Ganz selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass die Tafelfichte
(Smrk), über welche die tschechisch-polnische Grenze verläuft, mit ihren
1124 Metern der höchste Berg des Isergebirges ist. Vielleicht ist das
so, weil das eigentliche Dach des Isergebirges, der Hinterberg oder die
Grüne Koppe (Wysoka Kopa) mit seinen 1126 m logistisch schwieriger
erreichbar ist oder weil er einfach so unauffällig in das Gelände
eingebettet ist. Als Ausgangspunkt für diese Wanderung dient uns ein
Wanderparkplatz an der Landstraße, die am Fuße des Isergebirge die Orte
Bad Flinsberg (Świeradów Zdrój) und Schreiberhau (Szklarska Poręba)
verbindet. Von hier zieht der Weg sehr bald steil hinauf auf den Hohen
Iserkamm. Hat man den Anstieg einmal geschafft, ist der restliche Weg
mühelos zu erwandern. Vorbei an den Felsen der Abendburg (Zwalisko) und
dem Weißen Flins (Izersky Garby), wo heute nur noch ein Steinbruch an
das hier vorhandene weiße Granit erinnert, erreicht man sehr bald den
Aufstieg zum Hinterberg. Es lohnt sich, beim Aufstieg hin und wieder
zurückzublicken. Dort zeichnet sich die Sihouette des beeindruckenden
Riesengebirgskammes ab, vorn die Reifträgerbaude, die Schneegrubenbaude
und im Hintergrund die Schneekoppe. Gemächlich steigt der Weg bis zum
Hinterberg an. Das Erreichen des Gipfels ist kaum wahrnehmbar. Er
erinnert eher an ein von Moor umgebenes Hochplateau. Jetzt im Frühsommer
blüht ringsum zwischen Krüppelkiefern und Baumskeletten das Wollgras.
Der wenig ausgeprägte Trampelpfad zum Gipfelpunkt kündet nicht von
starkem Begängnis des Berges. Nach einer kurzen Pause setzen wir die
Wanderung fort und steigen ab zur Großen Iserwiese (Hala Izerska). In
der alten Schule von Groß-Iser , dem letzten verbliebenen Haus des alten
malerischen Bergdorfes, wird durch den Betreiber ein Kiosk (Chatka
Górzystów) bewirtschaftet, der für Wanderer und Radfahrer beste
polnische Hausmannskost (Bigos, Pirogie, Heidelbeerknödel etc.) bereit
hält. Im Winter ist die Luft im Gastraum zum Schneiden und nicht selten
nimmt man die Mahlzeit im Stehen ein. An diesem schönen Sommertag lagern
die Gäste auf den Wiesen rings umher und genießen die Stimmung, welche
die wunderbare Umgebung entfacht. Wir lassen uns davon anstecken und
nach einer ausgiebigen Rast treten wir den Rückweg an.
Das typische Gestein des Isergebirges ist der Granit. Er kommt hier auch in einer Biotit-armen, d.h. fast weißen Form vor (Flins).
Außerdem gibt es viele feuchte Stellen mit Staunässe, wo sich flache Moore bilden. Man erkennt sie am dichten Bewuchs mit Wollgras.
Außerdem wächst überall auf dem Waldboden das Zwerg- oder Triftenlabkraut.
Diese abgestorbene Fichtenstämme nahe des Gipfels erinnern noch heute an das große Waldsterben im Isergebirge in den 80ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
www.wincontact32.de
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