TB: Seite 91
Da werden Weiber zu Hyänen
Ein paar Frauen entdeckten die Voyeure und begannen sie ganz arg zu verdreschen gemäß der Schiller’schen Erkenntnis, dass bei sowas „...Weiber zu Hyänen…“ werden. Inzwischen verbreitete sich in Blitzeseile das Gerücht, dass man unter der Treppe zwei royalistische Spione mit einem Fass voller Pulver entdeckt habe, die den „Altar des Vaterlandes“ in die Luft sprengen wollten. Jetzt mischten sich auch wütende Männer in die Händel ein, aber nicht mit Füßen und Fäusten, wie es die Damen taten, sondern gleich mit einem Messer in der Hand. Nach einer Version des Geschehens stach man die beiden nieder, schnitt ihnen die Köpfe ab, steckte diese auf Stangen und trug sie triumphierend über den Platz. Nach einer anderen und glaubhafteren Version hat man sie ohne viel Federlesen einfach an der nächsten Laterne aufgehängt. Der damit verbundene Aufruhr alarmierte das royalistisch eingestellte Militär unter Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette (1757-1834), welches dann auch von der aufgebrachten Menschenmenge – alle Republikaner - mit Steinen beworfen wurden. Und irgendwann löste sich der erste Schuss. Und kurze Zeit später lagen über hundert von ihnen (nach neueren Forschungen sollen es höchstens 50 gewesen sein) tot um den „Altar des Vaterlandes“ herum. Der Rest ist schnell erzählt. La Fayette verlor seine Reputation unter dem Volk, Danton floh nach England, Desmoulins und Marat in den Untergrund. Viele weitere wurden in Gewahrsam genommen. Und am 21. Januar 1793 wurde schließlich Ludwig XVI. und am 16. Oktober des gleichen Jahres auch seine Frau Marie-Antionette (die mit dem Kuchen) von dem berühmten und wegen seiner Kunstfertigkeit hoch angesehenen Pariser Henker Charles-Henry Sanson mittels der von einem heute vom Namen her immer noch bekannten Arzt erfundenen Maschine enthauptet. Es ist sicherlich amüsant sich auszumalen, was passiert wäre, wenn damals die Damen bereits Unterwäsche und kürzere Röcke getragen hätten…
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