Sonntag, 15. Dezember 2013

La Palma – Die Barrancos und das Meer (Teil 1)

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Barrancos - das sind die Schluchten, die sich aus dem Gebirge zum Meer hinunter ziehen. Steil, wild und romantisch. Besonders spektakulär sind die Barrancos im Norden und Nordwesten der Insel. Der Kiefernwald tritt zurück, Wolfsmilchgewächse, Drachenbäume und Sukkulenten bestimmen das Bild. Wanderungen durch diese Landschaft sind spektakulär und erfordern eine gute Kondition. Es ist ein ständiges Auf und Ab – rein in die Barrancos, raus aus den Barrancos. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen das gewaltige Gebirge, dessen Fassade häufig im Nebel verschwindet. Auch auf kurze Entfernungen können schnell 1.000 Höhenmeter bei einer Küstentour zusammen kommen. So mancher Barranco lässt einem den Atem stocken, wenn man von dessen Rand in die Tiefe blickt. Man kann sich nicht vorstellen, wo da ein Weg hinunter zum Grund der Schlucht laufen soll. Und doch, hat man den Abstieg hinter sich, ist man erstaunt, wie sicher der Weg an der Steilwand angelegt ist. Eher quält man sich mit dem Gedanken an den Gegenanstieg, der einen wieder nach oben bringen soll.

Vom Grund einiger Schluchten ist der Weg bis zum Wasser nicht mehr weit und ein frisches Bad käme nach der Anstrengung gerade recht . Schaut man aber von oben hinunter auf die Küste, sind kaum Strände auszumachen, an denen man bei den ständig anrennenden Wellen sicher ins Wasser gelangt. Auch die Sogwirkung der Gezeiten ist nicht nicht zu unterschätzen. Es gibt wenig Badestellen auf La Palma, aber wenigstens diese sollte man nutzen. Bei dem sauberen und angenehm temperierten Wasser ist der Badespaß garantiert. Wer gern schnorchelt, erlebt eine  bezaubernde Unterwasserwelt.

Je nach Wohnort ist ein endloses Gekurve mit dem Auto in Kauf zu nehmen, um zum Ausgangspunkt für die Touren in die Barrancos zu gelangen. Die Straßen schmiegen sich genüsslich an die Schluchten an und machen jede Biegung mit. Die Insel hat eine Ausdehnung von 50 km in nord-südlicher und 26 km in ost-westlicher Richtung. Man tut sich keinen Gefallen, an einem Tag die Insel zu umrunden. Der Rallye-Fan wird seine Befriedigung finden, für jeden anderen ist es ein anstrengender, verlorener Urlaubstag. Dabei entsprechen die Straßen heute überwiegend den verkehrstechnischen Ansprüchen. Dass dies nicht immer so war, erfahren wir bei Erich Wustmann (1963). Er schildert die Nordumfahrung :


'Ich bin ein alter Autofahrer und habe in meinem Leben so manche schwierige Strecke bewältigt, doch möchte ich keinen Autobus nach Garafia bringen. Die Straße ist nicht viel breiter als der Bus und besteht nur aus Kurven. Einmal sind wir ganz unten, dann wieder tausend Meter oben am Steilhang. Wer hier abstürzt, braucht nicht mehr beerdigt zu werden. Trotzdem gefällt uns die Fahrt. Sie ist die interessanteste auf der ganzen Insel La Palma.'


Die an den Barrancos gelegenen Ortschaften sind abgelegen und verkehrstechnisch schlecht erreichbar 








Wege in die Barrancos




Drachenbäume sind der Stolz der Kanarianer




Hinein in die Barrancos oder : Berge besteigen kann jeder !












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