Dienstag, 18. Februar 2014

Lehrpfad im Muskauer Faltenbogen

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Wir verlassen heute einmal die böhmische Landschaft und wenden uns einer völlig andersartigen Gegend zu, ganz im Norden der Oberlausitz. Hier befindet sich der Muskauer Faltenbogen. Jeder weiß natürlich, daß es sich dabei um eine Stauchendmoräne der Elstereiszeit handelt. Wir lassen uns darüber ausnahmsweise einmal durch Wikipedia aufklären. Da heißt es

'Der Gletscher, das Inlandeis, stauchte die vor und unter ihm liegenden Sand- und Braunkohleschichten auf mehr als 40 km Länge zu einem kleinräumigen Faltenbogen auf, der rezent als flachwelliger Hügelzug erhalten und weltweit nahezu einmalig ist.

Während man lange Zeit davon ausging, dass der Faltenbogen in der Saaleeiszeit gebildet wurde, entstand er nach neueren Untersuchungen bereits in der Elstereiszeit. Dass er im Bereich einer saalezeitlichen Endmoräne liegt, ist dabei eher zufälliger Natur.'

Alles klar ? Kurz und gut, in der grenznahen Bergbaufolgelandschaft zwischen Deutschland und Polen wurde bei Lugknitz (Łęknica) aus Mitteln der Europäischen Union ein Geopark angelegt, durch welchen ein sehenswerter Lehrpfad mit einer Länge von ca. 5 km führt, der das aufgelassene Grubengelände durchquert, in dem bis in die 1970-ger Jahre noch Braunkohle und Keramikton abgebaut wurden. Die alten Gruben und Schächte haben sich mit Wasser gefüllt. Beachtlich sind die Erosionsformen an den Abraumhalden und die nährstoffarmen, versäuerten Seen, die hier entstanden sind. Bei entsprechenden Lichtverhältnissen erscheinen die Teiche in aufregenden Farben und die zerstörten, sterbenden Stümpfe der Bäume, welche aus den Tümpeln ragen, hinterlassen einen gespenstischen Eindruck. Der Lehrpfad ist etwa 5 km lang und somit auch geeignet für einen Familienausflug mit Kindern.


Die Wanderung kann man mit einem Besuch des Bad Muskauer Schlosses verbinden. Der Park ist sehr sehenswert und die Restauratoren können für sich in Anspruch nehmen, mit der Herrichtung des Schlosses ein wahres Kleinod geschaffen zu haben. Die Fürst-Pückler-Ausstellung ist fantasievoll gestaltet und versprüht einen Charme, der wohl dem vermeintlichen Charakter und dem Wesen des Schwerenöter Hermann Fürst von Pückler sehr gerecht wird.




Unterwegs im Geopark












Schloß und Park Bad Muskau







Durch den Schloßpark verläuft heute die deutsch-polnische Grenze, welche durch die Neiße markiert wird

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