TB: Seite 420
Das Gyroauto
Weil wir gerade bei ökologisch-nachhaltigen Antriebssystemen sind, muss unbedingt noch das in den 1950er Jahren nur kurzzeitig die Welt erblickende Gyroauto, ein spezielles Elektrofahrzeug, erwähnt werden. Es handelt sich dabei um eine eidgenössische Erfindung, bei der zur Energiespeicherung ein großes Schwungrad Verwendung fand. Es wird bei einem Stopp an einer Haltestelle mittels eines Elektromotors immer wieder neu beschleunigt, wobei der erforderlichen Strom über entsprechende Stromabnehmer auf dem Dach, ähnlich einem Trolleybus, bezogen wird. Insgesamt wurden 17 Busse (und nur Busse) mit diesem Antriebssystem gebaut, bei denen ein 1,5 Tonnen schweres Schwungrad (Durchmesser 1,7 Meter), welches zwischen zwei stabilen Rahmenträgern aufgehängt war, auf rund 3000 Umdrehungen pro Minute gebracht wurde. Das dauerte aus dem Stand ungefähr 2 Minuten. Dann konnte sich der Bus von seiner Stromquelle abkoppeln und mit der im Schwungrad gespeicherten Energie ca. 6 km weit fahren, wobei eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erreicht wurde. Aber offensichtlich hat sich diese Idee nicht bewährt, denn seit 1960 wurde keines mehr von ihnen auf irgendwelchen Straßen der Welt gesehen. Aber vielleicht gibt es auch hier eine Weiterentwicklung, wie die vom Holzvergaser zur Holzpelletheizung. Ich möchte die Idee eigentlich gar nicht äußern, um nicht schlafende Hunde zu wecken: Neben jede WKA (Windkraftanlage) ein Schwungrad als Energiespeicher. Immerhin war es im Gyrobus in der Lage, sagenhafte 5 kWh an Energie zu speichern… Und diese Energie kann unberechenbar frei werden, wenn ein Schwungrad zerbirst. Und früher, Ende des 19. Jahrhunderts, wo Schwungräder als temporäre Energiespeicher oder zur Stabilisierung von Drehzahlen rotierender Wellen noch sehr beliebt waren, kam es durchaus öfters zu „Schwungradexplosionen“. Nach einer im Internet zu findenden Statistik starben allein zwischen 1856 und 1883 in Deutschland 16 Menschen bei insgesamt 38 Schwungradunfällen.
...
Weitere Leseproben...
E-Book erhältlich bei ...
Amazon (Kindle, alle Lesegeräte)
Das Gyroauto
Weil wir gerade bei ökologisch-nachhaltigen Antriebssystemen sind, muss unbedingt noch das in den 1950er Jahren nur kurzzeitig die Welt erblickende Gyroauto, ein spezielles Elektrofahrzeug, erwähnt werden. Es handelt sich dabei um eine eidgenössische Erfindung, bei der zur Energiespeicherung ein großes Schwungrad Verwendung fand. Es wird bei einem Stopp an einer Haltestelle mittels eines Elektromotors immer wieder neu beschleunigt, wobei der erforderlichen Strom über entsprechende Stromabnehmer auf dem Dach, ähnlich einem Trolleybus, bezogen wird. Insgesamt wurden 17 Busse (und nur Busse) mit diesem Antriebssystem gebaut, bei denen ein 1,5 Tonnen schweres Schwungrad (Durchmesser 1,7 Meter), welches zwischen zwei stabilen Rahmenträgern aufgehängt war, auf rund 3000 Umdrehungen pro Minute gebracht wurde. Das dauerte aus dem Stand ungefähr 2 Minuten. Dann konnte sich der Bus von seiner Stromquelle abkoppeln und mit der im Schwungrad gespeicherten Energie ca. 6 km weit fahren, wobei eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erreicht wurde. Aber offensichtlich hat sich diese Idee nicht bewährt, denn seit 1960 wurde keines mehr von ihnen auf irgendwelchen Straßen der Welt gesehen. Aber vielleicht gibt es auch hier eine Weiterentwicklung, wie die vom Holzvergaser zur Holzpelletheizung. Ich möchte die Idee eigentlich gar nicht äußern, um nicht schlafende Hunde zu wecken: Neben jede WKA (Windkraftanlage) ein Schwungrad als Energiespeicher. Immerhin war es im Gyrobus in der Lage, sagenhafte 5 kWh an Energie zu speichern… Und diese Energie kann unberechenbar frei werden, wenn ein Schwungrad zerbirst. Und früher, Ende des 19. Jahrhunderts, wo Schwungräder als temporäre Energiespeicher oder zur Stabilisierung von Drehzahlen rotierender Wellen noch sehr beliebt waren, kam es durchaus öfters zu „Schwungradexplosionen“. Nach einer im Internet zu findenden Statistik starben allein zwischen 1856 und 1883 in Deutschland 16 Menschen bei insgesamt 38 Schwungradunfällen.
...
Weitere Leseproben...
E-Book erhältlich bei ...
Amazon (Kindle, alle Lesegeräte)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen