Weil es so gewöhnlich ist, heißt das gewöhnliche Schuppenwurz "Gewöhnliches Schuppenwurz". Trotzdem ist es eine durchaus außergewöhnliche Pflanze was sowohl Färbung als auch Habitus und natürlich auch ihre Lebensweise betrifft. Sie ist nämlich in der Pflanzenwelt dasjenige, was im menschlichen Darm der Bandwurm ist - ein Schmarotzer. Unterirdisch koppelt sie mit einer Art von Rhizomen an die Wurzeln von weichen Laubhölzern - insbesondere von Haselnußsträuchern - an, um an deren Nährstoffen ohne erkennbare Gegenleistung teilhaben zu können (ansonsten wäre das Schuppenwurz auch ein Symbiosant wie im menschlichen Darm das Bakterium Escherichia coli). Insbesondere kann die Pflanze auf den grünen Pflanzenfarbstoff, Chlorophyll genannt (eine ausgewachsene Rotbuche enthält im Sommer in allen ihren ca. 200000 Blättern zusammen ca 180 g davon), völlig verzichten, weshalb sie im Gegensatz zu Grünpflanzen auch nicht grün, sondern schmutzigrosa ist... Während sie also so gut wie das ganze Jahr im Boden verbringt, drängt es das Schuppenwurz genauso wie der Spargel im Frühling ans Licht, wo man es dann gewöhnlich in Gebüschen finden und so wie ich gestern im Lausurtal bei Großschönau in der schönen Südlausitz am Fuße des Zittauer und unweit des Riesengebirges fotografieren kann... Übrigens, den Hummeln und Bienen freuts, denn Nektar liefern ihre etwas komisch geformten Blüten durchaus reichlich... In dieser Beziehung ähnelt es wieder dem Klee etc. pp.
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