Ein Gastbeitrag von Rainer Gründel, Zittau-Olbersdorf
Der Wurmberg im Harz ist mit 971 Metern der höchste Berg von
Niedersachsen. Auf ihm steht dieser Aussichtsturm mit einer
interessanten Vorgeschichte.
Der Wurmberg im Jahr 2020 von der Brockenbahn aus fotografiert.
Sein Gipfel ist auch archäologisch interessant (siehe Anhang 2: Das Geheimnis des Wurmberges)
Sein Gipfel ist auch archäologisch interessant (siehe Anhang 2: Das Geheimnis des Wurmberges)
Von der B4 fährt man über die B27 zum Stadtzentrum von Braunlage,
Auf der Straße am Amtsweg gelangt man nach 300 Metern an der Warmen Bode
entlang zum großen gebührenpflichtigen Parkplatz.
An der Seilbahnstation erwirbt man die Fahrkarte. Eine Wanderung
auf den Wurmberg ist knapp 4 Kilometer lang, hat 400 Höhenmeter und
dauert mindestens zwei Stunden.
Die Kabinenbahn schafft das in 12 Minuten.
Die Seilbahn ist 2800 Meter lang. Man kann auch an der Mittelstation aus- oder zusteigen.
Die für den Harz typischen Waldschäden
Die 6er-Gondelbahn von Doppelmayr ist Baujahr 2000. Damit können 960 Personen pro Stunde auf den Berg gebracht werden.
Oben angekommen empfiehlt sich ein Spaziergang um den Speichersee.
Er liegt 940 Meter hoch und wurde 2013 angelegt. Er dient im Winter der
Beschneiung der Skipisten und ist im Sommer nicht nur Freizeitspaß. Sein
Wasserreservoir ist wichtig bei der Bekämpfung von Waldbränden, so auch
kurz nach meinem Besuch im Herbst 2024.
Auf dem Gipfel wurde im Herbst 2019 der Wurmbergturm, das neue Wahrzeichen von Braunlage, eingeweiht.
Fast an der gleichen Stelle stand bis 2014 eine Skisprungschanze.
Abbildung aus der Informationsetage im Wurmbergturm
Abbildung aus der Informationsetage im Wurmbergturm
Sie wurde 1950 gebaut und hatte einen 30 Meter hohen Anlaufturm aus Stahl mit Holzverkleidung.
Die erste Seilbahn von Roll wurde 1963 mit 41 bunten Kabinen für je zwei Personen in Betrieb genommen.
Alte Postkarte von 1968
Die erste Seilbahn von Roll wurde 1963 mit 41 bunten Kabinen für je zwei Personen in Betrieb genommen.
Alte Postkarte von 1968
im Jahr 2000 wurde der Schanzenturm modernisiert. Seit dem wurden
viele internationale Wettbewerbe hier ausgetragen, unter anderem auch
2009 das weltweit erste internationale Damenskispringen.
2014 musste der in die Jahre gekommene Schanzenturm aus technischen Gründen abgebaut werden.
(Siehe Anhang 1: Geschichtliches vom Wurmbergturm und der ehemaligen Skisprungschanze)
Foto von einem Skispringen im Jahr 2005 aus der Informationsetage im Wurmbergturm
2014 musste der in die Jahre gekommene Schanzenturm aus technischen Gründen abgebaut werden.
(Siehe Anhang 1: Geschichtliches vom Wurmbergturm und der ehemaligen Skisprungschanze)
Foto von einem Skispringen im Jahr 2005 aus der Informationsetage im Wurmbergturm
Es wurden 100 Tonnen Stahl verbaut, für die Außenflächen wurden 650 Quadratmeter Aluminium und 200 Quadratmeter Glas verwendet.
Der Wurmbergturm ist täglich von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Änderungen sind bei schlechtem Wetter und im Winter möglich.
Man hat die Wahl: Treppe oder Personenaufzug
Wer sich für den Aufstieg entscheidet, hat 162 Stufen zu erklimmen.
