Sonntag, 7. Juni 2015

Wanderung zum Tiefen Loch und dem Suppgeberg

Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz

Der Paulinengrund (Pavlínino údolí) ist ein canyonartiges Tal zwischen den Bachhäusern (Na Potocich) und Dittersbach (Jetřichovice). Unterhalb von Rennersdorf (Rynartice) vereinigt sich der Kreibitzbach (Chřibská Kamenice) mit dem Kaltenbach (Studený potok) und trifft bei Dittersbach auf den Kamnitzbach (Kamenice). Dort beginnt der bekannte Edmundsklamm (Edmundova soutěska). Von Interesse für uns war der Paulinengrund ab der Weydlich-Kapelle (Weidlichova Kaple), wo er in das von steilen Felsen umsäumte Canyon eintritt. Die Brücken über den Bach scheinen aber abgebaut oder (bei der Flut 2010) zerstört und nicht erneuert zu sein, vielleicht auch im Einklang mit dem Status der ausgewiesenen Naturschutzzone, so dass wir uns mit dem klassischen Wanderweg von Rennersdorf zufrieden geben, der den Paulinengrund beim genannten Zusammenfluss von Kreibitz- und Kaltenbach erreicht. Dann wollen wir es aber wissen. Vom Kaltenbach aus führt ein langes bewaldetes Tal hinauf nach Limpach (Lipnice), das sogenannte Tiefe Loch (Lipnický důl). Hier scheint man die Natur sich selbst überlassen zu haben, der Weg in diesem urwaldartigen Tal ist nur zu erahnen. 

Bei Limpach kreuzt an einer Serpentine die Verbindungsstraße nach Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) das Tiefe Loch, welches hier stark ansteigt. An dieser Kreuzung befindet sich eine sehenswerte restaurierte Kapelle (Bauers Kapelle / Bauerova kaple) in einem kleinen Seitenweg, die zum Dank an die Genesung der Kinder des Richters Austen und des Bauern Schiffner von der Pest hier 1733 errichtet worden sein soll. In den gegenüberliegenden Felswänden wurden in 3 Nieschen religiöse Motive geschlagen. Die Gesamtanlage befindet sich in einem sehr guten Zustand. Heute verlassen wir das Tal jedoch unterhalb der sakralen Stätte und steigen über einen alten Pfad nach Limpach auf. Abseits der Hauptwege wurden hier einige alte Fachwerkhäuser liebevoll hergerichtet, in den Gärten blühen üppig die Azaleen. Die gesamte Ortslage unterhalb des Schäferberges (Ovcak) ist hübsch und ruft Erinnerung an die Lagen um den unweit befindlichen Ottenberg (Větrný vrch) wach. 

Nach einem erneuten Abstieg in den Paulinengrund finden wir uns alsbald in Rennersdorf wieder. Bei jedem Besuch hier ist eine Rast auf dem Kreuzberg (Křížový vrch) Pflicht, dem schönsten Aussichtsberg der Böhmischen Schweiz, so heißt es und wir empfinden es genauso (hier mal mit einer Flasche Rotwein den Sonnenuntergang genießen ist noch ein bisher unerfülltes Lebensziel). Der Rest der Wanderung dient nur noch der Ergründung einiger unbekannter Wege, z.B. über den Suppgeberg (Suchý vrch). Und siehe da : unerwartet gelangen wir unterhalb des Gipfels an eine herrliche Wiese, und malerisch umrahmt von den frischen Blüten einer Kastanie zeichnen sich die Konturen der Marienhütte auf dem Marienfels (Mariina skála) ab. Der Rest ist Abstieg.



Im Paulinengrund





Blühende Gärten in Rennersdorf



Im Tiefen Loch




Bauers Kapelle



Schöne Grundstücke in Limpach



Im Umfeld des Schäferberges bei Limpach




Immer wieder schön auf dem Kreuzberg bei Rennersdorf




Zum Suppgeberg hin



Schöne Idylle am Suppgeberg



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