Weil es eine
wunderbare Tour ist, greifen wir eine alte
Idee auf und wandern von Hohlen (Holany) über die
Wilschberghäuser nach Sterndorf, weiter über Strann zum Ronberg
und
Rossteich, um auf dem Rückweg das Hohlener Teichgebiet (Holanské
rybníky) zu durchstreifen. Also im wesentlichen nichts Neues.
Da es schwül-warm
ist, wodurch anfangs die Sicht etwas eingeschränkt ist, ersparen
wir
uns den Aufstieg zum Wilschberg, die Aussicht ist ohnehin
beschränkt.
Dafür nehmen wir uns etwas mehr Zeit für den Abschnitt zwischen
Sterndorf (Hvězda) und Meierhof Strann (Stranné). An dem steil
abfallenden Geländeprofil kann man gut erkennen, auf welcher
Hochfläche wir uns bei Sterndorf befinden. Ein steiler Abstieg
durch
den Wald erfolgt zu der darunter liegenden Ebene. Hier führt der
Weg
entlang der Felskolonie, die den Brotschkenwald (Bročky)
umschließt. Bei unserer einstigen Tour ist uns die Mächtigkeit
dieser Karwenzmänner noch nicht aufgefallen. Nachdem wir bei einer
früheren Wanderung durch den Brotschkenwald das felsenreiche
Gebiet
etwas besser kennengelernt haben, achten wir jetzt auf die
gewaltigen
Brocken, welche sich unfern des Wege im Wald verstecken. Besonders
der Leitmeritzer Turm (Skalní věž Litoměřická věž) kann einem
ganz schön Ehrfurcht einflößen.
Der Ronberg (Ronov)
soll unser nächstes Ziel sein, da den meisten Wanderfreunden die
Burgruine auf dem Kegelberg noch unbekannt ist. Am heutigen Tage
wagen wir einen alternativen Aufstieg über die Wiesen, die sich
von
Bleiswedel (Blizevedly) bis an den Rand des Kegels erstrecken. Es
gibt dort ein paar Feldwege, die auf den Karten nicht mehr
eingetragen sind. Diese Variante verkürzt den Aufstieg ungemein,
weil man von Strann kommend ansonsten den Berg erst einmal
umrunden
muss. In dem Gemäuer der alten Rohnburg
pflegen wir the same procedere as ev‘ry year: eine gediegene Rast
mit leckerem Rotwein.
Mit dem Abstieg vom
Ronberg nimmt die Tour einen völlig entspannten Lauf, weil keine
nennenswerten Anstiege mehr zu bewältigen sind. Immer wieder gern
besucht ist der Rossteich (Konsky
Rybnik) bei Drum (Stvolinky). Der Weg von Drum dahin ist
eine
Zumutung, denn er führt einen knappen Kilometer entlang der
tschechischen Bundesstraße 15, über die fortwährend schwere
Brummis donnern, die kaum Rücksicht auf die Fußgänger nehmen.
Gerne folgt das Wandervolk dem kurzen Abstecher zum Totenstein
(Vyhlídka Smrtka)
"Ein wohl 15 m
hoch
senkrecht ans den, den Rößteich (4 ha) besäumenden Wiesengründen
sich erhebender Sandsteinfelsen, dessen ungefähr 2 m im Gevierte
messendes Plateau durch 32, jedenfalls schon vor langer Zeit in
den
Felsen gehauene, breite Stufen bequem zugänglich gemacht ist u.
gegen SW. ein zwar beschränktes, aber anziehendes
Landschaftsbild zu
übersehen gestattet. Seinen Namen hat der Felsen davon, weil
früher
alljährlich von der Drumer Jugend eine Todpuppe in den Rößteich
geworfen zu werden pflegte. In der Nähe befand sich in früheren
Jahrh. der Pestfriedhof." (Dr. Hantschel)
Obwohl der
Roßteich stark unter einer
Algenpest zu leiden hat, ist die Örtlichkeit romantisch wegen des
schönem Ausblicks über dessen Wasserspiegel zum Kolbenberg (Kolný).
Der Rückweg nach
Hohlen führt uns völlig unbeschwert durch das Teichgebiet, immer
wieder mit schönen Ausblicken zu Wilschberg und Ronberg. Ein
Wermutstropfen ist, dass dem großen Hohlener Teich gegenwärtig das
Wasser fehlt. Die Teichfläche ist total verkrautet, nur spärlich
blinkern dazwischen kleine Wasserlachen, worunter das schöne Motiv
mit der Hohlener Kirche leidet. Mutmaßlich hängt diese Kalamität
nicht mit der anhaltenden Trockenheit zusammen, sondern mit den
Baumaßnahmen, die an der Uferbefestigung bei Hohlen und dem
Überlaufwerk des Teiches durchgeführt werden. Ich bin guter
Hoffnung, dass in absehbarer Zeit der ursprüngliche Zustand wieder
hergestellt ist.
Die GPS-Daten zu
dieser Tour findet man hier.
Auf dem Weg zum Wilschberg
An den Wilschhäusern
Hohlweg durch den Sandstein am Wilschberg
Felskragen um den Wilschberg
Haus in Sterndorf
Am Rande des Brotschkenwaldes
Meierhof Strann
In der Gegend von Bleiswedel
Kameraden am Wegesrand
Die Ronburg
Zwischen Drum und Rossteich
Durch
das Hohlener Teichgebiet
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen