Ein Gastbeitrag von Björn Ehrlich, Zittau-Hörnitz
Südlich des Hauptkammes des Lausitzer Gebirges ziehen sich noch einige Höhenzüge hin, die als Wandergebiet nicht zu verachten sind. Das Wegenetz ist zwar spärlich, aber von den weitläufigen Weideflächen um Schmiede- und Steinberg (Kamenáč) genießt man entzückende Ausblicke auf den Ortel und die Berge um Bürgstein, den Kamm des Lausitzer Gebirges vom Kleis bis zum Pfaffenstein und zum Jeschkenkamm, Leider nicht heute, wieder einmal umgibt uns eine Waschküche, die wohl alle diesbezüglichen Rekorde dieses Wanderjahres bricht. Gleichwohl kann man sich Lust holen für sonnigere Tage. Manchmal regt bekanntlich auch das Verborgene den Appetit an.
Wo sind wir hier eigentlich? Man folgt von Mergthal (Mařenice) kommend dem Zwittebach (Svitávka) in südlicher Richtung, was nebenbei gesagt eine landschaftlich herrliche Fahrradstrecke ist. Östlich der Straße beginnen bei Kunnersdorf (Kunratice) die Hanglagen, über denen sich Schmiedeberg und Steinberg erheben. Der Zwittebach hat hier schöne Mäander ausgebildet, die sich bis an die Felsen heran wagen. An einer Felswand haben die Volkskünstler Beckert und Bundesmann im Jahre 1910 ein beachtliches Relief in eine Felswand, den Totenstein (Skála smrti), geschlagen und damit eine Sage überliefert. Ein Ritter verfolgt eine Maid in lüsterner Absicht. Wie kann es anders sein ? Der Unhold kommt mit seinem Rappen beim Sturz von der Felswand zu Tode, während das keusche Madel auf wundersame Weise errettet wird. Nur, wenn man vor dem Relief steht, erkennt man die Ausmaße desselben und kann die Leidenschaft ermessen, mit der die beiden Herren hier zu Werke gegangen sind.
Auf unserem Weg zum Schmiedeberg sehen wir im Anstieg in einem Seitental eine Felspartie, durch welche mittig ein langer Fahrweg getrieben wurde. Erstaunlich auch hier die Mühe, die man sich gemacht hat, da unmittelbar neben den Felsen ein weiterer Fahrweg zum Fuß des Berges hinauf führt. Auf dem Schmiedeberg stand das gut gehende Ausflugslokal 'Zum Nordpol' mit Tanzsaal, welches 1945 das gleiche traurige Schicksal ereilte, wie manch andere Baude oder Gaststätte in der Nachkriegszeit.
Quelle: http://www.luzicke-hory.cz/galerie/index.php?pg=hpkovvd
Im Jahre 1899 ließ der Wirt auf dem Berg noch einen hölzernen Aussichtsturm errichten, der aber nach einem heftigen Sturm kurz darauf wieder einfiel.
Wir wenden uns nun ostwärts, wo hinter dem kleinen Gebirgskamm das Groß Waltener (Velký Valtinov) Teichgebiet in die Landschaft eingebettet ist. Ein paar Schwäne können wir ausmachen, ansonsten ist bei diesem Wetter kein Hund aus der Hütte zu locken. Auch wir treten den Heimweg an.
In Kunnersdorf gibt es einige sehenswert hergerichtete Fachwerkhäuser
… und Felsbehausungen
Der Totenstein
… der krude Ritter
… die keusche Maid
Ein Größenvergleich
Im das Relief mäandert der Zwittebach
Ein Weg wurde durch das Gestein getrieben
Mehr war vom Ortel nicht zu sehenswert
Kaum durchzukommen zu den Groß Waltener Teichen bei diesem Wetter
Das Teichgebiet
Am Schmiedeberg bei schönem Wetter
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