Die obere der beiden Aussichtsplattformen ist 29 Meter hoch, damit steht man genau 1000 Meter über dem Mee
resspiegel!
Leider lassen sich die Fenster nicht öffnen, deshalb sind auf den Fotos Reflexionen nicht völlig zu vermeiden,
Zur Orientierung sind an den Fenstern beschriftete Panoramafotos angebracht.
Der Rundblick beginnt beim Speichersee im Nordwesten.
Davor: Die Bergstation der Wurmberg-Seilbahn
Über der Fontäne die Achtermannshöhe (924 Meter), links davon der Königskopf (853 Meter), hinten in der Mitte der Bruchberg (927 Meter).
Davor: Die Bergstation der Wurmberg-Seilbahn
Über der Fontäne die Achtermannshöhe (924 Meter), links davon der Königskopf (853 Meter), hinten in der Mitte der Bruchberg (927 Meter).
Königsberg (1033 Meter), Brocken (1141 Meter), Heinrichshöhe (1045 Meter) und Brockenkinder (933 Meter)
Vorn in der Mitte der Große Winterberg (906 Meter), rechts davon der Ort Schierke, dahinter der Erdbeerkopf (847 Meter)
Der fast unbewaldete Kleine Winterberg (837 Meter), rechts der Parkplatz am Gasthaus "Hexenritt-Alm"
Der Sessellift Hexen-Express zum Parkplatz an der Hexenritt-Alm, links hinten der Ort Braunlage.
etzt größer:
Der Speichersee
Er dient im Winter der Beschneiung der Skipisten und ist im Sommer nicht nur Freizeitspaß. Sein Wasserreservoir ist wichtig bei der Bekämpfung von Waldbränden, so wie kurz nach meinem Besuch im Herbst 2024.
Der Speichersee
Er dient im Winter der Beschneiung der Skipisten und ist im Sommer nicht nur Freizeitspaß. Sein Wasserreservoir ist wichtig bei der Bekämpfung von Waldbränden, so wie kurz nach meinem Besuch im Herbst 2024.
Die Achtermannshöhe (924 Meter), der dritthöchste Berg von Niedersachsen. Die felsige, baumlose Kuppe besteht aus Hornfels.
Der Harzturm in Torfhaus
Der Gipfel vom Brocken (1141 Meter)
Der Große Winterberg (906 Meter), hier ging die innerdeutsche Grenze entlang.
Der Ort Schierke, darüber der Erdbeerkopf (847 Meter) und der
Bergrücken mit Grenzklippe (908 bzw. 889 Meter) und Leistenklippe (901
Meter).
Die linke Grenzklippe (908 Meter)
Die Leistenklippe (901 Meter)
Der Parkplatz an der Hexenritt-Alm, hier beginnt der Sessellift Hexen-Express.
Die Talsperren bei Königshütte
Die Stadt Braunlage
Die Mittelstation der Wurmberg-Seilbahn
Vom Wurmbergturm kann man nicht nur in die Ferne, sondern auch 30
Meter in die Tiefe blicken. Der Glasboden macht es möglich. Aber bitte
nur mit Pantoffeln betreten!
Der Schatten vom Turm auf dem Aufsprunghang der ehemaligen Schanze
Der Biergarten der Wurmberg-Alm von oben
Für den Weg nach unten gibt es drei Varianten:
Fahrstuhl, Treppe oder …
Fahrstuhl, Treppe oder …
… Tunnelrutsche!
Sie führt in rasanter Abfahrt 30 Meter außen um den Turm …
… bis zur etwas unsanften Landung!
Auf jeden Fall ist der Wurmbergturm einen Besuch wert:
Leicht mit der Seilbahn erreichbar, behindertengerecht, prima Aussicht, Gastronomie gleich neben an, mit Abenteuerspielplatz und vielfältigen Wandermöglichkeiten.
Im Winter ist der Wurmberg das größte Skigebiet Norddeutschlands.
Leicht mit der Seilbahn erreichbar, behindertengerecht, prima Aussicht, Gastronomie gleich neben an, mit Abenteuerspielplatz und vielfältigen Wandermöglichkeiten.
Im Winter ist der Wurmberg das größte Skigebiet Norddeutschlands.
Luftbildaufnahme vom Wurmberg
Abbildung aus dem Turm
Abbildung aus dem Turm
Anhang 1
Text aus der Informationsetage im Wurmbergturm:
Text aus der Informationsetage im Wurmbergturm:
Geschichtliches vom Wurmbergturm und der ehemaligen Skisprungschanze
Da in Braunlage die Skisprungschanze in der Kollie zu klein für
Ski-Meisterschaften geworden war, entschloss man sich, auf dem Wurmberg
im Jahr 1922, die erste große Schanze mit einem Holzturm zu errichten.
1923 wurden die ersten Deutschen Nordischen Skimeisterschaften in Braunlage ausgetragen.
1934 vergrößerte man die Wurmbergschanze erneut, damit die Deutschen Nordischen Reichs-Skimeisterschaften in Braunlage stattfinden konnten.
1950 erhielt dann die Wurmbergschanze einen 30 Meter hohen Anlaufturm aus Stahl mit Holzverkleidung, um noch größere Sprungwelten zu ermöglichen. Außerdem war der Turm für Besucher als Aussichtsturm mit dem „Turmstübchen“, wo man einkehren konnte, ab 1952 ganzjährig geöffnet.
Auf dieser Schanze wurden bis 1999 zahlreiche nationale und internationale Skispringen veranstaltet.
im Jahr 2000 erhielt der Schanzenturm einen neuen Ausbau in den oberen Etagen und die gesamte
Schanzenanlage wurde verbessert.
1923 wurden die ersten Deutschen Nordischen Skimeisterschaften in Braunlage ausgetragen.
1934 vergrößerte man die Wurmbergschanze erneut, damit die Deutschen Nordischen Reichs-Skimeisterschaften in Braunlage stattfinden konnten.
1950 erhielt dann die Wurmbergschanze einen 30 Meter hohen Anlaufturm aus Stahl mit Holzverkleidung, um noch größere Sprungwelten zu ermöglichen. Außerdem war der Turm für Besucher als Aussichtsturm mit dem „Turmstübchen“, wo man einkehren konnte, ab 1952 ganzjährig geöffnet.
Auf dieser Schanze wurden bis 1999 zahlreiche nationale und internationale Skispringen veranstaltet.
im Jahr 2000 erhielt der Schanzenturm einen neuen Ausbau in den oberen Etagen und die gesamte
Schanzenanlage wurde verbessert.
Nun waren die Voraussetzungen gegeben, um den internationalen FIS CONTINENTAL CUP hier weiter austragen zu können.
Das erste internationale Damenskispringen – weltweit - erfolgte im Jahr 2009 auf der Wurmbergschanze und 2010/2011 der FIS WELTCUP DAMEN.
Das erste internationale Damenskispringen – weltweit - erfolgte im Jahr 2009 auf der Wurmbergschanze und 2010/2011 der FIS WELTCUP DAMEN.
Im Jahr 2014 musste der Schanzenturm aus technischen Gründen abgebaut werden.
Eine neue Skisprungschanze wurde nicht wieder errichtet,
• da keine Zuwegung zur Schanze wegen neuer Gegebenheiten gewährleistet war,
• die Betriebs- und Erneuerungskosten nicht mehr von der Start Braunlage getragen werden konnten und
• die Windanfälligkeit (Orkangeschwindigkeiten) der Schanze, in 1000 m Höhe, die Durchführung der Skispringen In Frage stellte.
Eine neue Skisprungschanze wurde nicht wieder errichtet,
• da keine Zuwegung zur Schanze wegen neuer Gegebenheiten gewährleistet war,
• die Betriebs- und Erneuerungskosten nicht mehr von der Start Braunlage getragen werden konnten und
• die Windanfälligkeit (Orkangeschwindigkeiten) der Schanze, in 1000 m Höhe, die Durchführung der Skispringen In Frage stellte.
