Dienstag, 11. Februar 2014

Wunderschöner 22° Mondhalo über dem nächtlichen Zittau

Ein Gastbeitrag von Prof. Matthias Dopleb, Zittau

Nicht sehr oft ist der 22°-Ring eines Mondhalos so schön zu sehen wie auf diesem Foto vom 9. Februar 2014, aufgenommen mit einem Walimex Pro 8 mm Fish-Eye-Objektiv. 

Ursache für diese Halo-Erscheinung ist eine dünne, in großen Höhen vorbeistreichende Decke dünner Eiszirren. In diesem Wolken befinden sich kleine Eiskristalle, die einen hexagonalen Gitteraufbau besitzen und deren Ausrichtung gleichverteilt ist. In ihnen werden Lichtstrahlen (hier vom Mond) in einem Winkelbereich zwischen 22° und 46° gebrochen. Das Maximum liegt dabei etwa bei 22°, da die meisten Strahlen nahe dem minimal möglichen Brechwinkel (21.7°) abgelenkt werden. Bei größeren Winkeln nimmt die Intensität schnell ab, so daß der Ring nach außen schnell verblast. Erst bei 46° erfolgt eine weitere Intensitätszunahme, die dann als 46°-Ring bekannt ist und eigentlich nur bei Sonnenhalos ab und zu zu sehen ist. Da die Lichtbrechung wellenlängenabhängig ist, kann man bei "stärkeren" Halos, die bei dichteren Zirren oder dünnen Eiswolken auftreten, auch einen Farbverlauf über den Ring wahrnehmen, wobei die Innenkante leicht rötlich erscheint.

"Nebenmonde" im Sinne von "Nebensonnen" sind bei Mondhalos m.W. nicht zu beobachten.



Auf diesem kontrastverstärkten Ausschnitt sieht man sehr schön die am Mond vorbeiziehenden dünnen Eiszirren, die für dieses optische Phänomen verantwortlich sind...



22° Sonnenhalo mit Nebensonnen


Nebensonne über den Skigebiet Sonnenkopf (Vorarlberg) - Aufnahme Rainer Gründel, Zittau

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