'Die grüne Insel der Kanaren. Sie hat die Form eines menschlichen Herzens und ist die westlichste kanarische Insel, die von vielen Kanariern als die schönste angesehen wird.' (Erich Wustmann)
Erlebt man La Palma, möchte man diese Aussage unwidersprochen lassen. Die Insel ist sehr vielfältig in ihren Landschaften und klimatisch bevorzugt, so daß hier sehr unterschiedliche Vegetationsformen anzutreffen sind. Treffend ist die Bezeichnung 'Grüne Insel ' allemal. Im Osten treffen wir auf den Nebelwald an den steilen Hängen der Berge und in den schroffen Schluchten, während der Waldgürtel um die Caldera de Taburiente und die vulkanische Cumbre Vieja von den langnadeligen kanarischen Kiefern besetzt ist. Die Vegetation in den wilden zerklüfteten Barrancos, die sich im Norden und Nordwesten zum Meer hin öffnen, sind durch verschiedene Wolfsmilcharten besiedelt und wir treffen hier die majestätischen Drachenbäume.
Großflächig grün erscheint die Insel auch dort, wo erwerbsmäßig intensiver Bananenanbau betrieben wird. Die Plantagen befinden sich im Nordosten von La Palma um San Andres und im Westen um Tazacorte. Nach örtlichen Angaben erwirtschaftet der Bananenanbau ca. 75% des Inlandsproduktes von La Palma, während es der Tourismus nur etwa auf 15% bringt. Diese Zahlen verschaffen eine gute Vorstellung von den wirtschaftlichen Verhältnissen auf der Insel, insbesondere auch davon, was den Tourismus betrifft. Es gibt hier keine Entartungen des Massentourismus, im Gegenteil: es ist ein Refugium für Insider, für Liebhaber der Natur und für Aktivurlauber.
Noch bei unserem ersten Besuch auf La Palma in 2010 waren die Bananenplantagen großflächig mit Folie abgedeckt. Damit sollen die tropischen Wachstumsbedingungen verstärkt werden. Da dies auch den Schädlingsbefall fördert, wurden als Gegenmaßnahme intensiv Pestizide eingesetzt. Hier scheint langsam ein Umdenken eingesetzt zu haben und man geht sukzessive zu ursprünglicheren Anbaumethoden über. Gleichwohl, die kanarischen Zwergbananen sind geschmacklich deutlich höher zu bewerten, als das, was hierzulande aus Mittelamerika auf den Markt kommt. Allein die monopolistischen Bestimmungen der EU verhindern den Export auf das europäische Festland. Kanarische Bananen dürfen nur in Spanien und angeblich in Großbritannien verkauft werden. Dafür fördern erhebliche Beihilfen die Rentabilität.
Aber nicht nur Verzehrbares wächst üppig auf La Palma. Der Blütenflor in den Gärten und Anlagen erwärmt die Seele und lässt uns schwärmen. Nicht nur die Ortschaften bemühen sich um ein hübsches Stadtbild, auch die über die Insel verteilten Fincas sorgen für einen schönen Blickfang. Man soll hier nicht eilen und sich lieber in dem gelassenen Lebensstil der Palmesen üben, einen Cortado oder einen Barraquito trinken und sich vielleicht ein Eis dazu genehmigen. Die kleinen Bars in Tazacorte, Santo Domingo, Tijarafe, Mazo, San Andres, Las Tricias oder sonst wo auf der Insel laden gerade dazu ein.
Neben Bananen gedeiht auf La Palma auch alles andere, was den Gaumen erfreut: Zitrusfrüchte, Wein, Mango, Papaya, Ananas, Avocado, Mandeln, Esskastanien, Kartoffeln und diverses Gemüse. Frisches direkt aus dem Garten ist bekanntlich immer leckerer, als konfektionierte Ware aus dem Einkaufsmarkt. Allerdings kann der Eigenbedarf der Insel damit kaum gedeckt werden.
Ist man schon von Wasser umgeben, sollte man auch die Gunst der Stunde nutzen und den fangfrischen Fisch auf seinen Speiseplan setzen. Frischer geht es nicht. Am Ende der Piste hinter den Bananenplantagen von Puerto Naos werden in El Remo in mehreren Lokalen beste Fischgerichte zu erschwinglichen Preisen angeboten. Früh muß man da sein, will man sich hier einem Platz sicher sein, denn die Lokale liegen direkt am Meer und der Sonnenuntergang ist ein Teil des Gesamterlebnisses. Wer hier zu spät kommt, den bestraft das Leben !
Auf dem höchsten Berg La Palmas, dem Los Muchachos, wurden
mehrere Observatorien errichet. Hier befindet sich Europas
sauberster
Ort für einen klaren Blick in das Weltall. Das Licht der
Straßenlampen auf La Palma wird gelblich abgeschattet, um den Grad
der
Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten
Alles Banane auf La Palma
Die Kanarische Kiefer besitzt lange, weiche Nadeln; sie verströmt
in den Wäldern
einen betörenden Duft; auf den ausgefallenen Nadeln
läuft man wie auf einem weichen Teppich; hält sich der Schaden in
Grenzen, schlägt die Kiefer nach Waldbränden wieder aus
Schöne Eindrücke hinterlassen die schmucken Dörfer und
kleinen Städte von La Palma
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