Zu ihm gelangt man am einfachsten von drei Parkmöglichkeiten aus:
1. Parkplatz an der S135 Oderwitz – Spitzkunnersdorf
2. Parkplatz an der Sommerrodelbahn
3. Parkplatz am Waldrand vom Spitzberg (Von der B96 in die Neue Straße, um den Stumpfberg herum)
Der Spitzberg vom Parkplatz an der S135 Oderwitz – Spitzkunnersdorf
Im Winter gibt es mit Ski eine Abkürzung.
Der Spitzberg vom der Sommerrodelbahn aus
Der Spitzberg von der Zufahrtstraße unterhalb vom Stumpfeberg
Je näher man kommt, umso deutlicher erscheinen im Winter die einzelnen Felsspitzen.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es eine Bergbaude, die 1965 rekonstruiert wurde.
Im Sommer finden hier zahlreiche Veranstaltungen statt.
Leider war in der Baude den ganzen Winter 2020/21 wegen Corona kein Gaststättenbetrieb möglich.
Der Gipfelfelsen vom Plateau der Gaststätte aus.
Am Zugang zu den Aussichtsfelsen steht die Infotafel zur Triangulationssäule auf dem Oderwitzer Spitzberg. Den Text auf dieser Tafel finden Sie im Anhang.
Blick durch die Felsspalte zum Königsholz.
Der Zugang zu den beiden Aussichtsfelsen ist im Winter meist vereist. Stufen sind durch Schnee kaum erkennbar.
Im Jahr 1864 wurde auf der höchsten Stelle vom Spitzberg diese Vermessungssäule errichtet.
Es ist die Station 2. Ordnung mit der Nummer 43 (von 122) der Königlich-Sächsischen Triangulirung.
Von hier aus konnten unter anderem die Stationen von Jeschken, Lausche, Kottmar, Rotstein und Schanzberg angepeilt werden.
Die Säule aus Beyersdorfer Granit ist 1,20 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 49 Zentimeter.
Die Anfertigung kostete damals 175 Mark.
Die obere Abdeckplatte aus Granit ist leider nicht mehr vorhanden.
Ein Teil der Inschrift wurde zeitweise entfernt. Bei der Restauration 2010 wurde das fehlende Stück wieder ergänzt.
Wind
und Wetter haben der Fahne auf dem nicht zugänglichen Felsen genau
zwischen den beiden Aussichtspunkten ganz schön zugesetzt.
Der Spitzberg ist als Station der Königlich-Sächsischen Triangulirung auch ein hervorragender Aussichtspunkt.
Blick in Richtung Görlitz im Nordosten
Das Isergebirge im Osten
Der Jeschkenkamm im Südosten
Das Zittauer Gebirge im Süden
Blick über die Baude nach Südwesten
Die Berge vom Lausitzer Gebirge (Luzicke hory) in Böhmen im Westen
Das Oberlausitzer Bergland im Nordwesten
Der kleinere Aussichtsfelsen in Richtung Norden
Jetzt größer am Horizont entlang:
Der Kottmar (582 Meter), davor Oberoderwitz und der Stumpfeberg (438 Meter)
Kraftwerk Boxberg, davor der Wohlaer Berg (346 Meter)
Löbauer Berg (448 Meter) und Schafberg (449 Meter)
Der Gusseiserne Turm auf dem Löbauer Berg (448 Meter), davor das 2017 wiedereröffnete Berghaus
Der Fernsehsender Löbau auf dem Schafberg (449 Meter)
Der Rotstein (455 Meter)
Die Königshainer Berge mit Hochstein (406 Meter) und Ahlberg (415 Meter)
Landeskrone (419 Meter) und Schwarzer Berg (393 Meter)
Ganz rechts der Ort Jauernick-Buschbach
Der Knorrberg (378 Meter)
