Sonntag, 10. Mai 2020

Berge im Zittauer Gebirge – Der Jonsberg

Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf

Es gibt Berge im Zittauer Gebirge ohne Gaststätte und ohne Aussichtsturm. Sie sind trotzdem interessant und sehenswert. Der Jonsberg von der Verbindungsstraße Olbersdorf – Eichgraben aus gesehen. Der 653 Meter hohe Berg zwischen Oybin und Jonsdorf ist vollständig bewaldet.



In halber Höhe vom Jonsberg: Der Aussichtsfelsen „Weißer Stein“


Es gibt viele Ausgangspunkte für die Erkundung vom Jonsberg. Für eine längere Wanderung bietet sich der große Wanderparkplatz am Bahnhof Bertsdorf an.


Auch mit der Schmalspurbahn von Zittau kann man hierher fahren. Selbst wenn man mit dem PKW kam: Der Wanderweg beginnt hinter dem Stellwerk des Bahnhofs, immer den Brächelweg entlang.


Am Hungerbrunnen, kurz vor der Alten Leipaer Straße, steht diese Schutzhütte.


Die Alte Leipaer Straße – früher wichtige Handelsstraße, heute Forst- und Wanderweg mit Lehrpfad.


Die  Tafel vom Lehrpfad „Lebensraum Totholz“


Nur wenige Schritte davon entfernt unter der Luther-Eiche: Der Brotstein
Die Legende vom Brotstein
Als im Frühjahr 1539 große Hungersnot herrschte, betete hier eine arme Frau mit zwei kleinen Kindern um ihre Errettung. Da erschien ein Engel und sprach:
„Siehe, weil do so beständig geläubest, so gehe heim, du wirst drei Scheffel Mehles finden.“
Und das soll so eingetroffen sein.
Als Martin Luther davon erfahren hatte,  sagte er: „Ist es wahr, so ist´s ein groß merkliches Mirakel und Exempel des Glaubens; ist es aber erdichtet, so es ein christlich und künstlich Gedicht, die Leute zum Glauben zu reizen.“

(Aus den Tischreden Luthers) 


Wegweiser an der Alten Leipaer Straße. Der Gelbe Punkt führt zum Weißen Stein.


Steinhalden am Berghang


Nach einem kurzen steilen Anstieg: Der Weiße Stein (516 Meter). 


Hier erwartet einen diese Aussicht!


Die Orientierung wird durch die aufgestellten Tafeln erleichtert.


Blick nach Warnsdorf (Varnsdorf) mit Warnsdorfer Spitzberg (Varnsdorfsky Spicak, 545 Meter) und Breiteberg (510 Meter).


Breiteberg und Kottmar (583 Meter), ganz rechts das Königsholz (469 Meter)


Das Zittauer Becken mit Olbersdorf , dem Olbersdorfer See und dem polnischen Kraftwerk mit dem zugehörigen Tagebau.


Der Ameisenberg (575 Meter), ganz hinten der Isergebirgskamm. 


Felsen auf  der Aussichtsplattform





Mitunter eigenartige Figuren aus Stein


Das Gestein vom „Weißen Stein“ ist nicht wirklich weiß!


Noch einmal groß am Horizont entlang: Der Burgsberg in Warnsdorf (Hradek, 467 Meter)


Der Warnsdorfer Spitzberg (Varnsdorfsky Spicak, 545 Meter). Rechts davon der Wasserturm in Neugersdorf. Vorn links ein Stück vom Steinberg (443 Meter).


Die Häuser am Steinbüschel, dahinter Bertsdorf-Viebig.


Der Breiteberg (510 Meter) mit dem Dr.-Curt-Heinke-Turm.


Der Löbauer Berg (448 Meter) mit dem Gusseisernen Turm und der Schafberg (450 Meter) mit dem Turm vom Sender Löbau. 


Der Rotstein (455 Meter), vorn der Steinbruch am Scheibeberg (423 Meter)


Königsholz (469 Meter) und Großer Berg (438 Meter) bei Großhennersdorf. Dazwischen der Hochstein in den Konigshainer Bergen.


Die Landeskrone (420 Meter) bei Görlitz


Der Knorrberg (381 Meter) bei Dittersbach


Grottau (Hradek nad Nisou), die unnützen Windkraftanlagen vom Steinberg (Kamenny vrch, 400 Meter) und Kahleberg (Lysy vrch, 643 Meter). Ganz hinten der Isergebirgskamm mit der Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter).


Die 180 Grad-Aussicht endet im Osten mit dem Ameisenberg (575 Meter).


