Donnerstag, 25. September 2025

Kleiner Kohlweißling

 Fotos Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf







Durchwachsene Silphie

 Fotos Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf









Freitag, 19. September 2025

Der Siebenspitzenturm der Burg Stolpen

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Die Burg Stolpen liegt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Sie entstand im 12. Jahrhundert als Höhenburg und wurde später als Schloss und Festung genutzt.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie sich selbst überlassen und verfiel. Zur napoleonischen Zeit wurden wieder Verteidigungsanlagen errichtet. Auf dem Rückzug sprengte die französische Armee 1813
große Teile der Burganlage.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann die touristische Erschließung.
Heute ist die Burganlage eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Sachsens.
Einer der drei begehbaren Türme ist der Siebenspitzenturm.
 

Die Stadt Stolpen liegt knapp 30 Kilometer östlich von Dresden.
Auf der S 159 fährt man Richtung Neustadt in Sachsen. Entlang der Schützenhausstraße gibt es mehrere große Parkplätze.
 

Auch am Marktplatz gibt es begrenzte Parkmöglichkeiten.
 

An der Oberseite des steil ansteigenden Marktplatzes liegt das Denkmal „Stolpener Basalt“ von 1818.
Die Inschrift lautet: 
Im Tertiär, vor ungefähr 25 Mill. Jahren durchbrach der Stolpener Basalt das Lausitzer Granitmassiv.
 

Das Torhaus ist der Eingang zur Burg.
Texte von den Info-Tafeln sind in dem Beitrag kursiv dargestellt:
Torhaus mit Zugbrücke und Durchfahrt (Doppeltor) 
Der Oberlandbaumeister Wolf Caspar von Klengel errichtete auf Befehl des Kurfürsten Johann Georg II. bis 1675 die Festungswerke. Stolpen erhielt endgültig den Charakter einer neuzeitlichen Festung.
 

Die Burg Stolpen im Überblick auf einer Info-Tafel
Die Bergfestung Stolpen erstreckt sich über eine Länge von 200 m in ost-westlicher Richtung. Sie folgt damit der Ausbruchspalte des Vulkans, der vor etwa 25 Millionen Jahren das heutige Naturdenkmal Stolpener Basalt formte. 
Die Vierhofanlage Stolpen ordnet man dem Typenkomplex einer Abschnittsburg zu, da jeder Abschnitt (Burghof) über separate Verteidigungsmöglichkeiten verfügte. Als Kurfürst August 1586 starb, galt das Schloss Stolpen als „wohl ausgebauet mit dreien Vorhöfen und den daran stoßenden Gebäuden, darauf ein stattliches Inventarium“.
 


Der erste Burghof mit dem Kornhaus:
I. Burghof (untere Vorburg) 
Die äußere Vorburg war seit der ersten Gründung der Veste als Standort von Wirtschaftsgebäuden in die Wehranlage einbezogen. Hier befanden sich vor allem Vieh- und Kornhäuser sowie eine Zisterne.
 
Kornhaus mit Durchfahrt (Doppeltor und zerstörtes Fallgatter) 
Der herrschaftliche Stall und Kornspeicher entstand unter Bischof Johann VII. von Schleinitz bis 1530. Hinter dem Marstall im Untergeschoss wurde im Dreißigjährigen Krieg eine Folterkammer eingerichtet.
Heute befindet sich im Kornhaus auch die Kasse für die Eintrittskarten.
 

II. Burghof (obere Vorburg) 
Den Wirtschaftshof (Zufahrt an die Kornböden) dominiert linker Hand der Johannis-(Cosel-)turm mit einem bischöflichen Reichsadlerwappen. Rechts steht der Schösserturm mit kurfürstlichen Wappen.
 
Schösserturm 
Der Name ist abgeleitet von „schoss", einer alten Bezeichnung für Steuern. Bemerkenswert sind die spätgotischen Vorhangbogenfenster und ein Abhörspalt, mit dem Wartende belauscht werden konnten.
 

Der Eingang zum 3. Burghof
III. Burghof mit Doppeltor (vordere Hauptburg) 
Der Hof erfüllte neben wehrstrategischen Funktionen wichtige wirtschaftliche Aufgaben. Hier standen neben der Hauptwache auch ein Badehaus, Ställe, ein Back- und ein Schlachthaus sowie eine Schmiede.
 

