Dienstag, 24. Mai 2016

Niederlichtenwalde im Lausitzer Grenzgebirge (Teil 1)

Ein Gastbeitrag von Werner Schorisch, Zittau

In diesem Beitrag möchte ich von einer leichten Wanderung erzählen, die wir drei oder vier Mal im Jahr unternehmen, weil sie nicht besonders anstrengend, aber trotzdem sehr abwechslungsreich und unterhaltsam ist. Es ist eine grenzüberschreitende Tour im Zittauer/Lausitzer Gebirge (erzählt in zwei Teilen).
  


Voranstellen möchte ich eine Panoramaaufnahme, die uns schon einmal das verlockende Ziel dieser Tour zeigt. Es dominiert in diesem Panorama der höchste Berg des Lausitzer Gebirges, die Lausche (793 m). Von der Lausche aus gesehen liegt in südöstlicher Richtung das Bergdorf  "Nieder-Lichtenwalde" (im Bild die Häuser im Vordergrund). Am Horizont halblinks kann man schon die ersten Häuser von "Ober-Lichtenwalde" erkennen.


Zur besseren Orientierung füge ich hier einen Ausschnitt aus einer Wanderkarte (zweisprachig!) mit ein. Wir beginnen diese leichte Wanderung im Luftkurort Jonsdorf (Zittauer Gebirge) am Hotel Gondelfahrt.



Ein beliebtes Ausflugsziel im Zittauer Gebirge ist das Hotel Gondelfahrt, weil zugleich auch Ausgangspunkt für viele interessante Wanderungen und Spaziergänge (z. B. durch die Jonsdorfer Felsenstadt zu den Mühlsteinbrüchen, ggf. geführte Tour entlang eines Naturlehrpfades mit Besuch der historischen Steinbruchschmiede).


Am Hotel und Gaststätte Gondelfahrt Jonsdorf gibt es, wie es der Name schon verrät, natürlich einen Gondelteich mit verschiedenen Fahrmöglichkeiten. Dabei sollte man allerdings bestimmte Hinweise, wie die auf dieser Tafel, beachten...


Hier im Bild wird deutlich, dass es der Schwan "Paul" sehr ernst nimmt mit dem Schutz seiner Familie. Besser man versucht ihm aus dem Weg zu gehen, sonst kann es auch unangenehm werden.


Bei entsprechendem Wetter können die Plätze im Biergartenbereich schon einmal knapp werden, wie hier in der rechten Bildhälfte an der Gaststätte zu erkennen ist.


Von der "Gondelfahrt" hat man einen guten Blick auf ein weiteres touristisches Highlight im Zittauer Gebirge, es sind die leicht zu erreichenden "Nonnenfelsen" (mit gutem Aussichtspunkt, Klettersteig-Möglichkeiten und Gaststätte auf dem Gipfelplateau).In unserer Wanderung benutzen wir allerdings zunächst den Weg, mit der Markierung die einen grünen wagerechten Balken auf weißem Untergrund zeigt, der an den Nonnenfelsen vorbei Richtung Grenzübergang führt.


Unmittelbar vor dem Grenzübergang nach Tschechien biegen wir rechts in westliche Richtung ab und befinden uns nun auf dem historischen "Kammweg". Hier treffen wir nach ungefähr 100 m auf den "Falkenstein" - einen gern besuchten Kletterfelsen.


Gegenüber vom Falkenstein, schon zu "Nieder-Lichtenwalde" gehörend, auf böhmischer Seite, befinden sich die Rabensteine.

Diese Anzeige aus Korschelts "Führer durch Zittau und Umgebung" von 1910, deutet darauf hin, dass das hier beworbene Lokal, als es noch stand, ein gern besuchtes Ausflugszeit war...


Diese Ansichtskarte von 1907 zeigt nun das wirklich lohnende Wanderziel. Das Gasthaus wurde harmonisch in diese Felskulisse eingefügt, und Platz für eine Sommerterrasse geschaffen.  Nach der "Vertreibung" der deutschen Bewohner verfiel das Gebäude und wurde im Zuge der Einrichtung einer Grenzsperrzone abgerissen.


Wir wandern nun weiter auf dem Kammweg in westliche Richtung (entlang der deutsch- tschechischen Grenze) zum Lausche-Hochmoor. 


Inzwischen sind wir am "Lausche-Hochmoor" am Fuße der Lausche angekommen. Hier ist es möglich dieses Hochmoor auf einem 700 m langen Naturlehrpfad, mit vier "Informationstafeln" (deutsch und tschechisch), zu erkunden. Dieser Pfad beginnt und endet an der Betonplattenstrasse, die vom Grenzübergang Waltersdorf nach Nieder-Lichtenwalde führt.


Zum Vergrößern dieser Info-Tafel bitte in das Bild klicken.


Quelle: http://naturpark-zittauer-gebirge.de/de/files/faltblatt_hochmoor.pdf


Auf den Informationstafeln erfährt man u.a. auch einiges über das grenzüberschreitende Projekt zur Renaturierung dieses Moorbereiches. Trotz des hohen Aufwandes wird es eine lange Zeit dauern, bis man wieder nahe dem ursprünglichen Moor-Zustand kommt. In diesem Gelände befindet sich übrigens auch das Quellgebiet des Zwittebaches.


Hier ein Blick in das Hochmoor Richtung Lausche in den Vorfrühlingstagen... Nach dem Naturschutz-Exkurs gehen wir zunächst noch ein kleines Stück des Weges bis zum Grenzübergang  in Waltersdorf (Deutschland/Tschechien).

Ich hoffe mit diesem ersten Teil-Beitrag für eine Wanderung im Sächsisch-Nordböhmischen Grenzgebiet, allen Natur- und Wanderfreunden aus nah und fern einen kleinen Einblick in die Bergwelt der Oberlausitz gegeben zu haben.

Wer es mag kann sich gerne den Wandervorschlag im Teil 2 anschauen, und ihn auch gehen.

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