Freitag, 30. September 2022

Neumond über den Liparischen Inseln

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Neumond am Morgen des 23. September 2022 um 06.25 Uhr



 Neumond genau einen Tag später am 24. September 2022 um 06.25 Uhr.

Man beachte die für unsere Breiten ungewöhnliche Lage der Mondsichel als „Schiffchen“.

Aufnahmeort: 

Lipari (Italien) 

Koordinaten: 
14,9556° östliche Länge
38.4627° nördliche Breite

Mittwoch, 28. September 2022

Der Aussichtsturm der Sprungschanze K70 in Lomnitz an der Popelka

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf


Bei Lomnitz an der Popelka (Lomnice nad Popelkou), an der Grenze zwischen Böhmischem Paradies (Český ráj) und Riesengebirge (Krkonoše) befindet sich dieses unkonventionelle Bauwerk: 
Es ist Sprungschanze und Aussichtsturm zu gleich. 


Vom Stadtzentrum von Lomnitz an der Popelka (Lomnice nad Popelkou) fährt man auf der Straße Smetanova  etwa 2 Kilometer westlich. Dort zweigt links ein ausgeschilderter Weg zum Parkplatz vor der Schanzenanlage ab.


Das Areal verfügt über insgesamt fünf Schanzen:
Auf der rechten Seite liegen nebeneinander die Schanzen K6 und K13 für die jüngsten Skispringer.
     

Links kommt erst die Schanze K27 (= Kritischer Punkt bei 27 Metern), …
     

… dann die Schanze K43. Alle Schanzen haben einen Aufsprung mit Mattenbelag. Dadurch ist das Springen auch im Sommer möglich.
     

Die größte Anlage ist die Schanze K70.
Das ganze Areal wurde ab 2004 für rund 30 Millionen Kronen modernisiert. Bei dem drei Jahre dauernden Umbau entstand auf dem Anlaufturm der größten Schanze eine Aussichtsplattform. Am 4. Juli 2007 wurde sie für die Besucher eröffnet.
     

Zunächst geht es 235 Stufen am Aufsprunghang entlang.
     

Dann kommt ein Stück „normaler“ Weg unter der Schanze hindurch.
     

Ab dem Betonfundament folgen noch einmal 112 Stufen bis ganz nach oben.
     

Die Höhe mit Geländer beträgt 29,4 Meter. Es gibt zwei Plattformen.
     

Der Schanzenturm ist eine Metallkonstruktion mit Holzauflagen. Er ist jederzeit zugänglich, Eintritt wird nicht erhoben.
     

Auf der unteren Plattform in 21,8 Meter Höhe
     

Die letzten 12 Stufen sind besonders hoch, da sie einer Anlaufluke beim Skispringen entsprechen. 
Ganz oben steht man 618 Meter über dem Meeresspiegel.
     

Die obere Aussichtsplattform ist 28,1 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 14,25 Meter. Der Laufsteg ist 2,40 Meter breit.
     

Der Umfang am Geländer beträgt 44,75 Meter.
Der Anlauf hat eine Neigung von 35 Grad.
 

Der Blick nach Nordwesten
     

In nördlicher Richtung hat man freie Sicht zum Isergebirge (Jizerské hory) und Riesengebirge (Krkonoše).
     

Noch einmal am Horizont entlang:
Der Bergrücken vom Böhmischem Paradies (Český ráj)


Schloss Groß-Skal (Hrubá Skála)


Der Jeschken (Ještěd, 1012 Meter)
 

Kosakov (Kozákov, 744 Meter), der höchste Berg vom Böhmischem Paradies (Český ráj)
     

Links Zámky (1002 Meter), rechts Buchenstein (Hvězda, 959 Meter), dazwischen der Buchberg (Bukovec, 1005 Meter)
 

Links Hromovka (916 Meter) und Hinterberg (Wysoka Kopa, 1126 Meter) rechts Weifser Berg (Mrtvý vrch, 1059 Meter) und Teufelsberg (Čertova hora, 1021 Meter), dazwischen Weiße Flins (Izerskie Garby, 1084 Meter)
     

Der Kamm vom Riesengebirge (Krkonoše)
 

Der Reifträger (Szrenica, 1361 Meter) und die Skipisten von Rochlitz (Rokytnice nad Jizerou)
     

