Mittwoch, 20. Mai 2015

Wanderung zum Beschkabener Berg

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz


Kennen Sie diese Zeichen ? Mit Sicherheit. Das sind die Grafiksymbole, mit denen die selbstgekrönten Wetterapostel Ihre Prognosen garnieren. Mit großem Selbstbewusstsein verkünden die Portale (und das in großer Zahl), dass sie in die Zukunft schauen können, zumindest, was das Wetter betrifft. Man traut sich zu, das Wetter bei einer unsicheren Großwetterlage mit einer Prognosegüte abnehmend vom Tage 1 bis 7 mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 – 31% vorhersagen zu können, am 3. Tage immer noch mit einer Sicherheit von 73% (der Rest soll uns nicht interessieren). 

Das können Sie vergessen, ich beobachte das schon eine ganze Weile. Schließlich muss man sich bei ambitionierten Touren mit den Begleitern in Erwartung der bestmöglichen Wettersituation irgendwann mal auf einen Termin festlegen. Beispielsweise, wenn man sich in das herrliche Daubaer Bergland begibt mit seiner lieblichen Landschaft und seinen grandiosen Aussichten, z.B. auf die Bösigberge (Bezdězy) oder den Geltsch (Sedlo) etc. p.p.. Schon die Ankündigungen für den jeweils folgenden Tag änderten sich laufend diametral (und das bei einer Prognosegüte von 90%). Dass es früh regnen würde, war vollkommen unvorhersehbar – so gesehen hätte es auch schlimmer kommen können. Wenigstens war es warm, aber diesig und schwül.

Vor kurzen las ich, dass der Beschkabener Berg (Velký Beškovský vrch) einer der schönsten Berge des Daubaer Berglandes sein soll. Ein Grund, diesen mir bisher völlig unbekannten Ort einmal aufzusuchen. Als Ausgangspunkt wurde der kleine Ort Kortschen (Korce) in beschaulicher Lage auf einer Anhöhe am östlichen Rand der Daubaer Schweiz erwählt. Kortschen hat auch einen eigenen Hausberg vulkanischen Ursprungs (Korecký vrch), in alten Karten auch als Kalvarienberg bezeichnet. Von unten ist kaum zu erwarten, dass auf dem engen Gipfelplateau gute Sichtbedingungen bestehen, aber es gibt sie. Leider wird das Umland heute vom Dunst verzehrt. 

Auf dem Weg zum Beschkabener Berg fallen uns ein paar lauschige Weiler auf, die verschlafen in der Landschaft liegen, z.B. Borschim (Bořejov) mit hübschen Fachwerkhäusern und der Kirche des Hl. Jakob mit ihrem vergessenen Friedhof. Dazu zählen auch Beschkaben und Nedam mit ihren verstreut liegenden Anwesen am Fuße des Beschkabener Berges. Der Berg selbst bietet nur eine bescheidene Aussichtsmöglichkeit am Gipfel. Großartig sind aber die mächtigen Sandsteinsäulen an seinem nördlichen Abgang, von denen aus ein radial verlaufender Sattel mit steil abstürzenden Schluchten abgeht. An diesem treten beachtliche Basaltdurchbrüche zu Tage.

Die Siedler von Nedam, welche ihre Häuser auf den Wiesen unterhalb des Beschkabener Berges erbauten, kann man um die Wahl ihrer Grundstücke beneiden. Sie sind in idyllischer Lage und genießen einen wunderbaren Blick ins Land. Das Siertschener Tal (Ždírecký Důl) trennt uns auf unserem Rückweg von einem Berg mit einem auffälligen Felsabsturz. Es ist der Große Berg (Vysoký vrch). Bei dem seitlichen Abstecher zu seinem Gipfel geht es noch einmal stramm nach oben, aber die Felsen bieten dort nun eine wirklich tolle Aussicht, selbst heute ahnt man den Geltsch am Horizont.

Vergessen wir nun den Ärger um die eingeschränkte Sicht am heutigen Tage – es war eine Wandertour zum Weitersagen.


Blick vom Kortschener Berg – man denke sich Weitsicht


Abstieg vom Kortschener Berg


Kapelle am Wegesrand


Man ahnt die Bösige


Ansichten von Borschim





Vereinzeltes Gehöft in Beschkaben


Auf dem Beschkabener Berg





In der Ortslage Nedam




Der Große Berg mit seinen Felswänden schaut herüber


Auf dem Felsplateau des Großen Berges





Wieder in Kortschen


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