Am Ostersonntag haben wir uns ins Launer Bergland am Südrand des linkselbigen Böhmischen Mittelgebirges aufgemacht, um den Steppenberg Hoblik von dem kleinen Ort Minichhof aus zu erkunden. Durch einen kleinen "Wanderfehler" gelangten wie jedoch zu den beiden benachbarten, floristisch nicht weniger interessanten Bergen, die sich "Langer Berg" und "Buschberg" nennen. Der Aufstieg über einen kaum sichtbaren Trampelpfad von dessen Südwestseite her war zwar beschwerlich, belohnte aber durch ein Blumenmeer, blühende Hecken, Aussichten auf die benachbarten, mit Steppenvegetation überzogenen Basaltkegeln, und durch eine Vielzahl bunter Schmetterlinge (Ende April). Wir konnten dabei Schwalbenschwänze, Segelfalter, Kleine Füchse, Admirale, Kleine Kohlweißlinge, einen Senfweißling und eine nicht näher bestimmbare Scheckenfalterart (hat sich leider nirgends hingesetzt) sowie Zitronenfalter identifizieren. Was Vögel betrifft, vermeinte ich, einen Brachpieper zu hören. Bin mir da aber nicht ganz sicher, da man ihn aus unserer Gegend (Oberlausitz) nur als seltenen Durchzügler kennt.
Bevor ich in einen weiteren Beitrag auf die üppige Pflanzenwelt genauer eingehen, hier erst einmal ein paar Landschaftsaufnahmen.
Blick hinüber zum Hoblik. Auf dessen unbewaldeter, mit wärmeliebender Steppenvegetation überzogener Südseite wurde noch ungefähr bis zum Beginn des 30-jährigen Krieges Wein angebaut.
Auf den letzten Meter zum Gipfel, unter dem betörenden Duft des hier schon blühenden Feldthymians, wurden wir von einer Anzahl von Schwalbenschwänzen und Segelfalter begleitet - nur hinsetzen zum Fotografieren wollten sie sich nicht so richtig...
Vom Gipfel hat man eine wunderbare 360° Rundumsicht. Hier in Richtung Hoblik und - rechts daneben - der Rannayer Berg, wo es die größte Ansiedlung von Zieseln in Nordböhmen gibt.
Halb Steppenberg, halb Waldberg ist der 510 m hohe Millaier Berg
Blick in Richtung Liebshausen über zwei weich gewölbte Basaltberge...
In nördlicher Richtung erhebt sich bei Bad Sauerbrunn der mächtige Phonolithfelsen des Biliner Borschen in den Himmel ...
Biliner Borschen - hier etwas "kontrastverstärkt"
Blick hinüber zu dem, durch einen tiefen Taleinschnitt vom "Langen Berg" getrennten Buschberg.
Ein letzter Blick auf die steile Südflanke des Hoblik
Ich bin mehr zufällig auf Ihren Blog gestoßen und finde ihn einfach nur großartig! Endlich mal jemand, der dieses Medium mit der gleichen Hingabe pflegt und seiner Umwelt wirklich etwas mitzuteilen hat. Aktuell und informativ.
AntwortenLöschenWunderbar finde ich ebenfalls, daß Sie die alten deutschsprachigen Flur- und Ortsnamen verwenden und Sie diese damit vor dem Vergessen bewahren. Allerdings würde ich mir - in Klammern - auch die heute verwendeten tschechischen Begriffe wünschen. Selbst ich, der sehr viele deutsche Namen aus meiner "zweiten Heimat" kennt, kenne nicht alle von Ihnen benutzten Bezeichnungen. Mir würde das jedenfalls die Orientierung erleichtern...
Ich war dort vor zwei Wochen auf meiner Wanderung vorbeigekommen. Anfang Mai blüht alles und der Weg auf der Südseite des Oblik hinab ist wunderbar bunt.
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