Die vorhandene Bausubstanz 
Entsprechend den Erfordernissen und Möglichkeiten der jeweiligen Epoche unterlag die Burg ständigen baulichen Veränderungen. Sie erfuhr den Ausbau zum Schloss Stolpen, wurde Festung und ist heute teilweise Ruine. Zu allen Zeiten hatten die Baumeister den wehrbaulichen Zweck der Anlage zu berücksichtigen. 
Von der ersten Bausubstanz der Höhenburg Stolpen aus der Zeit ab 1200 sind keine sichtbaren Reste mehr vorhanden. Alle heute noch erhaltenen Bauwerke entstanden im Auftrag der Bischöfe von Meißen zwischen 1451 und 1537. Lediglich die Festungswerke, die den ersten Burghof bilden, errichtete der Oberlandbaumeister Wolff Caspar von Klengel bis 1675. 
Der Zustand der hochmittelalterlichen Burggebäude wurde durch die festungsgeschichtliche Überbauung verändert. Die noch vorhandene Bausubstanz in seiner Ausbaustufe des 15. Jahrhunderts ist ein Beispiel für den Stand der Militärarchitektur jener Zeit. Sie dokumentiert wehrbauliche Erfahrungen beim Feuerwaffeneinsatz zum Ende der Burgenzeit.
Heute findet man im 3. Burghof mit dem Seigerturm mehrere Bänke, Sitzgruppen und Liegen für die Entspannung der Besucher.
 

Der Durchgang zum 4. Burghof
IV. Burghof mit Zugbrücke (hintere Hauptburg) 
Den Schlosshof umstanden die herrschaftlichen Wohn- und Repräsentationsgebäude sowie die Kapelle. Sie gründen sich auf die ältesten Teile der Wehranlage. Der Hof war einst mit Basalt gepflastert.
 

Der 4. Burghof vom Seigerturm aus gesehen:
Hier befindet sich im ehemaligen Fürstenhaus die Freifläche der Cafeteria, außerdem die Burgkapelle mit dem Coselgrab, der Basaltbrunnen, der Burgkeller und der Siebenspitzenturm.
 

Brunnen (1607/08 - 1632) 
Vier Bergleute teuften sich 24 Jahre lang 84 Meter in die Tiefe, 1 bis 1,5 cm pro Arbeitstag. Der Burgbrunnen von Stolpen ist der tiefste Basaltbrunnen der Erde, der sein Wasser auch im Basalt fasst.
 

In Kriegszeiten stürzten die Preußen 1756 und die Franzosen 1813 alle die auf der Burg erbeuteten Waffen in den Schlossbrunnen. 1883-84 wurde der Brunnen freigeräumt.
 

Die Treppe in den Burgkeller
 

Ausstellungsstücke im Burgkeller
 

Im Lapidarium
 

Siebenspitzenturm 
Einst hatte der Turm aus gotischer Zeit eine sechseckige Haube mit je einem Türmchen an den Ecken und der Mittelspitze. Die Kurfürstin Anna richtete sich um 1560 im Erdgeschoss ihre private Küche ein.
Der 18,7 Meter hohe Turm hat einen viereckigen Grundriss, im dritten Geschoss geht er in ein Sechseck über. 1632 gab es einen Stadtbrand, bei dem der Turm die sieben Spitzen verlor. 1645 erhielt er ein Helmdach, 1813 wurde er durch Sprengungen zur Ruine.
 

Der Aufgang erfolgt zunächst über 29 Steinstufen.
 

Durchblick zur Bastion
 

Weiter oben steigt man über zwei Wendeltreppen …
 

… mit 59 Holzstufen …
 

… zur 16 Meter hohen offenen Aussichtsplattform. 
Foto vom benachbarten Seigerturm aus
 

Der Rundblick beginnt nach Nordost über die Burganlage.
 

Der Südosten in Richtung Langenwolmsdorf und Zscheppa
 

Im Süden reicht der Blick bis zum Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter)
 

Nach Südwesten entlang der Pirnaer Landstraße
 

Der Nordwesten mit der Stolpener Landstraße
 

Im Norden: Stadtkirche und Marktplatz von Stolpen
 

Bei Burganlage schließt sich der ungehinderte Rundblick.
 

Jetzt größer:
Der Ungerberg (537 Meter)
 

Aussichtsturm und Sendemast auf dem Ungerberg (537 Meter)
 

Der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník, 723 Meter) mit Aussichtsturm
 

Lilienstein (415 Meter)
 

Links Großer Zschirnstein (562 Meter) rechts der Fernsehturm auf dem Zinkenstein (Buková hora, 683 Meter)
 

Der Keulenberg (413 Meter) mit Sendeturm
 

Der Ort Ohorn mit dem Schleißberg (423 Meter)
 

Die Stadtkirche von Stolpen mit dem 41 Meter hohen Kirchturm
 

Die beiden anderen begehbaren Türme der Borg Stolpen:
Links Seigerturm, rechts Johannis- oder Coselturm
 

Es geht wieder 80 Stufen abwärts.
 

Zu einem Besuch der Burg Stolpen gehört unbedingt ein Aufstieg im Siebenspitzenturm. Durch seine Lage am Ende der Burganlage bietet sich eine einmalige Rundumsicht, verbunden mit viel sächsischer Geschichte.
Es lohnt sich!
 

Die TOURISTISCHE VISITENKARTE von der Burg Stolpen mit dem Siebenspitzenturm
 


Die TOURISTISCHE VISITENKARTE von Stolpen, rechts mit dem Siebenspitzenturm
 


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