Wenn man so weit wie möglich nach vorn geht, dann erkennt man dicht neben der linken Flanke des Ameisenberges bei guter Sicht den schneebedeckten Kamm des Riesengebirges. In der Mitte die Schneegrubenbaude (Schronisko „Nad Snieznymi Kotlami“, 1490 Meter), links der Reifträger (Szrennica, 1362 Meter) mit Baude.


Das sind die bei Wanderern eher unbekannten Felsen oberhalb der Wilden Wand an der Nord-West-Seite des Ameisenberges.


Von dort hat man einen guten Blick herüber zum Weißen Stein.


Das Stadtzentrum von Zittau mit Johanniskirche, Klosterkirche und Rathausturm.


Die 1929 eingeweihte Schule in Olbersdorf


Bahnhof Bertsdorf, der Ausgangspunkt der Wanderung.


Nach etwa 3 Minuten erreicht man den Rastplatz in der Nähe vom Weißen Stein.


Kurz danach der Wegweiser am Rundweg um den Jonsberg (Langlauf-Strecke). Hier geht es geradeaus zum Jonsberggipfel.


Der Aufstieg vom Jonsberg


Der Gipfel vom Jonsberg ist flach und vollständig bewaldet. Es wechseln sich Birken …


… und Buchenbestände ab.


Moos auf der Wetterseite


Die Schutzhütte auf dem Jonsberg.


An der Hütte ist auch das Schild vom Sonneberg-Bergpass angebracht. Hierbei gilt es, 14 Berge im Naturpark Zittauer Gebirge zu erwandern, die zusammen über 8700 Höhenmeter ergeben. Der dreistellige Zahlencode (hier also 585) dient als Nachweis. Offizieller Gipfelstürmer auf „Deutschlands erstem 8000er“ wird, wer alle gesammelten Codes in der Sonnebergbaude abgibt.


Das „Gipfelbuch“ ist vom Zahn der Zeit gezeichnet. An der Hütte vorbei verlässt man den Gipfel auf der Nordwest-Seite.


Am nächsten Wegweiser geht man gerade aus bis zum Gerölleweg nach unten.


Dort biegt man links ab. Nach wenigen Schritten erreicht man einen Aussichtspunkt. Von der Bank hat man diesen Ausblick auf Jonsdorf, Warnsdorf (Varnsdorf) und den Buchberg (652 Meter).


Hinter dem Buchberg erhebt sich die Lausche, mit 793 Metern höchster Berg des Zittauer Gebirges.


Die Baustelle auf dem Lauschegipfel: Um den Sendemast herum soll bald ein Aussichtplattform entstehen.


Der Gerölleweg führt weiter durch eine tiefe Einkerbung im Felsen.


Auch im Winter ist dieser Weg bei Langlauffreunden sehr beliebt (Jonsberg-Runde).


Durch lichten Buchenwald geht es in Richtung Stern.


Holzstapel am Parkplatz „Stern“. Hier führt die Straße von Oybin-Hain nach Jonsdorf vorbei.


Die Schutzhütte am Wanderparkplatz


An der sternförmigen Wegkreuzung in einer Höhe von 545 Metern treffen sich sieben Wege.


Hier ist auch das obere Ende des Lehrpfades „Alte Leipaer Straße“. Vom Stern sind es reichlich 4 km und etwa 200 Höhenmeter zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.


Durch die Abholzung des Waldes gibt es sogar vom oberen Teil der Leipaer Straße Durchblicke bis zum noch schneebedeckten Riesengebirge mit der Schneegrubenbaude.


Der Leipaer Straße folgt man bis zum Hungerbrunnen. Von da geht es auf dem Brächelweg zum Bahnhof Bertsdorf.


Auch andere Start- und Endpunkte für die Erkundung des Jonsberges sind denkbar:

   Von Oybin aus über den Thomasweg
   Vom Parkplatz am Stern aus (einfachste und kürzeste Variante)
   Vom Parkplatz am Jonsdorfer Gebirgsbad aus, vorbei am Spitzstein
   Vom Bahnhof Jonsdorf aus
   Vom Parkplatz am Sportplatz und Bahnhof Jonsdorf Haltestelle aus



Der letzte Vorschlag bietet die Möglichkeit, die Wanderung zum Jonsberg mit dem Weißen Stein in der nahe gelegenen Gaststätte „Weißer Stein“ ausklingen zu lassen.

Der Jonsberg - Ein Berg ohne Gaststätte und ohne Aussichtsturm, aber trotzdem interessant und sehenswert.

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