Sonntag, 11. Januar 2015

Von Markersdorf bei Reichenau nach Hermsdorf bei Friedland... (Nordböhmen)


Dieses Stück Beton kennzeichnet den Touristengrenzübergang zwischen Markersdorf bei Reichenau (heute zu Bogatynia eingemeindet) und Hermsdorf bei Friedland - im Böhmischen... Man gelangt hier hin (Tip für einen Radausflug von Zittau aus), in dem man in Reichenau immer den Erlichtbach entgegen seiner Fließrichtung folgt. Er ist nach dem verheerenden Hochwasser von 2010 nunmehr hochwasserschutztechnisch vorbildlich ausgebaut.





Das eigentlich Interessante und die größte Sehenswürdigkeit am Ort (neben ein paar pfeifenförmigen Basaltsäulen) ist der im Jahre 1899/1900 erbaute Grenzbahnhof der Schmalspurbahn Zittau-Reichenau-Hermsdorf, der sich auf diesem Foto in seiner vollen Pracht zeigt. Hier konnte man bis 1945 in die Schmalspurbahn nach Friedland umsteigen. Heute ist das offensichtlich nicht mehr möglich, denn die meisten Spuren der ehemaligen Bahnstrecke sind größtenteils getilgt. Man kann aber nach kurzer Besichtigung des ehrwürdigen Gemäuers nach Dittersbach weiter radeln, um dort z. B. die erstmalig 1382 erwähnte Kirche der heiligen Anna (von außen) zu besichtigen.



Hätte ich beinahe vergessen - Dank an Björn...

Die Bimmelboahn nach Reichenau

Vo Zittau fährt uff Reichenau a hibsches kleenes Bahnel,
a Lukmotivel vorne droa und hinten a poar Wanel.
Und bimmeln tut's , woas bimmeln koan,
dermit heeßt's o de Bimmelboahn.
Bim, bim, bim, ich war schun kumm,
ich hoa mersch eemol virgenumm!

Ben Haltepunkte's irschte Mol hult o den's kleene Bahnel.
Do giht a Schoaffner vorne hie und schwenkt a rutes Fahnel.
Und is amol de Stroße frei,
macht's kleene Bahnel fix verbei.
Bim, bim, bim...

Nu rumpelt's uf Kleeschiene zu, do fährt's oack uf dr Stroße.
An Auto wie dr Wind verbei flitzt hurtig de feine Blose.
Do denkt mei Bahnel:"Foahrt oack zu!
Mich brengt'r ne aus menner Ruh'".
Bim, bim, bim ...

Und hot's Kleeschiene hinter sich, do kimmt a schlaichtes Stickel.
Oan Zittler Barg ba Friederschdorf, do reßt'n moanchhmol 's Strickel.
Und hoann se's wieder z'soammgeflickt,
macht's kleene Bahnel ganz beglickt:
Bim, bim, bim ...

Ba Reiberschdurf giht's gleichefurt, do frät sich's kleen Bahnel.
Do pfefft's ver Freeden imbändg laut und rumpelt mit'n Waneln.
Und vorne aus'n Essenlooch
speit's aalen dicken, schwoarzn Rooch!
Bim, bim, bim ...

Derno okimmt's noa Waald Oppelsdorf, do hot, war'sch weeß, wird's wissen,
amol a aler goarschtger Wind doas Bahnel imgeschmiss'n!
Noa heute zittert's uff dan Fleck
oan ganzen Leib ver Angst und Schreck:
Bim, bim, bim ...

Und endlich kimmt's noa Reichenau, moanchmol wird's o woas iher.
Oan Boahnhof stihn und gucken zu de ganzen Reicheneer!
's könnt doa amol, trara tschingbum,
a Fremder mit'n Bahnel kumm.
Bim, bim, bim ...

Nu ruht sich's kleene Bahnel aus vu senner langen Reese
und wundert'ch iebern Autobus: "Dar fährt ja ohne Gleese!"
Mei Bahnel, härmdch oack do ne drim!
Wenn du ne wärscht, nee, doas wär schlimm!
Bim, bim, bim, bimbam, bimbum,
uff's kleene Bahnel luß'ch nischt kumm!

(Kurt Piehler)




Rückseite...


6



Die Kirche der heiligen Anna in Dittersbach bei Friedland.



Der Eingang zum Kirchhof ist leider mit einer rostigen Kette mit einem genauso rostigen Vorhängeschloß zugerammelt. Es muß also eine ganze Weile her sein, seit dem man einige der Bleiglasfenster der ansonsten nicht mehr sehr frisch aussehenden Kirche (man beachte ihr Alter!) erneuert hat...



Für den Rückweg empfielt sich für den ambitionierten Radler der Weg über Albrechtsdorf - Ober-Wittig - Kratzau - Wetzwalde - Grottau nach Zittau. Es liegen mehrere Restaurationen am Wege, wo es böhmisches Bier gibt...

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