Südlich der tschechischen Bundesstraße 13 verläuft vom Jeschkenkamm in westlicher Richtung an Höhe verlierend ein Höhenzug, der sich hinter Haida (Nový Bor) mit dem Lausitzer- bzw. Böhmischen Mittelgebirge vereinigt. Schöne Orte, die in den Tälern eingebettet sind, sind z.B. Schönbach (Zdislava) oder Johnsdorf (Janovice). Das Waldgebiet zwischen Johnsdorf und Schönbach findet auch als Johnswald Erwähnung. Man mag diese Gegend dem Lausitzer Gebirge oder dem Land unter dem Jeschken (Podještědí) zurechen. So eindeutig ist das wohl nicht. Offensichtlich war es mit der räumlichen Zuordnung bzw. der Klarheit bei den Eigentumsrechten auch früher schon etwas problematisch. Paudler berichtet :
'Damals gab Haschko von Lämberg den Dominikanern in Gabel die Erlaubnis, ihren ganzen Holzbedarf aus dem Johnswalde zu holen. Im Jahre 1631 schwebte zwischen den Besitzern der Herrschaften Lämberg und Grafenstein ein Streit wegen des Johnswaldes, auch wegen des Stückes Holz hinter dem Ahrenberge und des Stückes Holz unter den Bärbern. Da hat der 94 Jahre alte Peter Zimmermann aus Ringelshain unter Eid erklärt: Als Heinrich Kurzpach im Jahre 1570 das Lämberger Schloß baute und im Johnswalde viele Steine brechen ließ, da habe Niemand Einrede oder Widerrede getan. Auch als man einst auf der strittigen Stelle einen Mann aus Schönbach, namens Fritsch, erschlagen fand, so habe der Hauptmann von Grafenstein erklärt, dass die Stelle zu Lämberg gehöre, und die Leiche sei über Ersuchen des Lämberger Hauptmanns zu Schönbach begraben worden.'. Manchmal tun es eben auch unbürokratische Erklärungen.
Durch einen kleinen Taleinschnitt führt von Ringelshain eine kleine Straße hoch zum Johnswald. Hier versteckt sich der Ortsteil Neusorge (Nová Starost). Die Bewohner dieses idyllischen Ortes, die hier ihr Zuhause haben, genießen einen fabelhaften Blick auf den Kamm des Lausitzer Gebirges, wenn sie vor ihre Haustür treten. Hier beginnen wir unsere Wanderung, die uns – wieder einmal – zum Silberstein bei Seifersdorf führt. Auch nach den vielen Besuchen des Berges bleibe ich dabei, der Silberstein mit seinen ihn umgebenden Hanglagen gehört zum landschaftlich Besten, was die Region zu bieten hat. Kaum etwas deutet aber darauf hin, dass diese Einschätzung weithin geteilt wird, denn die Wege sind verwachsen und die alte Baude unterhalb des Basaltmassivs fristet ein stilles Dasein.
Früher schien das anders zu sein. Laut Ortschronik von Seifersdorf (Žibřidice) fand im Sommer 1894 am Silberstein ein gelungenes Waldfest der Feuerwehr statt, bei dem sich eine Tanzbude 'gut rentierte'. Und der Grundstückseigentümer Anton Zimmermann errichtete 1936 die Silbersteinbaude. In mancher Hinsicht waren die Zeiten auch nicht besser als heute, denn in der Nacht vom 29. zum 30.Juni 1937 wurde daselbst eingebrochen und in der Nacht vom 21. zum 22. Mai 1938 schon wieder, wobei 'sehr viel Schaden an den Einrichtungsgegenständen, dem Geschirr, den Gläsern usw. durch Zertrümmern, darauf Herumtreten usw. angerichtet wurde. Der Schaden betraf mindestens 800 Kc'. Unglaublich.
Auf alternativem Weg kehren wir durch den Johnswald zurück. Dabei treibt uns die Neugierde hinauf auf den Buchberg (Buková) mit unerwartet steilem Abstieg und auf die Sandberge (Pískové návrší) direkt an der Ortslage von Neusorge. Beim Hinuntersteigen nach Neusorge zeigt sich noch einmal die schöne Kulisse des Lausitzer Gebirges.
Blick über die Ortslage von Neu Sorge zum Lausitzer Gebirges
Die Heide blüht...
Landschaftliche Facetten des Johnswaldes
Ortsansichten von Johnsdorf
Südlich des Johnswaldes zeigt sich zunächst der Roll (Ralsko)
Immer wieder schön : die Wiesenlandschaft am westlichen Hang des Silbersteins
Silbersteinbaude
Gipfel des Silbersteins
Blick
nach Süden, links Devin und Hammer Spitzberg, Mitte
Audishorner Spitzberg, rechts Kleiner und Großer Hirschberg
Wiesenlandschaft oberhalb von Seifersdorf
Ortsansicht von Seifersdorf
Was wollt Ihr von uns?
Blick zum Silberstein auf dem Rückweg zum Johnswald
Frühherbstliche Stimmungen im Johnswald
Steilabstieg vom Buchberg
Blick über Neusorge vom Waldrand an den Sandbergen
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