Mittwoch, 17. Juli 2013

Sommerwanderung durch die Daubaer Schweiz (Nordböhmen)

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Einmal jährlich lockt es uns in die Daubaer Schweiz. Die Wandermöglichkeiten scheinen hier unbegrenzt und in die malerische Landschaft kann man sich geradezu verlieben. Der Sommer ist wohl die beste Jahreszeit für eine Unternehmung. Auf den Feldern zwischen den kleinen Dörfern reift das Getreide und an Feldrainen und in den Gärten blühen die Sommerblumen. In den Ortschaften tut sich einiges, wenn auch die alten Fachwerkhäuser – vertraut man auf die Nummernschilder der Autos – in erster Linie durch Städter (vorwiegend Prag) bewirtschaftet werden, die hier eine Wochenendresidenz unterhalten. Warum nicht ? So bleiben die alten landschaftstypischen Häuser und Gehöfte wenigstens erhalten. Sie tragen nicht unwesentlich zum Flair dieser Gegend bei. Angenehm fällt auch auf, daß sich in den Ortschaften zunehmend kleine einfache Lokale etablieren, in denen man draußen sitzen und sich stärken kann.

Das Sandsteinplateau, welches sich etwa zwischen Auscha (Ustek), Hirschberg (Doksy) und Melnik erstreckt, ist von zahlreichen tiefen Gräben durchzogen, welche die letzte Eiszeit hinterlassen hat. An den Rändern dieser Gräben tritt das ursprüngliche Material deutlich zu Tage. Die Täler sind von Sandsteinfelsen eingefasst, die als Wände oder gewaltige Pfeiler in der Landschaft stehen. Der Verwitterungsprozeß bringt skurrile Formen hervor. Kleine Teiche, die in den Tälern angelegt wurden, verfeinern das Gesamtbild dieser herrlichen Landschaft.

Wanderliteratur zur Daubaer Schweiz ist uns nicht bekannt, so daß wir uns die Touren anhand des Kartenmaterials selbst 'komponieren'. Die heutige Wanderung beginnt in Rai (Raj) und führt zunächst über Wolleschno (Olešno) zum Planeyer Grund (Planý důl). Auf den nächsten Kilometern schlängelt sich der Weg entlang der Felsgalerien hinauf zu den Häusern von Kostarlitschken (Kostelečky). Weiter geht es über Schedoweitz (Střezivojice), Dobrschin (Dobřeň) nach Gestrebitz (Jestřebice). Überall in diesen Orten trifft man auf die bereits erwähnten Fachwerkhäuser. Bevor wir die letzten Kilometer auf dem Rückweg nach Rai antreten, steigen wir noch kurz auf zu den Steinernen Tischen (Pokličky), auf welche am Parkplatz im Kokoriner Tal hingewiesen wird. Eine Laune der Natur hat diese 'Pilze' entstehen lassen, die man wohl zu Recht als eine verwitterungsbedingte Besonderheit ansehen kann. Immerhin zieren diese Gebilde eine Tschechische Briefmarke.





Das Getreide reift...


Ansichten von Wolleschno


Eingang zum Planeyer Grund


Felsen im Planeyer Grund








Fachwerkhäuser in Schedoweitz




Landschaften bei Gestrebitz




Steinerne Tische



Teich bei Raj



Blick zu den Bösigen



Echtes Labkraut


Fachwerkhäuser in Dobrschin


www.wincontact32.de

2 Kommentare:

  1. Die Gestrebitzer Perle (auf dem Photo vor dem "Blick zu den Bösigen") ist seit dem vorletzten Winter leider Geschichte. Sie ist im Januar 2014 umgekippt. :-( http://www.lkmelnik.wz.cz/Perla%20down.html

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  2. Auch schön, zwischen Mseno durch die Daubaer Schweiz zur Burg/Schloß Houska nach Doksy .. oder umgekehrt durch Tachov, am Steinbruch vorbei, mit Fernsicht auf nahe Burg Bezdez und bis zum Jeschken .. auch zw. Kanina und Lhotka zur Burg und Schloß Kokorin - schöne Landschaften. Immer gern unterwegs.

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