Dugi Otok
'Parallel mit der dalmatinischen Küste laufen auf kurzer Entfernung vom Festlande die sehr zahlreichen Inseln, welche der ostadriatischen Küste den Vorzug guter Ankergründe und sicherer Buchten und Häfen gewähren. Ihre Form entspricht im Allgemeinen dem steilen und steinigen Charakter der dinarischen Alpen, doch bieten viele derselben auffallende Gegensätze, wenn man sie von verschiedenen Seiten betrachtet.
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Eine Unzahl kleinerer Inseln und Felsen bilden nun die sogenannten Scogli von Zara [Zadar] und Sebenico [Šibenik], die auf der Westseite von der langen Insel Grossa, dann von Incoronata und Zuri gegen die offene Adria gewissermaßen geschützt sind. Grossa und Incoronata bilden mit den parallelen Inseln Pašman und Ugljan den Canale di Mezzo. Die Insel Grossa ist entgegen ihrem Namen (dick) sehr lang und sehr schmal. Von Vielen wird sie daher lieber „Lunga“ genannt. Ihre Nordwestspitze mit dem schönen Leuchtfeuer von Punte Blanche enthält den „langen Hafen“ (Porto Lungo), die Südostspitze bildet durch den Zusammentritt mehrerer kleiner Inseln den tief eindringenden Porto Tajer, wo oft auch ziemlich große Schiffe gegen die Stürme der Adria Schutz suchen. Die südöstlich gelegene Insel Incoronata ist durch schmale Kanäle von der Insel Grossa getrennt. Und hat an ihrer Südwestküste eine Menge von Felseninseln und Riffen. Im Canale die Mezzo liegen Eso, Žut, Sit, Laudara und eine Menge anderer kleiner Felsenriffe.'
Diese Schilderung entnehmen wir dem Kronprinzenwerk, Band 11 (Dalmatien), einer 24 bändigen landeskundlichen Enzyklopädie, in welcher die Länder, Völker, Landschaften und Regionen der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn beschrieben werden. Das Gesamtwerk ist unglaublich umfangreich, sprachlich verständlich (veröffentlicht immerhin 1883) und ein illustrer Begleiter, wenn man nach Informationen über die Kronländer sucht. Genau das hier beschriebene Gebiet halten wir für eine der schönsten Landschaften Kroatiens.
Am östlichen Ende scheint Dugi Otok in zahlreiche Inseln und Inselchen zu zerfallen, die hinaus in die Adria treiben. Dieser Archipel wurde 1980 unter Naturschutz gestellt und zählt, je nach Betrachter, zwischen 125 und 152 Inseln. Die Insel Kornat war Namensgeber für den Nationalpark. Ursprünglich waren die Inseln bewaldet, doch der Bedarf an Holz für die venezianische Flotte beschied dem Wald ein nachhaltiges Ende. Die Baumbestände konnten sich nicht mehr erholen und so liegen diese kahlen Eilande wie Betonklötze im Meer, im Frühjahr vielleicht noch von zartem Grün spärlicher Gräser getönt. Was soll daran schön sein ? Das erlebt man, wenn man sich mit einem kleinen Boot in diesen Archipel hinaus mitnehmen lässt. Die Skipper kennen sich in den Gewässern gut aus und fahren dicht heran an die Klippen und die Riffs, die teilweise nur knapp und bedrohlich aus dem Wasser ragen. Bei schönem Wetter (und nur dann wird gefahren) erlebt man eine Symphonie in Blau : blauer Himmel über tief blauen Meer, kontrastierend dazu die fahlen Eilande, die dekorativ aus der See aufragen. Ein einmaliges Erlebnis. Einen besseren Eindruck kann man nur noch aus der Vogelperspektive erhalten.
Unterzieht man sich der Mühe, und steigt durch das Gestrüpp zu den Gipfeln der Karstberge im Inselinnern auf, erhält man aus anderer Perspektive ebenfalls einen guten Eindruck von der Insel und den Kornaten. Sichtbar ist von hier auch die geschützte Telašćica Bucht, auch als Porto Tajer beschrieben. Seeseitig wird diese Bucht durch eine beeindruckende Steilküste begrenzt, die bis zu 160 m Höhe erreicht und wie ein Wurmfortsatz hinaus ins Meer läuft. Innerhalb dieser Landzunge ist noch Platz für den stillen Salzsee Mir.
Bester Ausgangsort für die Erkundung der Kornaten und der Telašćica Bucht ist das kleine Fischerdorf Sali. Um den kleinen Yacht- und Fischerhafen herum haben sich einige hübsche Restaurants angesiedelt, von wo aus man das Ein- und Auslaufen der Boote und das Treiben im Hafen beobachten kann, wo man frischen Fisch serviert bekommt und den Tag bei einer Flasche Wein noch einmal Revue passieren lassen kann.
Sali, ein kleiner Fischerort im Osten der Insel Dugi Otok
Die Mühe
des Aufstiegs auf die umliegenden Berge wird mit einer schönen
Aussicht über die Insel bis zu den Kornatenbelohnt
Der Fischerhafen von Sali ist ein guter Ausgangspunkt für eine Expedition in die Kornaten
Unvergesslich ist die Ausfahrt mit Skipper Mario in den Kornaten-Archipel
Die Bootführer kennen ihre heimatlichen Gewässer und wagen sich weit heran an die Klippen
Telašćica-Naturpark
'Porto Tajer'
Der Salzsee Mir
Eine Schar freilaufender Esel ist am Salzsee zu Hause
Johanniskraut
Schopf-Traubenhyazinthe
Schwarze Königskerze
Taubenkropf und Geißblatt
Wundklee (links) und Bienen-Ragwurz
www.wincontact32.de
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