Kesselkoppe (Kotel, 1435 Meter) und Schneegrubenbaude (Schronisko nad Śnieżnymi Kotlami, 1489 Meter)
     

Die Skipiste vom Schüsselberg (Medvědín, 1235 Meter)
     

Kleine Sturmhaube (Malý Šišák, 1439 Meter)
     

Hochwiesenberg (Lučni hora, 1555 Meter)
     

Der Brunnenberg (Studniční hora, 1555 Meter) und die Schneekoppe (Sněžka, 1603 Meter)
     

Der Schwarzenberg (Černá hora 1299, Meter)
 

Mit diesem Bauwerk ist die Kombination aus Sportanlage und Aussichtsturm eindrucksvoll gelungen.
     

Jetzt geht es wieder abwärts.


Der Projektant hat die Form des Turmes einem Weinkelch nachempfunden.
 

Der Blick vom Schanzentisch nach oben.
Man könnte denken, dass sich die Architekten der Olympiaschanze von Peking 2022 davon inspirieren ließen.
     

Sprungschanze und Aussichtsturm zu gleich – Das Bauwerk hat 2007 den „Preis der Sympathie“ im Wettbewerb „Gebäude des Jahres“ der Region Liberec erhalten.
     

Die (übersetzte) Touristische Visitenkarte

 
TOURISTISCHE VISITENKARTE
Skisprungschanze K-70
in Lomnitz an der Popelka 
Aussichtsturm und Teil des Skigebiets Popelka, Höhe 28 m, eröffnet 4.7.2007    

Sonntag, 25. September 2022

Ockergelber Blattspanner

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf






Waldbrettspiel

 Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf





Donnerstag, 22. September 2022

NACHRUF: Siegfried Weiß (1933-2022)


Als ich heute in einem Buchgeschäft nach Bildkalendern für 2022 nachfragte, erhielt ich die Nachricht, dass der tschechische Fotograf und Autor Siegfried Weiß am 23.09.2022 im Alter von 88 Jahren verstorben ist und keine Neuveröffentlichungen aus seiner Feder zu erwarten sind. Ich habe Siegfried Weiß anlässlich von Buchlesungen als einen warmherzigen Menschen kennenlernen dürfen, der eng mit seiner nordböhmischen Heimat verbunden war und herrliche Bildbände und Bücher über diese Region veröffentlichte. Sehr deutlich wurde das unter anderem in seinem Buch „Meine vertrauten Landschaften“. Ich will nicht verschweigen, dass ich mir eine Menge Anregungen zur Landschaftsfotografie bei ihm abgeholt habe. Nun ist er gegangen und wir behalten ihn in sehr liebevoller Erinnerung.

Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Als Nachruf möge die Würdigung dienen, die Pavel Vonička auf der Internetseite horskyspolek.cz veröffentlichte:


„Mit Trauer haben wir die Nachricht erhalten, dass am 13. September 2022, einen Monat vor seinem 89. Geburtstag, Siegfried Weiss, Ehrenmitglied des Isergebirgsvereins, für immer von uns gegangen ist. Er war ein bekannter Fotograf, Dichter, Künstler, Bergsteiger, Musikliebhaber, Autor zahlreicher Fotopublikationen, Experte nicht nur für das Isergebirge, sondern auch für andere Sudetengebirge und die angrenzenden Landschaften. Und für diejenigen, die ihn näher kannten, vor allem ein außergewöhnlich anständiger und engagierter Mensch, immer mit einem Lächeln im Gesicht, der Optimismus im Leben ausstrahlte, kurzum: unser lieber Sigi. Ich schätze die Freundschaft sehr, die sich in den fast dreißig Jahren, die wir uns kennen, zwischen uns entwickelt hat. Es war mir ein Vergnügen, mit Slávek, wie ihn seine Frau Inka nannte, an einer Reihe von Publikationen zu arbeiten, die er erstellt oder zu denen er beigetragen hat und die von unserem Gebirgsverein herausgegeben wurden.

Siegfried Weiss wurde am 14. Oktober 1933 in Jablonec nad Nisou in einer tschechisch-deutschen Ehe geboren. Die Zeit nach der Vertreibung der Deutschen in der Nachkriegszeit, als die meisten seiner Verwandten väterlicherseits deportiert wurden, gehörte nicht zu den glücklichsten in seinem Leben. Während des Krieges besuchte er eine deutsche Schule, nach dem Krieg besuchte er eine tschechische Schule, später absolvierte er die Kunstgewerbeschule in Jablonec und wurde Metallgraveur. Seinem Handwerk und seinem Arbeitgeber - der Firma Bižuterie Jablonec - blieb er während seiner gesamten beruflichen Laufbahn treu, ebenso wie seiner Heimatstadt.

