Samstag, 19. Dezember 2015

Off topic: Ein paar außergewöhnliche "pieces of music"... gefunden in den unendlichen Weiten von Youtube


Die wahrscheinlich beste Fassung von "House of the Rising Sun" von Odetta Holmes (1930-2008)



Ein Glanzstück aus der Zeit des deutschen Minnesangs: Heinrich von Mohrungen (gestorben um 1220) "Von den Elben" - rezitiert von Quantal


Hier lohnt es sich auch einmal den Originaltext anzusehen, wie er im Codex Manesse überliefert worden ist. Die Sprache ist Mittelhochdeutsch, wie es im Hochmittelalter beispielsweise am Rhein gesprochen wurde: 


Von den elben wirt entsehen vil manic man,
sô bin ich von grôzer liebe entsên
von der besten, die ie dehein man ze vriunt gewan.
wil aber sî der umbe mich vên
Und ze unstaten stên,
mac si danne rechen sich
und tuo, des ich si bite. sô vreut si sô sêre mich,
daz mîn lîp vor wunnen muoz zergên.

Sî gebiutet und ist in dem herzen mîn
vrowe und hêrer, danne ich selbe sî.
hei wan muoste ich ir alsô gewaltic sîn,
daz si mir mit triuwen waere bî
Ganzer tage drî
unde eteslîche naht!
sô verlür ich niht den lîp und al die maht.
jâ ist si leider vor mir alze vrî.

Mich enzündet ir vil liehter ougen schîn,
same daz viur den durren zunder tuot,
und ir vremeden krenket mir daz herze mîn
same daz wazzer die vil heize gluot.
Und ir hôher muot
und ir schoene und ir werdecheit
und daz wunder, daz man von ir tugenden seit,
daz wirt mir vil übel -- oder lîhte guot?

Swenne ir liehten ougen sô verkêrent sich,
daz si mir aldur mîn herze sên,
swer dâ enzwischen danne gêt und irret mich,
dem muoze al sîn wunne gar zergên!
Ich muoz vor ir stên
unde warten der vröiden mîn
rehte alsô des tages diu kleinen vogellîn.
wenne sol mir iemer liep geschên?


Johann Sebastian Bach (1685-1750) kommt jedes Jahr wieder durch sein unsterbliches Weihnachtsoratorium zu Ehren. Sein bekanntestes (und genialstes!) Orgelstück dürfte jedoch Toccata und Fuge in d-Moll (BWV 565) sein - hier in einer grafischen Darstellungsform, welches die außergewöhnliche Anatomie dieses Meisterwerkes offenbart...



Die ostjüdische Sprache, das Jiddish, welche durch den Holocaust der Nazis beinahe ausgerottet wurde, wird heute z. B. in Israel wieder gepflegt. Sie war die Sprache der  aschkenasischen Juden, die insbesondere nach den Pogromen des ersten Kreuzzuges (1096) und der Pogrome anläßlich der Pestwellen des 13. Jahrhunderts das Rheinland verließen und sich weit im Osten Europas (im heutigen Grenzgebiet zwischen Polen und der Ukraine - sprich in Galizien) ansiedelten. Es handelt sich dabei um einen mit hebräischen Buchstaben  geschriebenen deutschen (mittelalterlichen) Dialekt. Hören Sie Chava Alberstein zu, und sie werden erstaunt sein, wie viel man von dem Text "Soll sein" (Zol Zayn") verstehen kann...



Ein außergewöhnlicher sowjetischer Filmemacher war ohne Zweifel Andrei Arsenjewitsch Tarkowski (1932-1986). Aber um ihn soll es hier nicht gehen, der mit Filmen wie "Solaris", "Mirror", "Andrej Rubljow" und natürlich "Stalker" Weltruhm erlangte. Sondern um den Komponisten Eduard Nikolajewitsch Artemjew - quasi dem russischen Ennio Morricone oder Hans Zimmer. Er setzte als einer der Ersten elektronisch erzeugte Musik ein, um damit Filmhandlungen zu untermalen. Die Traumsequenz in "Stalker" ist nur ein Beispiel dafür:


Die Anfangsworte sind Zitate aus der Offenbarung des Johannes...

Und hier ein noch weitgehend unbekanntes Meisterstück von Tarkowski's Filmkunst:




Von Loreena McKennitt sollte man sich einmal das Konzert in der Al Hambra anschauen. Hier möchte ich nur das Stück "Beneath a Phrygian Sky" vorstellen. Ich hoffe, sie genießen es, hinterlegt mit den Filmaufnahmen von  Yann Arthus-Bertrand unseres wunderbaren Planeten Erde genauso wie ich:



Die Zeit des legendären Woodstock-Festivals (1969) hat einige Musiker hervorgebracht, an die man sich auch heute noch erinnen sollte: Jimi Hendrix, Patti Smith, Joe Cocker, Joan Baez, Janis Joplin und Melanis Safka - um nur Einige zu nennen. Ich möchte hier aber nut an Dolly Parton erinnern, die heute, mit 70 Jahren, immer noch im Geschäft ist. Hier zwei Aufnahmen ihres legendären Ohrwurms "Jolene" - einmal aus dem Jahre 1974 und einmal aus dem Jahr 2014:




Einer der wirklich größten deutschen Dramatiker und Dichter der Neuzeit dürfte Bert Brecht (1898-1956) gewesen sein. In Zusammenarbeit mit Komponisten wie Hanns Eisler und Kurt Weill entstanden so unter anderen einige Gassenhauer, die sich beispielsweise konzentriert in der Dreigroschenoper von 1928 wiederfinden. Ich denke hier nur an den Macky Messer - Song, den eigentlich jeder kennen sollte. Drei Jahre später entstand in Berlin der Film "Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt", dessen Filmmusik von Hanns Eisler stammt. Der in musikalischer Hinsicht genialste Song ist das "Solidaritätslied" - gesungen von Ernst Busch (das hier ist der Originaltext - nicht der verhahnepiepelte der "sozialistischen" Ära):


Während der Nazizeit war die Schwedin Zarah Leander (1907-1981) quasi ein Superstar. Durch ihre Stimme war sie auch als Sängerin unverwechselbar. Hier eine späte (1972) Interpretation von Bert Brechts Gedicht  "Das Lied von der Moldau":


Und hier - zum Schluß - noch ein zeitloser Ohrwurm von 1978: "Am Fenster" von der ostdeutschen Rockband City:



Und wenn' es gefällt, dann schreibe ich wieder mal einen Off topic - Artikel...

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Und hier noch ein Ausschnitt aus Björns Klassiker - Playlist zum Selbstentdecken...

https://www.youtube.com/watch?v=pyMd19sE6U4
https://www.youtube.com/watch?v=2Y16iDqQiVg
https://www.youtube.com/watch?v=IYPVyJwzerM
https://www.youtube.com/watch?v=E5Sj5tpn-no
https://www.youtube.com/watch?v=NvYxFX-gC-U
https://www.youtube.com/watch?v=-Bb-VTyXNDQ
https://www.youtube.com/watch?v=YVRtQUTd7Gk
https://www.youtube.com/watch?v=J2z7LXpAX3Q
https://www.youtube.com/watch?v=hbykZudNKwQ&list=RDhbykZudNKwQ#t=1501
https://www.youtube.com/watch?v=JskztPPSJwY
https://www.youtube.com/watch?v=8qPUJhy0Dz4
https://www.youtube.com/watch?v=W5aPBU34Fyk
https://www.youtube.com/watch?v=Xi2EgyZo2Pw
https://www.youtube.com/watch?v=-azgwfnZu7c

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