Die giftigsten Gifte die wir kennen, produzieren Giftpflanzen. Manchen Blumenfreund oder Schrebergärtner ist der Wunderbaum Ricinus communis bekannt, dessen Samen den Stoff Rizin enthalten. Bereits 0.25 Milligramm (tausendstel Gramm) reichen aus, um jemanden umzubringen, was nur wenigen Samenkörner entspricht. Trotz dieser Giftigkeit wird die schön aussehende strauchartige Pflanze hie und da als Zierstrauch angebaut. Vor dem Rizinusöl braucht man dagegen keine Angst zu haben. Es stellt das ideale Abführmittel dar und wird von manchen Zeitgenossen mit Gewichtsproblemen als wesentlicher Bestandteil des Heilfastens in mehr oder weniger großen Mengen und meist im Sinne der Wirkung erfolgreich eingenommen.
Auch unter den einheimischen Pflanzen gibt es eine große Zahl von Giftpflanzen. Jedem ist z.B. die Tollkirsche bekannt, die aber nicht zu den unbedingt giftigsten heimischen Gewächsen gehört. Da aber dessen Beeren Kirschen ähneln, kommt es doch ab und zu zu ernsthaften Vergiftungsfällen. Viel gefährlicher ist dagegen der Eisenhut und der gefleckte Schierling. Hier reichen schon wenige Gramm aus, um lebensgefährliche Vergiftungszustände hervorzurufen. Weitere nicht zu unterschätzende Giftpflanzen sind der oft in Gärten und Parkanlagen angepflanzte Goldregen, der Rote Fingerhut, die Eibe und auch der als Heckenpflanze häufige Liguster.
Auch der Kleingärtner und der Florist haben oft mit gefährlichen Giftpflanzen zu tun, obwohl ihnen das nicht immer bewußt ist. Nehmen wir z.B. das Maiglöckchen. Hier reicht es bereits aus, das Vasenwasser auszudrinken, wenn man ernsthafte Magen- und Darmprobleme heraufbeschwören möchte. Auch Alpenveilchen, der Weinachtsstern (ein Wolfsmilchgewächs), das Wandelröschen, verschiedene Aronstabgewächse, die Dieffenbachie (sollte man Familien mit Kindern als Zimmerpflanze nicht empfehlen) und der Oleander sind giftig. Gewarnt muß auch vor manchen Neophyten werden. So z.B. vor dem Riesenbärenklau, der manchmal auch als Herkulesstaude oder besser „Stalins Rache“ bezeichnet wird. Dieser sich an Flußufern rasch ausbreitende Doldenblütler überrascht insbesondere durch seine außergewöhnliche Größe. Ein paar Spritzer seines Saftes auf die Haut aufgetragen, führt bei Sonnenschein zu einem furchtbaren Sonnenbrand, weshalb man dieses Unkraut möglichst nur mit Schutzbrille, Schutzanzug oder bei Nacht ausreißen sollte. Ursache für diese Erscheinung sind photosensibilisierende Substanzen, die den natürlichen UV-Schutz der Haut aufheben.
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