Sigis Liebe zur Natur wurde bereits von seinem Vater gefördert, aber er schloss sich erst nach dem Krieg der Gruppe der Horrolecs an.

Der schwierigste Gipfel, den er erreichte, war die Kobyla aus Sandstein in den Příhraz-Felsen. Später besuchte er auch die Berge Zentralasiens und versuchte, den Siebentausender Pik Korzhenevskaya zu besteigen.

Als er zu Weihnachten 1955 von seinen Eltern eine Praktica FX-Kamera mit einem ausgezeichneten Objektiv erhielt, wagte er sich im folgenden Frühjahr an seine ersten Dia-Aufnahmen.

Sigi Weiss trat 1978 in das öffentliche Bewusstsein, als das Buch Jizerské ticho (Isergebirgsschweigen), das er gemeinsam mit Wolfgang Ginzel und Lubomír Václavek verfasste, veröffentlicht wurde. Es wurde auf der Buchmesse als das schönste Buch des Jahres ausgezeichnet und erschien in zwei weiteren Auflagen. Später folgten weitere schöne Bücher, die meisten davon mit eigenen Texten. Nevrlý), Kryštofovo údolí (2005, Text von M. Nevrlý und B. Nuska), Moje intimate landscapes (2014), Pohoří bez hranic (2016), Opposites and similarities of the Jizera Mountains and Bohemian Paradise (2018), O věčných proměnách lesa (2018), Zpěv z jizerských lesů (2021).

Im Jahr 2010 veröffentlichte die JJHS das Buch Das Lied des Waldes (2010), das Sigi dem 150. Geburtstag des bedeutenden Isergebirgsschriftstellers Gustav Leutelt widmete. Sein Buch des Waldes, das in den 1920er Jahren geschrieben wurde, hat Sigi in seiner Jugend stark beeinflusst und wahrscheinlich seine Beziehung zum Isergebirge mitgeprägt. Er wählte mehrere Teile davon aus und übersetzte sie, fügte einige seiner eigenen Gedichte aus den Jahren 1960-1970 hinzu und ergänzte sie mit seinen Fotografien. Im Jahr 2021 veröffentlichte die JJHS ein weiteres Buch von Sigi, Stille Wege vom Isergebirge nach Ralsko auf den Spuren von Rudolf Kauschka, das leider sein letztes war. Slávek steuerte auch zu anderen Publikationen des Gebirgsvereins schöne Fotografien bei, z. B. zu den Isergebirgsmooren (2004) oder zur Natur von Frýdlant (2010). Hinzu kommt eine Reihe von Artikeln in den Jahrbüchern der Vereinigung.

Erwähnenswert sind auch eine Reihe von Fotoausstellungen, die sowohl in der Tschechischen Republik als auch in Deutschland zu sehen waren, sowie Wandkalender, die mehrere Jahre lang vom BUK-Verlag herausgegeben wurden und in denen Sigi immer wieder die beliebtesten Landschaften seines Herzens festhielt.

Sigi war eine der außergewöhnlichsten, vielseitigsten und künstlerisch begabtesten Persönlichkeiten. Neben seiner künstlerischen Begabung, die sich in seiner fotografischen Arbeit, seiner lebenslangen Tätigkeit als Metallgraveur und seiner Malerei zeigte, hatte er auch eine Begabung für das Schreiben von Gedichten und die schönen Texte, die seine Fotobücher begleiten. Und um seine Liste der Fähigkeiten zu vervollständigen, gehörte zu seinen Hobbys auch das aktive Musizieren - er spielte sehr gut Klavier.

Obwohl Sigi ein langes und sehr fruchtbares Leben führte, von dem er mehr als 60 Jahre an der Seite seiner Frau Inka verbrachte, wird er uns allen fehlen. Die Raffinesse der alten Schule" in der Ausführung, die für ihn alltäglich war. Ungewöhnliche Bescheidenheit, Höflichkeit und Raffinesse im Umgang miteinander, immer ein herzliches Willkommen mit einem Lächeln im Gesicht. Ehret sein Andenken!“

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