Sonntag, 30. Oktober 2016

Die Barockkirche von Kriesdorf (Křižany) am Fuße des Jeschken in Nordböhmen


Nach unserer heutige Wanderung zu den Rabensteinen bei Kriesdorf kamen wir auch an der durchaus eindrucksvollen Dorfkirche St. Maximilian vorbei. Sie zeugt auch von außen noch davon, dass Kriesdorf vor dem II. Weltkrieg eine durchaus vermögende Gemeinde war. Leider sind ihr auch heute noch die "Sozialistischen Jahrzehnte" anzusehen. Aber Dach und Kirchturm wurden schon vor einigen Jahren wieder instand gesetzt. Überraschenderweise war heute der Eingang zur Kirche, die sonst mit einem mächtigen Vorhängeschloss verammelt ist, geöffnet. Eine Gelegenheit, einmal in ihr Inneres zu schauen... Der Grund, warum die Kirche offen war, konnte auch sofort erspäht werden: Ein netter älterer Herr war gerade dabei, die Kirche zu säubern - denn übermorgen ist Allerheiligen... Leider konnte er weder deutsch noch englisch und meine Tschechisch-Kenntnisse sind auch nicht gerade für eine Konversation ausreichend. Aber immerhin erlaubte er mir, ein paar Aufnahmen zu machen, die ich Ihnen hiermit vorstellen möchte. Denn die Kirche ist in ihrem Inneren ein wahres Kleinod. Wie ich auf einer Plakette lesen konnte, ist die Zwischendecke mit EU-Mitteln vor einigen Jahren neu eingezogen worden und etwas Geld war auch noch für eine erste Restaurierung der Holzplatten mit der Ostergeschichte übrig geblieben...

Doch zuvor etwas zur Geschichte dieser Kirche, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts mit Nutzung eines kleinen Teils einer älteren Kirche (die damals zur Erzdiozöse Prag gehörte und St. Nikolaus geweiht war) zu einer relativ großen Barockkirche umgebaut wurde. Das Presbyterium ist der Teil, der von St. Nikolaus noch erhalten geblieben ist. Die Orgel stammt von 1714 und zwischen 1746 und 1764 wurden der Hochaltar erneuert und die Kanzel sowie zwei Seitenaltäre neu eingebaut.

Der mächtige Kirchturm stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahre 1684 - genauso wie die Turmuhr. Die zerstörten bunten Glasfenster der Kirche sind im Jahre 2011 ersetzt worden. 

Kunsthistorisch interessant ist auch die Johannes Nepomuk-Statue, die vor der Kirche am Eingang zum alten Pfarrhaus steht.























Inschrift am Sockel der Johannes Nepomuk-Statue... (Unseren heiligen Gönnern ...)

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