Der neue Aussichts-und Erlebnisturm WURMBERGTURM wurde 2019 an fast
der gleichen Stelle, auf Initiative einer privaten Investorin, in zwei
Jahren Bauzeit, errichtet, um Braunlage wieder ein Wahrzeichen zu geben.
Anhang 2
Text einer Info-Tafel:
Das Geheimnis des Wurmberges
Seit der 2. Hälfte des 19. Jh, berichteten Reisebeschreibungen und
Harzbücher von einem „heidnischen Tempel" auf dem Wurmberg. Seit dem
Jahr 1949 haben die damit gemeinten rätselhaften Steinanlagen auf der
Wurmberg-Kuppe dann auch die Archäologie beschäftigt. Nachdem man
zunächst glaubte, dass es sich bei einem Steinhügel auf dem höchsten
Berg Niedersachsens um ein Grab der Bronzezeit handele, wurden die bei
den Ausgrabungen ab 1954 freigelegten mauerartigen Strukturen zunächst
als die Reste einer Kirche des 8.Jh. interpretiert, später wurden häufig
Vergleiche mit römisch-keltischen Tempelanlagen der Zeit um Christi
Geburt vorgenommen. Bis zum Abschluss der Ausgrabungen 1970 war es nicht
gelungen, eine sichere Datierung und Interpretation der rätselhaften
Steinanlagen zu gewinnen. Seit dem ist das Bild des §keltischen
Heiligtums“ auf dem Wurmberg in vielen Reisehandbücher und anderen
Veröffentlichungen zu finden.
Erst die Wiederaufnahme der Grabungen 1999-2001 führte zu dem
verblüffenden Ergebnis, dass die älteste Bauphase der Steinanlagen auf
die Fundamente einer um 1825 gebauten Hütte zurück geht. Auch der von
Osten darauf zuführende Weg ist damals entstanden. Um 1890 erbaute man
an dieser Stelle ein sehr aufwendiges 8,40 m hohes Messgerüst, um
weiträumig optische Vermessungen über die Gipfel der Bäume hinweg
durchführen zu können. Dieses Gerüst, das schon bald baufällig wurde,
existierte bis in die Jahre nach dem I. Weltkrieg. In den 30er Jahren
stand an dieser Stelle eine meterhohe „Gipfelpyramide“ aus aufgetürmten
Steinen, die langsam verfiel und deren Reste später Anlass gaben, in ihr
einen bronzezeitlichen Grabhügel zu vermuten.
Es gibt auf der Wurmbergkuppe aber auch weitere Steinanlagen, deren
Geschichte bisher nicht geklärt werden konnte. Dazu gehört
beispielsweise der flache Steinwall mit einem Durchmesser von max. 24 m,
der direkt hinter dem Schutzzaun verläuft. In unregelmäßigen Abständen
liegen 16 große Steinblöcke auf dem Wall. Ein weiterer, wesentlich
größerer Steinwall ist auf der Westkuppe des Wurmberges beim
„Stieglitzeck“ zu finden, Unter dem Kaffeegarten der Wurmbergbaude
existiert mit dem sog. „Hexenaltar“ eine weitere, jetzt nicht mehr
zugängliche Steinanlage.
2003 wurden Teile der Wurmbergkuppe als archäologisches Reservat
ausgewiesen, weil hier in einzigartiger Weise die Relikte der Nutzung
eines Gipfels im Oberharz durch die Jahrhunderte erhalten geblieben
sind, während sie auf dem Brocken beispielsweise durch Überbauung
zerstört wurden. Dazu gehört auch die höchstgelegene Buche
Niedersachsens auf der gegenüberliegenden Seite des Steinwalls, Sie ist
der letzte Rest des ursprünglichen Fichten-Buchen-Mischwaldes auf dem
Wurmberg, der im Jahr 1800 einem Orkan zum Opfer gefallen ist.
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