dazu noch in Gegenden, wo man sie überhaupt nicht vermutet hätte. Solches wird uns auch heute zuteil.

Die Täler der Spree bei Neusalza Spremberg und des Schönbacher Wassers scheidet ein Höhenzug, über den sich der Große Wald ausbreitet. Bei einer Wegekreuzung an der Verbindungsstraße zwischen Neusalz und Schönbach beginnen wir unsere Wanderung und durchstreifen zunächst den Großen Wald. In dieser Gegend treffen wir mehrfach auf Reste alter Steinbrüche, hervorzuheben der wassergefüllte Schwarze Bruch, in dessen Umfeld ein ausgewilderter Ziegenbock sein (friedliches) Unwesen treibt. Ausgangs des Waldes, in dem sich auch die von uns schon besuchten Örtlichkeiten der Steinklunsen, Thors Amboss und der Hahnenberg befinden, führt ein Forstweg durch ein weitläufiges muldenartiges Gelände in das Schönbacher Tal.

Wir durchwandern den hübschen Ort Schönbach (am Kiensteen gibt es  neue Nachrichten) und erreichen alsbald Dürrhennersdorf. Südwestlich nehmen wir dabei eine langgestreckte Anhöhe wahr. Das ist der Seidelberg, von dem kaum einer unserer Wanderfreunde je schon einmal gehört hat. Ein landwirtschaftlicher Weg führt uns von Osten her direkt hinauf zu seinem Gipfel. Schon mit zunehmendem Anstieg ahnen wir, dass uns von dieser flachen Anhöhe wohl ein besonderes Landschaftsspektakel erwartet. Und in der Tat bietet sich unserem verwöhnten Auge ein überraschend opulentes Panorama, welches auf einer Informationstafel hinreichend erläutert wird. Eine Anzahl von 27 Erhebungen bis hin zum Jeschken werden hier aufgezählt, wobei wir meinen, dass bei längerem Hinsehen noch weitere Entdeckungen gemacht werden können. Zum Beispiel lassen sich in großer Entfernung noch weiße Kämme des Isergebirges erkennen, die nicht erwähnt sind. Umwandert man das kleine Wäldchen bei der Erklärungstafel, entdeckt man den Löbauer Berg, den Rotstein, die Landeskrone, den Bieleboh und das Massiv um Czorneboh, Hochstein und Kötzschauer Berg. Man muss sich dann ein wenig Zeit nehmen, um die Berge auseinander zu halten. Bei schönem Wetter kann man sich hier ruhig ein Stündchen niederlassen, um dieses Panorama zu genießen. Wir sind ja nicht auf der Flucht, sondern wollen uns dem Genusse des Wanderns hingeben und da gehören Wanderpausen einfach dazu. (Nebenbei gesagt, heute gab es nebst anderer Köstlichkeiten wieder heiße Wiener Würstchen.)

Ein angenehmer Weg führt nun hinunter nach Neuschönberg. Wer sich von dieser Schilderung angezogen fühlt und nun einmal den Seidelberg kennenlernen möchte, dem sei der gemütliche Aufstieg von Neuschönberg empfohlen. Für uns heißt es aber nun, zu unseren Fahrzeugen zurückzukehren. Der Weg führt uns durch den Friedersdorfer Wald an den Ortsrand von Friedersdorf und vorbei an einigen Teichen zurück zum Ausgangspunkt. An der allgemeinen Stimmung der Wanderfreunde ist abzulesen, dass die absolvierte Tour ganz dem Geschmacke der Teilnehmer entsprochen hat.


Die GPS-Daten zu dieser Tour findet man hier.





Der Schwarze Bruch im Großen Wald.  Der Eigentümer des Geländes überwacht aus erhöhter Lage das Treiben in seinem Reich








Zahlreiche Steinhalden zeugen vom früheren Steinbruchbetrieb im Großen Wald





Ein sanftes Hügelland erstreckt sich zwischen der Ortslage von Schönbach und dem Großen Wald







Am Kiensteen erfährt man die neuesten Geschichten aus der Oberlausitz und der Welt, auch über Corona und das Rentensystem





Blick über Dürrhennersdorf zum Löbauer Berg


Der Seidelberg mit seinen Aussichten






Abstieg nach Neuschönberg












Tierische Gesellen in Friedersdorf




Der Hufeisenteich


Wanderwege, wie wir sie lieben

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