Der Große Berg (438 Meter)
Großer Berg (438 Meter) und Königsholz (Sonnenhübel, 469 Meter), dazwischen der Schönbrunner Berg (428 Meter)
Blick über Niederoderwitz zum Isergebirge
Kraftwerk Turow, davor der Windpark Oberseifersdorf
Nebel über dem Tagebau vom Kraftwerk Turow
Hinten die Tafelfichte (Smrk, 1124 Meter) mit Turm, links dahinter
Heufuder (Stog Izerski, 1107 Meter) mit Sendemast, rechts Blaue Steine
(Sine Skalki, 1122 Meter)
Wittigberg
(Smedavska hora, 1048 Meter), Schneegrubenbaude (Schronisko nad
Snieznymi Kotlami, 1489 Meter), Siechhübel (Jizera, 1122 Meter) und
Taubenhaus (Hulobnik, 1070 Meter)
Der Jeschkenkamm
Der 88 Meter hohe Fernsehturm auf dem Jeschken (Jested, 1012 Meter)
Töpfer (582 Meter) und Ameisenberg (575 Meter) im Zittauer Gebirge
Hochwald (749 Meter), Jonsberg (653 Meter) und Breiteberg (510 Meter)
Das westliche Zittauer Gebirge mit Buchberg (652 Meter), Sonneberg (627 Meter) und Lausche (793 Meter)
Die Lausche (793 Meter) mit der 2020 eröffneten Aussichtsplattform
Links oben am Skihang: die Hubertusbaude
Der Weberberg (710 Meter), dahinter die Finkenkoppe (Penkavci vrch, 792 Meter)
Der Bergrücken vom Tollenstein (Tolstejn, 670 Meter) bis zum Tannenberg (Jedlova, 774 Meter)
Der Aussichtsfelsen Tollenstein (Tolstejn, 670 Meter)
Die Skipisten am Tannenberg (Jedlova, 774 Meter)
Kaltenberg (Studenec, 737 Meter) und Plissenberg (Plesivec, 597 Meter)
Der Wolfsberg (Vlci hora, 588 Meter), links der Aussichtsturm auf dem Rauchberg (Dymnik, 516 Meter)
In der Mitte die Wohnblöcke von Rumburg (Rumburk)
Über dem Windrad: Der Pirsken (Hrazeny, 610 Meter), rechts der Wasserturm in Neugersdorf
Der Botzen (Partysansky vrch, 543 Meter), der durch den Steinbruch zum großen Teil abgetragen wurde.
Die Kirche von Neu-Eibau, dahinter der Jüttelberg (Jitrovnik, 509 Meter)
Neu-Eibau, hinten der Valtenberg (586 Meter) bei Neukirch
Der Schlechteberg (485 Meter) in Ebersbach, seit Anfang 2020 ohne Aussichtsturm
Eibau und der Lerchenberg (467 Meter), hinten Großer Picho (498 Meter), Kälbersteine (487 Meter) und Pickaer Berg (485 Meter)
Eibau und das Lausitzer Bergland mit Bieleboh (499 Meter), Döhlener Berg (514 Meter) und Czorneboh (556 Meter)
Aussichtsturm und Baude auf dem Bieleboh (499 Meter)
Vorn die Kirche von Walddorf
Über Walddorf: Der Czorneboh (556 Meter)
Oderwitz ist das Windmühlendorf:
Die Neumann-Mühle steht seit 1867 hier rum
Die Berndt-Mühle von 1787
Etwas versteckt: Die Birkmühle – seit 1817 in Oderwitz
Links die Gaststätte „Birkmühle“
Der
Oderwitzer Spitzberg ist mit seiner hervorragenden 360-Grad-Rundumsicht
auch im Winter ein sehr beliebtes Ziel für Wanderer – Und als Zugabe
gibt es noch die historische Vermessungssäule!
Anhang:
Der Text und 2 Fotos von der Infotafel beim Aufstieg zum Aussichtsfelsen
Triangulationssäule Spitzberg
- ein geschütztes Kulturdenkmal
Die
Vermessungssäule wurde im November 1864 auf der höchsten Kuppe des
Oderwitzer Spitzberges errichtet. Dafür wurde von Gutsbesitzer C. A.
Palm in Oderwitz eine Baugenehmigung erteilt. Die direkt im Felsen
gegründete und 1,2 m hohe Säule besteht aus Beyersdorfer Granit und hat
einen Durchmesser von 49 cm. Eine Abdeckplatte zum Schutz der oberen
Fläche, ebenfalls aus Granit gefertigt, ist verloren gegangen. Der Bau
wurde unter Leitung von Prof. Nagels Assistenten Helmert durchgeführt
und kostete 175 Mark.
Dieser
Festpunkt ist auch in der Gegenwart ein wichtiger Triangulationspunkt
der Landesvermessung und ein Bezugspunkt für örtliche Detailvermessungen
und Kartenherstellungen. Teile der ursprünglichen Inschrift waren
zeitweise entfernt worden. Herr Volker Heinrich, Inhaber der Firma
Heinrich-Sport in Oderwitz, veranlasste und finanzierte die
Restaurierung der Säule im Jahr 2010.
Gradmessung und Triangulierung im Königreich Sachsen
Bei
der Landesvermessung 1862 bis 1890 wurden zwei Dreiecksnetze
geschaffen, das Netz für die Gradmessung im Königreich Sachsen (Netz I.
Classe) mit 36 Punkten und die Königlich Sächsische Triangulirung (Netz
II. Classe) mit 122 Punkten. Die Arbeiten standen unter der Leitung von
Prof. Christian August Nagel. Damit verfügte Sachsen auf dem Gebiet der
Landesvermessung über eines der modernsten Lagenetze in Deutschland. Für
den Maßstab der beiden Netze wurde bei Großenhain eine knapp 9 km lange
Basislinie gemessen. Im restaurierten Basisendpunkt bei Quersa erinnert
ein kleines Museum an diese Arbeiten. Neben der Triangulation erfolgten
auch astronomische Messungen und es wurde ein erstes Landesnivellement
zur Bestimmung von Höhenfestpunkten ausgeführt.
Die
Mitteleuropäische Gradmessung wurde schon bald durch den Beitritt von
vielen Staaten zur Internationalen Erdmessung erweitert, die eine der
ersten wissenschaftlichen Vereinigungen der Welt war.
Christian August Nagel
geb.: 17.05.1821 in Grünberg
gest.: 23.10.1903 in Dresden
Nach
dem Studium der Ingenieurwissenschaften u. a. bei Prof. Andreas
Schubert, wurde August Nagel der erste ordentliche Lehrer (1852) und
Professor (1858) für Geodäsie an der Königlich Sächsischen
Polytechnischen Schule in Dresden. Es war der maßgebliche Gestalter der
Gradmessung im Königreich Sachsen und Initiator und praktischer Betreuer
bedeutender geodätischer Projekte, wie der Königlich Sächsischen
Triangulierung, der Vermessung des Erzgebirgischen Kohlebassins oder der
Stadtvermessungen von Dresden und Leipzig. Ab 1888 war er gleichzeitig
Direktor des Mathematisch-Physikalischen Salons im Dresdner Zwinger.
Der Klettergarten am Oderwitzer Spitzberg
Der
Oderwitzer Spitzberg (510 m NHN) wurde ab dem Jahr 2001
sportklettertechnisch erschlossen. Es entstand ein Klettergarten, der
2003 von Volker Heinrich und anderen Bergfreunden eröffnet wurde. Das
Klettern erfolgt an freiliegenden Phonolithausbrüchen auf über 100
maximal 60 m langen Routen in den Freiklettergraden 1 bis 9 der
UIAA-Skala. Der Berg ist heute Ziel von Sportkletterern des Sächsischen
Bergsteigerbundes e. V. im Deutschen Alpenverein und von
kletterbegeisterten Familien mit Kindern.